Meeresmuseum und Delfinarium Klaipeda
Besonders wenn man mit Kindern nach Klaipeda oder zur Kurischen Nehrung reist, wird einen das Delfinarium mit angeschlossenem Museum wie ein Magnet anziehen. Die Delfinshow wird wohl im Baltikum einzigartig sein.
Der Museumskomplex ist schön gelegen an der Nordspitze der Kurischen Nehrung im Ort Smyltene (deutsch hiess das Süderspitze), untergebracht in einem preussischen Plantagenfort, (Kopgalis = "Ende der Dünen") aus dem Jahre 1871. Das ganze besteht aus dem Fort, dem Delfinarium und dem Meeresmuseum.
Das Delfinarium (hier werden auch Therapien für Behinderte angeboten) ist in einem neueren Gebäude untergebracht, hier befinden sich zwei Kassen und eine Bewirtungsbude. Das Meeresmuseum dagegen ist im Alten Fort.
Eingang ins Fort Kopgalis mit dem Meeresmuseum
Meeresmuseum
Geht man über den Wassergraben (hier leben Robben und Pelikane) und durch die Befestigungsanlagen ins Innere des Forts, kann man sich das Meeresmuseum anschauen. Hier werden die üblichen grossen und kleinen Fische sowie Modelle von Haien ausgestellt.
Blick von der Empore im Meeresmuseum. Unten das Becken der Störe
Auf dem Foto kann man drei der Störe sehen
Imposant sind die riesigen Störe, die im Becken in der Mitte der Ausstellung zwischen kleineren Fischen ihre Kreise ziehen.
Befestigungsanlagen
Die Befestigungsanlagen dieses preussischen Fortes bestehen aus den im Memelland üblichen roten Backsteinen und aus Erdwällen.
Blick von den Wallanlagen auf das Delfinarium (die Fähre aus Kiel läuft gerade in Klaipeda ein)
Man kann die Wälle hochsteigen und hat einen sehr schönen Ausblick auf den Hafen von Klaipeda. In den Erdwällen befinden sich die Kasematten, in denen verschiedene Ausstellungen untergebracht sind.
Ausstellung in den Kasematten. Rechts ein alter Schiffsmast
Gehege der Robben und Seelöwen
An den Aussenseiten des Meeresmuseums befinden sich auch die Gehege der Robben und Seelöwen, die ordentlich Krach machen.
Blick auf die Wälle und Kasematten. In der Mitte sieht man das Meeresmuseum
Delfinarium
Ich finde das Fort an sich schon sehr interessant, Höhepunkt für die meisten Besucher wird aber die Delfinshow sein. Die Tickets sollte man sich in den Urlaubszeiten früh genug kaufen. Bei unserem Besuch im Sommer 2014 waren die Vorführungen der nächsten Stunde schon ausverkauft und wir mussten lange warten. Oder man besucht nur Fort und Museum. Ausserdem waren die Schlangen an den Kassen sehr lang.
Die zwei zusätzlichen (leeren) Kassen beim Eingang in das Fort sahen wir (und die meisten anderen Besucher) erst beim Eintritt in die Anlage.
Delfinarium Klaipeda. Links sieht man das Fort Kopgalis
Es gibt also vier Kassen. Am neueren Gebäude, dem Delfinarium, befindet sich neben den Kassen auch ein Eisverkauf und eine Imbissbude. Im Delfinarium findet die Delfinshow statt.
Auch ohne Eintrittskarte kann man hier die Delfine durch grosse Scheiben in ihrem Becken beobachten. 2014 hatte das litauische Delfinarium sogar Delfinnachwuchs, schön durch die Scheiben zu sehen.
Hier sollte man vielleicht beachten, dass die Menschenmassen, die zu den Delfinvorführungen gehen, jeweils durch einen engen Gang und nur eine schmale Tür zu den Sitzplätzen gelangen (das gilt für die rechte und linke Seite im Eingangsbereich des Delfinariums), was unschön gelöst ist.
Die Show ist im vollem Gange
Die Show, an denen alle Delfine (ausser der Delfinmutter mit ihrem Baby) teilnahmen, beinhaltet natürlich den litauische Volkssport Basketball und das Hochkatapultieren der Trainer.
Für Kinder ist die Show sehr schön. Allerdings scheinen die Becken recht klein zu sein.
2014 waren Renovierungsarbeiten noch in vollem Gange, die schon im Frühjahr 2013 begonnen wurden.
"Garten der alten Boote"
Ein Stück vom Meeresmuseum aus Richtung Norden kommt man zum "Garten der alten Boote", eine Ansammlung von ziemlich grossen Schiffen, auf Betonpfeilern aufgebockt.
Anfahrt
Fähre zum Delfinarium
Es gibt zwei Möglichkeiten zum Meeresmuseum und Delfinarium zu kommen, wobei man beides Mal eine Fähre benutzen muss. Einmal mit der Auto und Personenfähre vom Neuen Hafen nach Smiltyne und von dort ein Stück Nehrungsstrasse nach Norden oder mit den kleinen Personenbooten vom Alten Hafen an der Danes gatve direkt zum Fort Kopgalis. Die Überfahrt mit den kleinen Booten macht Spass und man hat eine gute Sicht auf die Hafenanlagen von Klaipeda.
Am Museumskomplex gibt es Parkplätze die kostenpflichtig sind. Im Sommer kann es da knapp werden. Das Gleiche gilt allerdings auch für den Alten Hafen.
Daten
Die Befestigungsanlage stammt aus dem Jahre 1866, wurde aber schon 1895 aufgegeben. Militärisch diente sie immer nur als Pulverlager.
Das Fort wurde ab 1973 restauriert und es wurde mit dem Bau des Aquariums begonnen. 1977 kamen die ersten Pinguine, 1978 Seehunde, 1982 Seelöwen und 1993 die ersten Delfine (aus Sevastopol). 1998 gab es die ersten Delfinbabys. 2013-2014 umfangreiche Renovierungsarbeiten.
Adressen
Meeresmuseum und Delfinarium Klaipeda
Smiltyne St. 3
LT- 93100 Klaipeda
Eingangstunnel ins Fort
Die Personenfähre legt am alten Hafen an
Old Mill Hotel
Die Zeiten des Hotels Alte Mühle sind lange vorbei. Dieses Haus wurde nach altem Vorbild neu aufgebaut und die Sprache gleich internationalisiert.
Häuser am Alten Hafen
Einschiffen für die Rückfahrt
Zurück nach Klaipeda
Eingang zum Fort, die Kassenhäuser und der Hafen von Klaipeda