St.Anna Kirche Vilnius
Die St. Anna Kirche liegt an der Maironio Strasse zwischen Uzupis und der Vilniuser Kathedrale
Zusammen mit der Bernhardiner (Bernhardinu) Kirche bildet sie ein Ensemble.
Gebaut wurde die St. Anna Kirche auf Anregung des litauischen Großfürsten und späteren König von Polen Alexander von 1495 bis 1500.
Die ursprünglich hier stehende Holzkirche (1419 durch ein Feuer zerstört) war der Großfürstin Anna, der Frau von Vytautas dem Großen gewidmet.
Das Äußere der Kirche ist seit ihrer Erbauung fast unverändert.
Oft wird die Geschichte von Napoleon erzählt, der die St. Anna Kirche auf seinen Handflächen 1812 bei seinem Ausflug nach Moskau mit nach Paris nehmen wollte. Die Realität war etwas anders: er überließ die Kirche der französischen Kavallerie.
Neben der Kirche steht ein Denkmal des polnischen-litauischen Dichters Adam Mickiewicz (gilt als Nationaldichter Polens, bezeichnete Litauen aber als sein Heimatland).
In der im Stil der Spätgotik gebauten Backsteinkirche wurden 33 verschiedene Backsteine verbaut. Der leichte, harmonische und verspielte Bau besteht aus einer Komposition von horizontalen und vertikalen Linien. Kunsthistoriker sprechen auch von "flammender Gotik".
Außer um den Eingangsbereich gibt an der Fassade kein glattes Stück Mauer, nur Pilaster, Bögen, ziselierte Streben und durchbrochene Türme bestimmen das Bild.
Innen wurde die Kirche mehrfach verwüstet, 1812 durch Feuer zerstört und der Altar stammt aus dem Barock.
Mancher litauische Wissenschaftler glaubt im Aufbau der Fassade das alte Wappen Litauens, die sogenannten Gediminasäulen zu erkennen (eine stilisierte Burg) zu sehen.
Direkt neben der St. Anna Kirche steht die wesentlich größere Bernhardinu (St. Franziskus und Bernhard) Kirche aus dem Jahre 1795.
Sie ist eines der größten gotischen Sakralbauten in Vilnius und überragt die St. Anna Kirche dermaßen, dass diese beim Blick von der Boksto Straße völlig hinter den Bäumen verschwindet.
Daß sie nicht nur als Gotteshaus gedacht war, beweisen die 19 Schießscharten in der nördlichen Wand (direkt unter dem Dach), sowie die dicken Mauern und die Wehrtürme. Die Kirche wurde deshalb auch in die Verteidigungsanlage von Vilnius einbezogen.
Bernhardinenkirche innen
Bernhardinu Kirche mit dem Denkmal an Adam Mickiewicz
In der Zeit der sowjetischen Besatzung wurde sie als Lagerhaus für die Kunsthochschule genutzt. Heute zeigt sie sich wieder schön renoviert dem Besucher.