Aukstaitija Nationalpark
Der Aukstaitija Nationalpark ist der älteste Nationalpark in Litauen und wurde 1974 gegründet. Er umfasst 40.500 ha und davon sind ca. 15 % Seen.
Wir möchten Ihnen im Park folgendes vorstellen:
Bienen Litauen
Wassermühle Aukstaitija Nationalpark
Natur- litauische Landschaften
Baumkuchen
-Baumkuchenfabrik und Restaurant Romnesa
Der ANP hat für den Tourismus in Litauen eine große Bedeutung. Bis 2009 war in Visagina (im Dreiländereck Lettland-Litauen-Weißrussland) ein Kernkraftwerk in Betrieb, das aber auf Druck der EU 2009 abgeschaltet wurde. Es hatte bei Inbetriebnahme 1983 die größte Leistung weltweit. Wer sich für den leichtsinnigen Betrieb eines KKW in der Sowjetunion interessiert, der sollte mal diesen Artikel über das Kernkraftwerk Visagina (Ignalina ist die nächstgrößte Stadt) lesen.
Ethnografische Gebiete in Litauen
Der Aukstaitija Nationalpark liegt im Osten, an der lettisch- weißrussischen Grenze. Sehenswerte Ziele in der Nähe sind Daugavpils, Zarasai, Anyksciai und Moletai.
Im Aukstaitija Nationalpark ist der Weg das Ziel. Viele kleine Details im Park machen seinen Reiz aus. Bei der Fahrt durch die Dörfer im Park fühlt man sich in eine frühere Zeit zurück versetzt. Die Dörfer bestehen aus alten Holzhäusern, meist mit liebevoll gepflegten Vorgärten. Alte Trinkwasserbrunnen und Kleinlandwirtschaft runden das Bild ab.
Neben diesem Gesamtkunstwerk Aukstaitija Nationalpark (ANP) gibt es natürlich im Park einige besonders sehenswerte Orte, die es zu besuchen lohnt.
Ein Ziel im ANP (Aukstaitija Nationalpark) ist das Imkereimuseum in Stripeikiai.
Birzai- Aukstaitija Nationalpark Bienenmuseum
Abfahrt zum Imkereimuseum
Auf der Straße Utena-Tauragnai nach Kirdeikiei führt ein Hinweisschild zum Imkereimuseum in Stripeikiai nach links in den Wald. Für Autos kein Problem ist die nun folgende Schotterpiste. Danach kommt Sand und es wird für sehr schwere Motorräder unschön.
Die Hinweistafeln sind in Litauen löblich und meist zweisprachig
Da sich über Ausstellungen genauso wie über Kunst streiten lässt, kann man neben den Infoausstellungen über die Imkerei auch einfach die schöne Natur, die vielen Holzfiguren und Bienenhäuser anschauen.
Bienenhäuser
Träger bringen einen Honigbaum heim
Imkereimuseum Eingangsfigur
Erstes Haus des Museums
Innenansicht Museum
Ansichten in Stripeikiai
Fluss Tauragnai
Holzfiguren als Bienenhäuser
In meinem Reiseführer "Litauen" von Günter Schäfer (2009) wird das Imkereimuseum als interessanteste Sehenswürdigkeit von ganz Litauen beschrieben. (Der gleiche Text steht auch im Reisehandbuch "Baltikum" von R. Höh aus dem Jahre 1992).
Dem kann ich nicht zustimmen. Die Fahrt in den ANP (Aukstaitija Nationalpark) ist wunderschön. Schon in der Umgebung des ANP überwiegen alte Bauernhäuser und Höfe aus früheren Zeiten. Die Wälder, Seen und die Sehenswürdigkeiten machen den Reiz des ANP aus. Allein wegen dem Imkereimuseum zu kommen lohnt sich (meiner Meinung nach) nicht.
Vom Imkereimuseum in Stripeikiai geht es auf dem linken Weg in den Wald, Richtung Wassermühle Ginuciai.
Der bessere Weg raus aus dem Wald
Auf der rechten Seite liegt ein wunderschöner Waldsee. Das Wasser steht sehr hoch. Im August gibt es überall Blaubeeren.
Der Weg durch den Wald war glücklicherweise viel besser als der Anfahrtsweg und irgendwann kommt auch wieder Asphalt unter die Räder. (Schreibt der Motorradfahrer. Dem Autofahrer fällt das nicht auf).
Wassermühle Ginuciai
Boot auf dem Ober See
Unterlauf, hier kann man im Sommer ins Wasser
Ablauf des Wassers
Eine Wassermühle ist immer schön anzusehen.
Da die touristische Zeit in Litauen wetterbedingt sehr kurz ist (die Mühle und das Imkereimuseum eröffnen am 1. Mai), bieten sich die Sommermonate für den Besuch an.
Das Bienenmuseum und die Wassermühle haben (wie fast alle Museen in Litauen) am Montag geschlossen. Macht aber nichts. Theoretisch kann man die Außen Gelände auch so anschauen. Nur die Häuser haben halt geschlossen.
Schön ist die Fahrt in dieser reizvollen Landschaft.
In der Mühle wird uns empfohlen unbedingt den Ladakalnis anzuschauen, eine vorchristliche Opferstelle auf einem Hügel inmitten von vielen Seen. In der Nähe ist eine Hügelkette, auf der sich früher Holzburgen befanden.
Papiliakalnes - zum Ladakalnis gehts noch etwas weiter oder man läuft über den Hügelkamm
Kurz darauf erreiche ich die gut beschilderten Burghügel. Die Bergchen dienten mal als Verteidigungsanlagen der Litauer. Auf der Strecke von Kaunas nach Jurbarkas, übrigens eine der schönsten Strecken in Litauen, gibt es ähnliche Burghügel. Ebenso in Kernave.
Blick vom Piliakalnis
Auf dem Weg zum Ladakalnis kommt man an mehreren Burghügeln vorbei. Oben hat man Aussicht auf einige Seen. Man kann auch vom ersten Hügel, dem Papiliakalnes über die Hügelkette zum Ladakalnis spazieren.
Die Gegend wird auf mehreren Hinweistafeln zweisprachig erklärt. Wie leider oft in Litauen sind die Schilder teilweise zerstört.
Ladakalnis
Zum Ladakalnis kommt man über diese Sackgasse am Linkmenas See, rechts vom Papiliakalne
Aussicht vom Ladakalnis
Der Aukstaitija Nationalpark mit seinen vielen Seen
Oben angekommen erfreut man sich an der schönen Aussicht, die hier sehr gut ist. Viele Seen sind zu sehen. Auf einem Hinweisschild wird auf die frühere litauisch- polnische Grenze von 1920 bei Antalksne hingewiesen. Interessant wie wechselhaft die Geschichte und die Herrschaft über diese Ländereien war (hoffentlich war). Und wie gut das man sich in Europa sicher und frei bewegen kann. Schätzen leider nicht so viele, wie ich in Birzai feststellen konnte.
Der Ladakalnis ist 175 Meter hoch und war früher ein heiliger Ort für die heidnische Gottheit Lada. Ein schöner Ort!
Barrierefreiheit auf dem Ladakalnis ;-) Gut gemeint aber leider nicht mehr repariert, wie vieles in Litauen
Nach dem Spaziergang in der Natur kommt Hunger auf und es bietet sich ein Besuch im Restaurant "Romnesa" in Strigailiskis an. Unser Navi hat Strigailiskis gefunden und auch Google Maps kennt dieses Dorf, also keine Angst.
Baumkuchenherstellung bei Romnesa
Das Restaurant hat seine Existenz der Tatsache zu verdanken, dass die Firma Romnesa einer der größten litauischen Hersteller von Baumkuchen ist. Baumkuchen sind neben den Cepelinas eine der Nationalspeisen der Litauer. Bei Romnesa kann man für einen Obulus selber an der Herstellung eines Baumkuchens teilnehmen. Über einem offenen Feuer wird Teig auf einem rotierenden Kegel gegeben.
Die Schauvorführung muss angemeldet werden. Wir haben uns das Schaubacken zu dritt geteilt.
Nicht nur Kinder haben bei der Baumkuchenherstellung ihren Spass
Die Litauer sagen übrigens neben dem litauischen Ausdruck Sakotis auch Baumkuchenis zu ihrem Nationalgebäck
Der fertige Baumkuchen wird verpackt und kann mitgenommen werden.
Die Herstellung eines Baumkuchens kostet etwa 100 Euro und man kann sich das mit mehreren teilen. Es gibt eine Tasse Kaffee pro Teilnehmer und jeder kann an der Baumkuchenherstellung teilnehmen.
Und deshalb lohnt sich auch ganz besonders der Besuch. Wo sonst hat man dazu die Gelegenheit?
Das Restaurant ist das beste in der Gegend und auch einen Besuch wert.
Romnesa
Strigailiskis
Litauen ANP
(8-600) 26354 oder von Deutschland 0037060026354
Die Website des ANP: http://www.anp.lt/