Geležinis Vilkas
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Der Eiserne Wolf (Gelezinis Vilkas) war eine faschistische litauische Organisation in der Zeit von 1927-1934, die zum größten Teil aus Militärangehörigen, aber auch Schüler und Studenten bestand. Sein Name stammt vom litauischen Herrscher (Großfürst) Gediminas, der der Legende nach in einem Traum vom Eisernen Wolf den Auftrag zur Gründung einer Stadt, Vilnius, bekam. Ursprünglich als Sportverein gegründet, wurde der Eiserne Wolf schnell zu einer paramilitärischen Einheit die Jugend und Kampf, Vaterland und Ehre, ähnlich den italienischen Faschisten, verherrlichte. Augustinas Voldemaras nutzte den Eisernen Wolf um seine Macht zu sichern.
1929 wurde Voldemaras als Premierminister von Präsident Smeton wegen seinen faschistischen Forderungen gestürzt und der Eiserne Wolf offiziell aufgelöst. Im Untergrund arbeiteten die Mitglieder aber weiter gegen die Regierung Smetona und wagten 1934 sogar einen Putsch, der aber scheiterte. Zahlreiche Mitglieder organisierten sich in anderen faschistischen Organisationen wie des LAS (Bund Litauischer Aktivisten) und der LAF (Litauische Aktivisten Front). Nicht wenige beteiligten sich am litauischen Aufstand gegen die sowjetischen Besatzer, als Nazi-Deutschland die Sowjetunion angriff. Ist der Aufstand natürlich legitim, disqualifizieren sich diejenigen, die aus Rassenhass dabei Verbrechen begehen. (Siehe als Beispiel das Lietukis Massaker).
"Der Verband (Gelezinis Vilkas) hatte kein politisches Programm, sondern verstand sich als aktive politische Wache des litauischen Volkes, der alle »antivölkischen« und »antistaatlichen« Aktivitäten bekämpfen wollte, um eine neue Ordnung nach italienischem Vorbild zu schaffen. Seine Hauptgegner sah er in Polen und Juden. Er behauptete, seine Ziele seien »die Ehre des Volkes und das Wohlergehen des Staates«. In Kaunas hatte der Gelezinis Vilkas 1930 etwa 1.000 bewaffnete Mitglieder." (Dieckmann "Deutsche Besatzungspolitik")
Mitglieder des Eisernen Wolfes patrouillierten nach den Slobodker Exzessen gemeinsam mit der Polizei nachts durch die Straßen (aus Angst vor Vergeltung der vorher misshandelten Juden, die durch Kaunas gehetzt wurden). Dieckmann Besatzungspolitik S 127
"Die litauische Politik der Urbanisierung und Schaffung einer ethnisch-litauischen Mittelschicht machte die 'Juden' zu »Konkurrenten«. Die akuteste Gefahr ging dabei nicht von der Staatsführung aus, sondern von den stärker werdenen Faschisten, vor allem der Kampfbund »Geležinis Vilkas« (Eiserner Wolf unter Augustinas Voldemaras, und allmählich auch von weiteren größeren Gruppen der litauischen Gesellschaft." Antisemitismus und andere Feindseligkeiten Jahrbuch 2015 S. 88
Zvi Zitelman schrieb 1997 in "Bitter Legacy" über den Eisernen Wolf:
"One can only speculate as to the motivations of the collaborators. In some cases personal greed clearly played a role, the executioners robbing the corpses and property of the victims. In others, especially the adherents of the Iron Wolf, there was an ideological commitment as deep as that of the Nazis to the elimination of the Jews." Bitter Legacy S. 101
Christoph Dieckmann schreibt in "How did it happen":
"In the 1930s,...,Lithuania had its own Fascist movement. This organisation was called Geležinas vilkas (Iron wolf). ...
Geležinas vilkas was founded in 1929 by Voldemaras... The main enemies for them were Poles and Jews. Lithuanians had to be the masters of their own destiny again!"
Geležinas vilkas was ..."a monk-like organisation with strict rules, like the SS for the Nazi Party. For them, anti-Semitism was a tool for fighting Smetona. As radical and extreme nationalists they critizised Smetona because he was too Jew-friendly."
Mitglieder des Eisernen Wolfes, so Dieckmann weiter, waren vor allem junge Christdemokraten, Mitglieder der Streitkräfte, Soldaten, Luftwaffe und der Flugschulen. 1930 wurde der Geležinas vilkas verboten und die Mitglieder verfolgt.
Ein Putsch des GV im Juni 1934 gegen Präsident Smetona wurde von Petras Kubiliūnas angeführt. Kubiliūnas war später 'Erster Generalrat' der litauischen Verwaltung und somit der nächste Verbündete der Deutschen Besatzer.
Christoph Dieckmann schreibt zu den geistigen Umtrieben der Leute des Eisernen Wolfes (die an alle radikalen Bewegungen weltweit erinnern):
"These radicals thought the country was in such a deep crisis that moderate measures would not save the nation."
Dieckmann weist auf ein Dokument in der US Library of Congress hin "Trial of the Major War Criminals before International Military Tribunal, Volume XXXI " in der es um den Eisernen Wolf geht. (S.385-91)