St. Peter und Paul Vilnius

 

Vilnius – gestern und heute.

Von Lukas Handschin, Schweiz

 St. Peter und Paul Vilnius Luftaufnahme

 St. Peter und Paul Luftaufnahme ©Mantas Adomenas

 

Die Kirche St. Peter und Paul in Antakalnis, erbaut 1668–1675 nach Plänen des polnischen Architekten Jan Zaor.

Beeindruckend sind die ganz in Weiss gehaltenen Stuckaturen und Plastiken im Inneren, mit deren einzigartiger Fülle und künstlerischem Ausdruck sich nur wenige Kirchen in Europa messen können. Sie wurden 1676 bis 1684 von den Tessinern Pietro Perti und Giovanni Maria Galli ausgeführt.

Im ausgehenden 17. Jahrhundert änderte sich das Aussehen des damaligen Vororts Antakalnis, heute ein nobles Quartier, ganz entscheidend. Hatten bislang Holzhäuser die Strasse gesäumt, entstanden unter Anleitung von Tessiner Architekten, Stuckateuren und Künstlern Kirchen, Klöster und Paläste. Die beiden aus dem Mendrisiotto stammenden Giovanni Pietro Perti (*1648 in Muggio, †1714 in Vilnius) und Giovanni Maria Galli (Lebensdaten unbekannt) wurden direkt aus Mailand engagiert.

Nach Entwürfen von Perti entstanden die Adelspalais der Sluškas und Sapiehas sowie das vom litauischen Grosshetman Johann Kasimir Sapieha gestiftete Kirchen- und Klosterensemble des Trinitarier-Ordens. Aus den Klosterakten geht hervor, dass als Vorbild für die Trinitarierkiche die nach Plänen des Tessiner Architekten Francesco Borromini aus Bissone errichtete römische Sant’Ivo alla Sapienza diente.

 St. Peter und Paul Frontansicht Vilnius

St. Peter und Paul Eingang

 

St. Peter und Paul Vilnius Altar

Der Altar ©David Ilich

 

St. Peter und Paul Vilnius Kuppel

Die wunderschöne Decke ©Šatunas

 

St. Peter und Paul Innenansicht

 Das Mittelschiff  ©David Ilich

 

St. Peter und Paul Seitenfiguren Sensemann

Seitenfiguren ©Wojsyl

 

Altar St. Peter und Paul

 Altar ©Woijsyl

 

Deckenansicht St. Peter und Paul

Deckenansicht ©Wojsyl

 

Blick auf die Orgel St. Peter Vilnius

Blick auf die Orgel © David Ilich

 

 

 

Stimmen der Besucher:

"Diese barocke Kirche ist ein echtes Juwel. Sie sieht von außen zwar schon sehr schön aus, doch lässt sie nicht erahnen, wie außerordentlich schön der Innenraum gestaltet ist.
Ganz typisch barock sind die gesamten Decken und Wände mit reicher Stukatur und figuralen Darstellungen bedeckt und mit Reliefbändern gegliedert.
Ganz untypisch barock ist alles in Weiß gehalten, was der Barockarchitektur die Schwere nimmt und die Kirche unglaublich leicht und fröhlich wirken lässt. Über dem Hauptaltar schwebt ein Schiff aus Kristallteilen, das mit dem herrlichen Stukaturschmuck einen einzigartigen Eindruck bietet.

Obwohl ich die Peter-und-Paul-Kirche mittlerweile schon fünfmal besucht habe, gehört sie zu meinen Lieblingsplätzen in Vilnius und bei jedem Besuch zum Pflichtprogramm."

Andrea K.

 

"Diese Kirche besticht durch die unendlich vielen, weißen barocken Skulpturen.
Absolut sehenswert, wenn man Kirchbesichtigungen mag."

Astrid W.

Fotos © Wikipedia  Text © Lukas Handschin

Quelle: Lewonig, Judith. Helvetia und Lietuva. Auf den Spuren der Schweiz in Litauen. Vilnius 2011.

 

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