Kirche Christi Auferstehung


Kristaus prisikėlimo bažnyčia 

Christi Auferstehung Kaunas


Die imposante weiße Christi Auferstehungskirche in Kaunas bemerkt der Besucher von Kaunas Altstadt immer aus dem Augenwinkel und unbewusst denkt man, was ist das wohl für eine riesige Kirche, so untypisch für Litauen.

Tatsächlich ist die Auferstehungskirche im Gegensatz zu vielen anderen Kirchen in Litauen (in Vilnius wird es wohl nur polnische Kirchen geben) eine echte litauische Kirche und die größte in den baltischen Staaten. Entstanden ist sie aus der Idee, die litauische Unabhängigkeit zu betonen und vielleicht auch den Polen, die die eigentliche litauische Hauptstadt Vilnius besetzt hielten, den eigenen Machtanspruch zu demonstrieren.

Es gab 1922 einen Wettbewerb um die besten Ideen für die geplante Kirche und es gewann nicht der kühne Entwurf des Ingenieurs Karolis Reisonis. Der wurde nur Dritter, hat aber trotzdem den Auftrag bekommen. Wegen Finanzierungsproblemen dauerte es bis 1934, bis mit dem Bau begonnen werden konnte. Vorher wurde weltweit, besonders in den USA um Spenden geworben. In den USA gibt es eine riesige litauische Diaspora.

Turm Christi Auferstehung

70 Meter hoch ist der Turm

Die Maße der Kirche sind beeindruckend: der Turm ist 70 Meter, das Mittelschiff 26 Meter hoch. Auf dem riesigen Dach der Kirche befindet sich eine Aussichtsplattform, von der man einen guten Blick auf Kaunas hat. Allerdings ist die Aussicht nicht so romantisch. Vom  Aleksoto Kalnas (einem Hügelchen, auf den einer der Schrägaufzüge fährt), ist der Blick viel schöner. 

Blick auf Kaunas

Blick auf Kaunas


Die 186 Treppen zur Dachterrasse muss niemand steigen, es gibt einen Fahrstuhl.
Für einen Eckstein der Kirche wurde ein Stein vom Ölberg in Jerusalem besorgt. Dieser Stein wurde am 29.Juni 1934 geweiht und mit der Grundsteinlegung begonnen. Diese Arbeiten kosteten 160.000 Litas, womit das Grundkapital erschöpft war und die Arbeiten erstmal einige Jahre eingestellt werden mussten. 1938 konnten die Wände gemauert und das Dach betoniert werden.

Christi Auferstehung Innenansicht

Nüchtern, ohne viel Deko


Das Gebäude besteht aus einem Stahlbetonrahmen und Ziegelwänden. Die 1.500.000 verwendeten Ziegel stammen aus heimischen Ziegeleien. Sockel, Portale und Treppen bestehen aus litauischem Granit. Der Innenraum hat das gigantische Maß von 69x26 Meter bei einer Höhe von 18-26 Metern. 
1940 waren die Wände verputzt und die Rahmen für die Fenster eingebaut und provisorisch verglast, als die Kirche im Rahmen der sowjetischen Besetzung Litauens konfisziert wurde. (Außenputz, Turmtreppe, Decke und die Inneneinrichtung fehlte noch).

Christi Auferstehung Innenansicht Empore

Die Besatzer nutzten die Kirche nach dem Krieg für eine Radiofabrik (Radio Banga), die Nazis, die die Sowjets 1941-1944 kurz ablösten) nutzten die Kirche als Papierlagerraum.

Während des „Nationalen Erwachens“ forderten die Litauer die Rückgabe des Gebäudes an die Kirche, die 1989 erfolgte. Wegen erneuter finanzieller Schwierigkeiten zogen sich Renovierungen in die Länge. 2004 konnte sie dann geweiht werden und 2015 verlieh Papst Franziskus ihr den Titel „Basilica minor“.

Kapelle Maria von Siluva

Kapelle der Maria von Siluva

Auf dem 28 Meter hohem Dach der Kirche befindet sich die Kapelle „der Jungfrau Maria von Šiluva“. Hier finden Gottesdienste in kleineren Gruppen statt.
Es wurde festgestellt, dass die Akustik der Kirche ziemlich schlecht war. Deshalb wurde zur Verbesserung der Schallabsorption ein spezieller Putz von Knauf verwendet (mindestens fünf Schichten). Unter den Fenstern und an unauffälligen Stellen installierte man Schalldämpfer.

Adresse:
Zemaiciu gatve 31
Kaunas

Und noch ein Blick von der Dachterrasse auf Kaunas:

 

 

 

 

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