Kelme

Kelme Heimatmuseum Herrenhaus

Kelme Herrenhaus

Kelme ist eine kleine Stadt zwischen Kryskalnis (hier steht das Partisanendenkmal) und dem schönen Siauliai. Nimmt man sich für einen Besuch etwas Zeit, kann man ein uraltes Herrenhaus, die katholische Kirche und ein Denkmal für die litauische Unabhängigkeit besichtigen.

Das Gebiet des Gutshofs Kelmė begann sich im 15. Jahrhundert zu entwickeln.  Damals war Kelmė das Gut des Großfürsten von Litauen. Ende des 15. Jahrhunderts schenkte der Großfürst von Litauen, Aleksander I. das Gut Kelmė an Jonas Kontautas. Im Jahr 1591 wurde der Adelige Gruzewscy neuer Besitzer des Gutes und seine Familie besaß es 350 Jahre lang. Die Gruzewscy waren aktive Unterstützer der Reformation. Sie gründeten die evangelische Gemeinde und bauten 1622 eine Backsteinkirche in Kelmė.

Das barocke Herrenhaus wurde 1780 aus Ziegelsteinen erbaut. Der Bau wurde von dem damaligen Besitzer des Herrenhauses, Jerzy Gruzewski, begleitet. Das zweistöckige Backsteintor, das einem Turm ähnelt, ist ein charakteristisches Gebäude des Herrenhauses von Kelme. Das Tor erfüllte mehrere Funktionen: es diente als repräsentativer Eingang zum Herrenhaus, im ersten Stock befand sich das Gefängnis für die Leibeigenen und im zweiten Stock war eine Bibliothek mit einer offenen Arkade für das Orchester. Bei aller Romantik, wenn wir solche Herrenhäuser besuchen, sollte man nicht die vergessen, die für das schöne Leben der Adligen schuften mussten, die Sklaven, genannt Leibeigene. 

Kelme Gutshof Scheune

Die Scheune des Guts Kelme ist eine der ältesten Scheunen in Litauen und wurde 1716 erbaut. Es handelt sich um ein Holzgebäude mit absolut volkstümlichen Traditionen. Die Scheune hat eine lange Geschichte. Das Gebäude wurde bis heute nicht wesentlich verändert. Die Gesamtfläche des Gutshofs Kelmė, einschließlich des Parks, beträgt 15,2 ha. Bis heute sind neun Gebäude aus der Zeit des Gutshofs erhalten geblieben.

Kelme Gutshof Eingangstor

Eingangstor des Gutshofes. Im Hintergrund ein See und man kann die Mariä-Himmelfahrts-Kirche sehen.

Mariä-Himmelfahrts-Kirche Kelme

Mariä-Himmelfahrts-Kirche

Vor der Mariä-Himmelfahrts-Kirche wurde 2005 das Denkmal "Balade" eingeweiht. Es stammt vom Bildhauer Vladas Vildziunas und erinnert an die Wiederherstellung der litauischen Unabhängigkeit. Man kann die Kirche und das Denkmal vom Tor des Kelmeer Gutshofes sehen. Auf dem Sockel steht "Niemand kann dir den Freiheitswillen nehmen". Der Gutshof Kelme war einer der Ausgangspunkte der Aufstände gegen die russischen Besatzer.

Wie in den meisten Städten Litauens gab es in Kelme viele Juden. Von den 3900 Einwohnern waren 2700 Juden. Die meisten wurde nach dem deutschen Einmarsch im Juli 1941 ermordet.

Mariä-Himmelfahrts-Kirche Innenraum

Mariä-Himmelfahrts-Kirche Innenraum

 

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