Daugavpils Lettland

Zugegeben, Daugavpils- oder Dünaburg- wie die zweitgrößte lettische Stadt auf deutsch heißt, liegt nur nahe an der Grenze zu Litauen, nicht weit von anderen bisher besprochenen litauischen Städten Rokiskis und Anyksciai entfernt. Da ich noch keine eigene Spalte für Lettland habe, bitte ich die Zuordnung Daugavpils zu Litauen zu entschuldigen. Ist nicht politisch zu verstehen.

 


Größere Kartenansicht

Daugavpils liegt am Fluss Düna (lettisch Daugava, russisch Sapadnaja Dwina), der in Russland nahe den Wolgaquellen entspringt, dann durch Weißrussland nach Lettland fließt und nahe Riga im Rigaischen Meerbusen in die Ostsee mündet.

Brücke über die Daugave Lettland

Von Daugavpils aus Richtung Weißrussische Grenze nach Kraslava, schlängelt sich der Fluss in seinem Bett und soll laut Reiseführer wunderschön sein. Wir sind die Strecke nach Kraslava gefahren und konnten den Fluss nicht ein einziges mal bis Kraslava sehen. Pijedruja an der Weißrussischen Grenze soll auch sehr schön sein. Zu dieser Fahrt konnte ich meine Allerliebste aber nicht mehr bewegen.

 

 ünabei Kraslava

Die Daugava bei Kraslava

Die Düna ist im Bereich Kraslava aber schon schmaler als bei Daugavpils und Kanufahrten machen hier sicher viel Spaß. (Von Birzai aus kann man über kleinere Flüße über die Lielupe bis nach Riga paddeln.)

 

Daugavpils hat etwa 100.000 Einwohner, davon sind etwa 55% Russen (oder, wenn es sich besser anhört, russisch sprechende Letten), 16% Letten, 9%  Weißrussen und 2 % Ukrainer.

Das besondere an Daugavpils ist sicher die 1810 begonnene Zitadelle von Dünaburg, die sich westlich der Stadt (hauptsächlich am östlichen Ufer) an die Daugava schmiegt und das Zarenreich vor der Napoleonischen Gefahr schützen sollte. Hier geht es zum Bericht über die Zitadelle

Daugavpils hat genau wie Lettland eine wechselvolle Geschichte hinter sich. 1224 geriet das Gebiet unter Kontrolle des Deutschen Ordens. Eine Burg wurde gebaut um die sich dann die Stadt entwickelte. Belagert wurde Dünaburg dann abwechselnd von Litauern und Russen.

1588 wurde Daugavpils dann vom Deutschen Ritterorden an die Polen/Litauer (die ja damals noch EIN  Staat waren) verkauft. 1577 wütete hier noch Zar Ivan der Schreckliche und 1710 die Pest. Glück hatte Daugavpils nur bei den Schweden im Nordischen Krieg, die wollten nicht bis hierhin laufen.

 

Bei der ersten polnischen Teilung kam Daugavpils zu Russland und blieb es (bis auf drei Jahre deutsche Besetzung) bis 1991. Durch neue Düna Brücken und einer Eisenbahnlinie kam es zu einem Aufschwung. Als die Leibeigenschaft in Russland 1861 abgeschafft wurde, kam es zu einem starken Bevölkerungszuwachs.

1893 wurde die Stadt wegen der Russifizierungsbemühungen in Dwinsk umbenannt. Damals lebten ca. 72.000 Menschen in der Stadt, davon 46 % Juden, 27,5% Russen und 16% Polen.

1920 eroberten lettisch/polnische Truppen die Stadt und Daugavpils kam wieder zu Lettland.

1940 marschierten wieder die Russen ein, 1941 dann die Deutschen. Nachdem fast alle Juden umgebracht worden sind, befand sich die Wehrmacht auch schon wieder im Rückwärtsgang und hat dann noch nahezu die ganze Innenstadt abgebrannt.

1945 bis 1991 war Daugavpils russisch besetzt.

russisch orthodoxe Kirche Daugavpils

Sehenswert sind die evangelische, russisch orthodoxe (die größte orthodoxe Kirche in Lettland) und katholische Kirche in der Innenstadt. Auch ein Gefängnis sieht interessant aus.

Daugavpils Festung

Der Hauptgrund einer Reise nach Daugavpils wird aber sicherlich die riesige Zitadelle aus der Zeit der napoleonischen Kriege sein.

 

Die Adresse vom TIC (Tourist Information Center) in Daugavpils:

Daugavpils, 22a Rigas Street
Phone: +371 65422818
E-mail:
info(ata)visitdaugavpils.lv
WEB:
www.visitdaugavpils.lv

 


 

Öffnungszeiten:

Monday: 10:00-14:00
Tuesday-Friday: 10:00 – 18:00
Saturday: 10:00 – 14:00
Sunday: 10:00 - 14:00

 

Zurück

 

 

 

Wir benutzen Cookies
"Alles über Litauen" verwendet Cookies und Google Analytics. Außerdem bieten wir Litauen Karten von Google Maps und Videos von Youtube an. Durch die weitere Nutzung der Webseite stimmen Sie dem zu.