Panevezys Heimatmuseum
Das Heimatmuseum in Panevezys bietet den üblichen Mix an litauischer Lokalgeschichte, Archäologie, traditionelle Werkzeuge und Kulturgut. Im obersten Stock ist eine große Insektenausstellung des Sammlers Valerijonas Straševičius untergebracht.
Heimatmuseum Panevezys
Litauische Zwischenkriegszeit
Prähistorisches Litauen
Litauische Tradition
Eingangsbereich des Museums
Thematisierung der sowjetischen Besatzung
Und der deutschen Besatzung
Panevezys hatte um die Jahrhundertwende etwa 36% Juden. Im ganzen Museum findet die ehemalige jüdische Bevölkerung nicht statt. Nur auf diesem Schild steht:
DER HOLOCAUST IN PANEVEZYS
In Litauen wurde der Holocaust von den NS-Besatzungsbehörden initiiert und organisiert, und die litauische Lokalverwaltung, die Polizei und ein Teil der Bevölkerung waren an der Durchführung des Holocaust beteiligt.
Im Sommer und Herbst 1941 wurde die Mehrheit der litauischen Juden erschossen
Die Juden der Stadt Panevezys mussten bis zum 11. Juli 1941 in das "Jüdische Viertel* (das sogenannte provisorische Ghetto) umziehen. Am 28. Juli lebten dort 4423 Juden. Es wurden mehrere Vernichtungsaktionen durchgeführt. Am 21. Juli wurden 103 Personen verschiedener Nationalitäten (die meisten von ihnen waren Juden) wegen sowjetischer politischer Aktivitäten angeklagt und im Kaiserling-Wald (Staniunai) erschossen. Das größte Massaker wurde am 23. August im Wald von Pajuostis verübt, wo die Juden der Stadt Panevezys und der umliegenden Orte erschossen wurden. 7523 Juden wurden dort getötet: 1312 Männer, 4602 Frauen und 1609 Kinder. Es gibt keine zuverlässigen Informationen über die Verantwortlichen für dieses Massaker. Die meisten Massaker in Litauen werden mit der "fliegenden Truppe" [Rollkommando] des SS-Obersturmführers Joachim Hamann in Verbindung gebracht, die aus mehreren Gestapo-Agenten und Mitgliedern des 1. (13.) Bataillons der litauischen TDA gebildet wurde. Das 10. litauische Polizeibataillon (Panevezys) war ebenfalls an dem Holocaust beteiligt. Polizeibeamte des Bataillons eskortierten die Opfer zu den Erschießungsorten, einige Mitglieder des Bataillons nahmen an dem Massaker teil.
Immerhin mehr als in manch anderem Museum.
Sowjetische Wohnart
Litauisches Mädchen, Juozas Zikaras, Gips 1923
Bernardas Bucas, Im Sturm des Krieges, 1964
Bucas war der Ehenmann von Salomeja Neris
Juozas Lebednykas, Ruhe, Kupfer, 1987
Litauischer Grabschmuck
Litauentypische Installation im Keller des Museums, Dargestellt ist die gespenstische Scene eines sowjetischen Verhörraums. Der Keller ist zweigeteilt. Ich hatte gedacht, im anderen Raum das deutsche Pendant zu finden. Tatsächlich ist dort auch eine Ausstellung über die sowjetischen Deportationen untergebracht.