Birzai
Birzai ist umgeben von wunderschöner Natur mit vielen Seen, Wäldern und Sehenswürdigkeiten.
Wir zeigen ihnen die interessanten Orte, die man in und um Birzai herum sehen kann.
Im Sommer ist natürlich bei gutem Wetter baden angesagt. Da bieten sich gleich mehrere Seen an. Der Sirvena (Bild unten) ist der größte (325 ha) und hat sogar einen Sandstrand, direkt hinter der Burg.
Die Hauptsehenswürdigkeit ist sicherlich das Birzaier SchlossDer Sirvenos See lädt zum spazieren, rudern und angeln ein
Aussichtsturm in Kirkilai bei Birzai
Die Fotos sind aus einer alten polnischen Maschine (Wilga 35) vom Birzaier Flughafen gemacht worden
Die Maschine kreist im Sommer quasi den ganzen Tag über Birzai.
Der Kiluciu See liegt am südlichen Stadtrand von Birzai. Er ist etwas kleiner als der Sirvena See. Besonders interessant ist die Staustufe. Hier fließt der See über eine Staustufe in das Flüßchen Apašcia. (Das Hotel "Tyla" liegt hier).
Elchkuh mit Kalb in Birzai bei Rinkuskiai
Auf dem Foto sieht man Kanus am Nemunelis. Von Nemunelio Radviliskis kann man Kanutouren über die Memele bis nach Riga machen. Man wird an einem vereinbarten Treffpunkt abgeholt, oder man meldet sich telefonisch. Die Tour nach Riga dauert aber ein paar Tage.
Weiter gehts dann in zum Sirvenos. Man kann mit einem Tret- oder Ruderboot (gibts in der Zveju Gatve zu mieten) auf den Sirveno Ezeras, also den Sirvena See rudern.
Links liegt Birzai, rechts von der Brücke das Astravas Gut
Oder über die 525 m lange Holzbrücke zum Astravas Anwesen laufen. Hier ist auch die Leinenfabrik.
Etwas ausserhalb Birzais liegt das Dorf Kirkilai bei dem sich einige Karstseen befinden. Diese Seen entstehen durch herausspülen des kalkhaltigen Untergrunds, von dem es in dieser Region enorm viel gibt.
Das kann zu plötzlich auftretenen Löchern führen, in denen dann auch einmal eine Kuh verschwindet . Leider werden so auch Häuser beschädigt, was für die Betroffenen den Ruin bedeutet.
Kirkiilai See.
Im größten dieser Seen kann man ganz gut angeln und auch schwimmen. Im Sommer 2011 sprang am anderen Ufer ein Reh ins Wasser
Plötzlich sprang ein Reh in den See
Die Seen laden zum Angeln ein
Man kann sehr gut und preiswert essen gehen. Mein Lieblingslokal ist Zenes Valgykla
Mit dem Restaurant Alaus Kelia , also dem Bierweg, gibt es jetzt auch ein gehobenes Restaurant in Birzai
Ein ausführlicher Bericht über die Restaurants oder Imbisse gibts bei www.birzai.de
Nochmal die Burg oder heute besser Schloss. Sie beherbergt heute die Bücherei und das Sela Museum
Die Burg
Natürlich ist die Besichtigung der Birzaier Burg ein Muss. 1985 wurde es rekonstruiert. Die katholische Kirche ist weiss, die evangelische Backsteinkirche liegt oben rechts
Heute ist hier das Sela Heimatmuseum und die Bücherei untergebracht. In der Bücherei kann man kostenlos Computer mit Internetzugang benuzen.
Rekonstruierter Kachelofen
Im Sela Museum gibt es für Besucher die Möglichkeit an einer Bierfeier (Alussvente) teilzunehmen.
Nehmen Sie das Angebot wahr, es lohnt sich.
Die Sängerinnen des Ensembles. Mehr dazu hier
Die Befestigungswälle als Schutz vor Kanonenkugel angelegt, machen ihre ehemalige Bedeutung aber deutlich. Besonders gut kann man die Wallanlage bei einem Flug vom Flugplatz sehen. Die Burg wurde im 16. Jahrhundert von Kristupas Radvila (der Donnerer ) erbaut und in ihrer vierhunderjährigen Geschichte drei mal zerstört und wieder aufgebaut.
Katholische Johannes der Täufer Kirche
Die katholische Johannes der Täufer Kirche wurde im 19. Jahrhundert von Jonas Tycszkiewicz gebaut. Sie hat drei Altäre mit grossen Bildern.
Sie ist , genauso wie die katholische Kirche im Dörfchen Pabirze Birzai Litauen, für das kleine Birzai völlig überdimensioniert und zeigt die ehemalige Bedeutung Birzais sowie des Grafen Tyszkiewicz.
Hier die alte Sporthalle, sie liegt neben der katholischen Kirche. Kennt jemand eine frühere Bestimmung?
Evangelische Kirche
Ein Film über die Orgel der evangelisch reformierten Kirche in Birzai findet sich bei Youtube
Die evangelische Reformierte Kirche wurde 1874 aus rotem Backstein im neugotischen Stil gebaut.
Sie erinnert an die Radvilas, die den Protestantischen Glauben unterstützten, bevor ein anderer Herrscher wieder den Katholizismus bevorzugte.
Das Denkmahl vom Dichter Julius Janonis, 1976 in sowjetischer Zeit auf dem zentralen Platz der Stadt, vor dem Markt, neben den Kirchen und der Burg, erinnert an Janonis Kampf gegen die soziale Ungerechtigkeit. Janonis war der erste litauische marxistische Dichter. Allerdings wurde er nur 21 Jahre alt, hat nicht sehr viel geschrieben und seine Bedeutung, auch seine politische Ausrichtung, wird heute in Litauen kontrovers diskutiert
Reine Bilder der Kunst zu schaffen-
Vermag ich nicht.
Lausche ich dem heimlich betenden
Sonnenlichte,
Höre ich die Ausgenutzten
Im Dunkel klagen.
Und nichts Fröhliches erreicht mich, ich bin
Von Schmerzen geschlagen!
Und ich sehe blasse Gesichter
Voll Traurigkeit.
Und ins Herz wirbeln Bilder von
Schwerem Leid.
Schmalspurbahn als Erinnerung an die Deportationen 1940
Wasserturm der alten Bahn
Die Schmalspurbahn sollen die deutschen Besatzungstruppen 1916 gebaut haben. Sie verband Birzai mit Siaulai. Ob sie nur der Verlegung von Truppen dienen sollte, oder dem Transport von Torf , ist mir nicht ganz klar geworden. Infos immer willkommen.
Später wurde die Schmalspurbahn an das Bahnnetz in Panevezys angeschlossen. Eine sehr schöne Seite über die Schmalspurbahn in Anykcsiai.
Birute
Denkmal für die Menschen, die für die Unabhängigkeit von Litauen leiden mussten. 1931 von Robertas Antinis erschaffen, wurde es 1945 gesprengt und vergraben.Die neue Skulptur basiert auf den ausgegrabenen Überresten von 1945 und wurde vom Sohn des Bildhauers 1988 gebaut und 1990 nahe des ersten Standortes aufgestellt.
Interessant ist auch die Birute Statue in Rokiskis. Bericht und Fotos folgen.
Die Originalfreiheitsstatue diente als Vorlage der jetzigen Statue. Im Sommer 2011 wurde sie neben der kath. Kirche aufgestellt
Originalbirute
Leider gibt es für die ermordeten Litauer jüdischen Glaubens keine Erinnerung im Zentrum der Stadt. Wie bei uns Deutschen muss auch Litauen seine Geschichte akzeptieren. Und das geht sehr langsam.
Ausserhalb der Stadt wurden 1941 die Birzaier Juden von den deutschen Einsatztruppen mit Hilfer lokaler "Partisanen" ermordet.
Am Ort des Massakers ist heute eine Gedenkstätte.
Zur Erinnerung an die Gefallenen der Roten Armee . Angeblich konnte man wegen der Dauer der Kämpfe die Toten erst nach langer Zeit einsammeln. Da die Nationalität nicht immer kenntlich war, kann man es auch als Denkmal für alle Soldaten sehen.
Obwohl Birzai ja wirklich nicht groß ist, gibt es neben den vier Brauereien sogar einen Flugplatz, an dem besonders am Wochenende reges Treiben herrscht.
Aber auch in der Woche kreist fast immer ein Motor- oder Segelflugzeug über der Stadt
Das grosse rote Flugzeug (Antonov AN-2T) setzt Fallschirmspringer ab.
Rundflüge werden mit einer alten polnischen Maschine (oben PCL-104) angeboten, auf jeden Fall zu empfehlen. Ohne Gewähr: 50 Euro mit 3 Personen. Das Flugzeug kreist im Sommer den ganzen Tag über der Stadt.
Antonov AN-2T Maschine für Fallschirmspringer vom Fallschirmclub in Siauliai
Es gibt sogar einen Oldtimerclub, hier der Link: "Klasika Birzai " Leider nur auf litauisch.
Etwas ausserhalb von Birzai, Richtung Rokiskis, wurde eine Strasse als Landebahn für russische Militärflugzeuge in Zeiten des Kalten Krieges ausgebaut.
Sowjetische Landebahn aus Zeiten des kalten Krieges
Haltebucht im Wald für die Flugzeuge. Die Dimensionen sind riesig!
Die Landebahn ist ziemlich exakt 2000 m lang (kerzengerade). Die Parkschneisen für die Kampfflugzeuge (die auf dem Bild hat noch ein Pendant genau diagonal am Anfang der Bahn) führen in den Wald und dienten zum verbergen der Flugzeuge. Die Besatzer sind zwar weg, scheinen aber eine Geheimwaffe in den Wäldern gelassen zu haben. Beim Aussteigen wird man von hunderten Pferdebremsen überfallen.
Nach Abzug der Roten Armee wurde die Landebahn nicht mehr gepflegt, deshalb ist der Bewuchs an den Rändern so hoch.
Hier ein Video einer MIG-27 bei Start und Landung (1989).
Das Astravas Herrenhaus.
Hier die Originallöwen aus Birzai vor dem Kriegsmuseum in Kaunas. Sie wurden durch steinerne Löwen ersetzt.
Das Astravas Anwesen wurde in der Mitte des 19. Jahrhunderts von Graf Tyszkiewicz gebaut. Es liegt auf der Nordseite des Sirvenas im Birzaier Vorort Astravas und kann von der Stadt aus zu Fuß über eine 525 m lange Holzbrücke erreicht werden.
Hier ist der Ablauf des Sirvenas in den Fluss Apašcia zu sehen. Zur Erinnerung: der Sirvena ist 1575 durch Anstauung der Flüßchen Agluona und Apascia entstanden. Ziel war es der, Birzaier Burg Schutz an der nördlichen Seite zu geben.
Die alte Staumauer des Sirvenos See
Die Post gehört wie die alte Mühle und der evangelischen Kirche zu den Gebäuden aus Backstein, die mich immer ans Memelland erinnern. Dort sind viele Häuser ähnlich gebaut. Jüdischer, deutscher oder polnischer Einfluß?
Alte Post in Birzai, rechts daneben der Supermarkt "IKI" und das Tourismusbüro
Die alte Mühle. Heute ist dort ein Gebrauchtmöbelladen. Der Turm ist leider nur ansatzweise da.
Ein schönes Ziel ist auch Raubonys Oak, ca. 20 km von Birzai entfernt auf der Via Baltika. Hier wurde liebevoll ein alter litauischer Bauernhof nachgebaut.
Hier kann man auch ganz gut rasten, wenn auf dem Weg nach Riga ist. Kurz nach Raubonys kommt die lettische Grenze.
Ein Spielplatz für die Kinder und ein Open Air Zoo laden zum verweilen ein. Das Restaurant bietet litauische Küche- da wir hier auf der Via Baltika sind, aber zu wesentlich höheren Preisen und nicht so lecker wie in Birzai.
Im Zoo gibt es Strauße und Damwild und sogar einen Bären, den der Besitzer aus dem Zoo in Vilnius bekommen hat.
Leider wird in letzte Zeit nicht mehr genug renoviert. So ist der Spielplatz in einem schlechten Zustand und das Plastikzelt passt nicht zum schönen alten Ambiente. Ein kleines Museum mit allem was in ein altes Bauernhaus gehört, rundet die Sache ab.
Eingang zum Wochenmarkt, litauisch Turgus. Hier gibt es Kleider und Schuhe , rechts befindet sich der Bauernmarkt.
Fleisch,Wurst, Fisch und Gebäck werden in der Halle links vom Hauptmarkt angeboten.
Neben der Janonis Statue ist der Markt (Turgus). Er besteht aus einer Markthalle für Fleisch und Wurst, ein Platz für Kleider, Schuhe und Honig, sowie ein Gelände für Saatgut, Tierfutter, Tiere und Pflanzen. Der Markt findet am Donnerstag und Samstag statt und ganz Birzai strömt hin.
Die Natur in Litauen ist wunderschön und wild. Es gibt Rehe ,Wildschweine, Füchse, Biber, Wölfe und sogar Elche. Das Video hat Drasius mit seinem Handy gedreht. Und natürlich Störche.
Das Wasser der Smardones Quelle ist hier sehr kalt und schmeckt schwefelig.
Hier der Ablauf der Quelle. Es gibt eine Art Kneippgang.
In Pabirze (Likenai) gibt es neben dem Sanatoriumspark die Smardones Quelle.
Ausserdem die Kirche der Heiligen Dreifaltigkeit
Die Kirche ist gross, die Quelle schön.
In Pabirze wird häufig "geblitzt"- aufpassen
Katholische Kirche Nemunelio Radviliskis (Foto Eltonis)
Evangelische Kirche
In Nemunelio Radviliskis, direkt an der lettischen Grenze, gibt es zwei interessante Kirchen, eine alte Mühle, zwei Soldatenfriedhöfe und den Grenzfluss Nemunelio (Memele auf lettisch). Mehr Infos gibts unter Radviliskis
Neben dem Bier ist Birzai berühmt in Litauen für seine Karstgruben und Karstseen.
Oben Fotos von der Karve Ola, in der über Nacht eine angepflockte Kuh verschwand (angeblich).
Birzai TIC
Raminta und ihr Team vom Tourismus Informations Center (TIC) geben auf alle Fragen eine Antwort. Das Fremdenverkehrsbüro liegt an der J.Janonio gatve neben Iki, einem großen Supermarkt direkt in der Innenstadt.
Eine Fülle von Informationsmaterial ist vorrätig, einschließlich Stadtplänen und Umgebungskarten von Birzai.
Raminta spricht englisch.
Die Adresse vom TIC ist:
J.Janonio g. 2,
LT-41148 Birzai
Tel.: 00370-45033496
Die Seite vom TIC (Tourismus und Informations Zentrum).