Präsidentenpalast Kaunas
Präsidentenpalast von vorne
Als „Historischer Präsidentenpalast“ wird der ehemalige Sitz der litauischen Präsidenten der Zwischenkriegszeit in Kaunas genannt.
Das Gebäude wurde1846 im neobarocken Stil von einem Adligen gebaut, aber schon zwei Jahre später von den russischen Besatzern konfisziert. Nun war es Sitz des Gouverneurs von Kaunas (den es erst seit 1843 gab). Mit der Zeit kam es zu einigen Erweiterungen
Präsidentenpalast Eingangsbereich
Im Zweiten Weltkrieg war Kaiser Wilhelm II. kurz hier, als er die Ostfront besuchte.
Mit dem russischen Zusammenbruch wurde Litauen wieder unabhängig und der Palast kam in Staatsbesitz. Als Polen 1920 Vilnius besetzte, wurde die Hauptstadt nach Kaunas verlegt und der Palast Sitz des Präsidenten.
Drei Präsidenten waren in der Zeit zwischen 1918 und 1940 im Palast tätig, bis die Russen, diesmal als Sowjets, wieder in Litauen einmarschierten. Antanas Smetona (der vor dem Einmarsch über das Memelgebiet nach Deutschland und danach in die USA floh), Aleksandras Stulginskis, (der von den Sowjets nach Sibirien verbannt wurde und bei seiner Rückkehr von Antanas Snieckus verhöhnt wurde) und Kazys Grinius. Grinius weigerte sich übrigens 1941 mit den Deutschen zusammenzuarbeiten. Ein interessanter Mann.
Präsidentenpalast Ausstellungsräume
Nach der litauischen Unabhängigkeit wurde der Präsidentenpalast zu einem Museum und mit der Zeit aufwendig renoviert. Neben den Namensgebern, den litauischen Präsidenten und deren Leben und Wirken, werden auch die sowjetische und deutsche Besatzung (hier zum Beispiel das Lietukis Massaker) thematisiert.
Bilder aus der damaligen Zeit
Ausstellung im Präsidentenpalast
Aleksandras Stulginskis bei seiner Rückkehr aus Sibirien nach Kaunas
Gräuel der Deutschen, hier das Lietukis Massaker in Kaunas
Präsidiales Arbeitszimmer
Die drei Präsidenten der Zwischenkriegszeit, Smetona, Stulginskis und Grinius
Ein schönes Museum und wegen der Bedeutung als Amtssitz dreier Präsidenten natürlich einen Besucht wert!