Bistrampolis
Bistrampolis Herrenhaus
Das Bistrampolis Anwesen liegt auf dem Weg von Panevezys nach Kaunas und existiert seit dem des 15. Jahrhundert. Ende des 17. Jahrhundert kam es in den Besitz der Familie Bistramai, die den Namen des Guts von Barklainiai zu Bistrampolis änderte. Das heutige Herrenhaus strammt aus dem Jahre 1850. Die Bistramais hatten Kontakt zu vielen (polnischen) Künstlern und Schriftstellern. Die litauische Geschichte ist etwas kompliziert, da seit der polnisch-litauischen Vereinigung durch Jogaila (Union von Krewo) die polnische Kultur in Litauen dominierte. Mit der „Dritten polnischen Teilung“ 1795 wurde die polnische Dominanz dann durch die russische Besatzung ergänzt. Durch die Bedeutung Bistrampolis für die polnische Kunst wird das Anwesen heute von vielen polnischen Touristen besucht.
Wirtschaftsgebäude seitlich
Das Gutshaus hat zwei Etagen, der Eingangsbereich wird von vier klassischen Säulen dekoriert. Im Erdgeschoss ist heute das Restaurant untergebracht. Im Obergeschoss befinden sich dekorative Räume, die besichtigt werden können. Leider war bei der Renovierung die Grundsubstanz so schlecht, dass heute eigentlich nicht mehr viel an die ehemalige Pracht erinnert. Nur die Treppe nach oben ist noch prachtvoll und sehr massiv.
Wirtschaftsgebäude rechte Seite
Bistrampolis Herrenhaus Eingang
Mit der Besetzung Litauens durch die Sowjets war die Zeit der Herrenhäuser vorbei.
Das Gutshaus wurde verstaatlicht und verfiel.
Erst seit 2003 wurde das Anwesen und der angrenzende Park wieder in einen guten Zustand gebracht.
Das Restaurant bietet eine gute Menükarte zu „europäischen“ Preisen an, bei unserem Besuch wurde uns zum Mittagsmenü geraten, was mit Vorsuppe und Hauptgang exzellent und preiswert war. Die Räume des Restaurants sind heimelig und man fühlt sich sehr wohl.
Der Gutshof bietet einige „eigene“ Biere zum Verkauf an.
Das Restaurant
Bistrampolis Herrenhaus Räume für Feiern
Treppenhaus von oben gesehen
Die letzte Renovierung des Gutshauses hat leider wenig ehemalige Substanz erhalten können. Nur die Treppen zeugen von der früheren Pracht. Sie sind auffällig massiv.
Obere Etage, Festsäle
Repräsentative Räume oben
Repräsentative Räume oben
Speisesaal oben
Neben dem Bistrampolis Anwesen gibt es das Projekt „Steinstraße des litauischen Bauerns“. So zumindest meine Übersetzung. Es ist noch im Bau und knüpft an den litauischen Trend an, künstlerisch-landschaftliche Dinge aus Findlingen zu schaffen.
Die Idee ist gut, die Findlinge sind schön, allerdings sind die Steine teilweise mit furchtbarer „Kunst“ der Tiktok Generation verunstaltet. Der litauische Herrscher Vytenis sieht aus wie Darth Vader, Emilia Plater kitschig, ein Mann schält sich aus dem Stein, die „Polnische Teilung“ von 1795: furchtbar. Zugegeben, dass ist nur meine Meinung und über Kunst kann man nicht streiten.
Die Natursteine und der Altar, an dem (mit etwas Fantasie) die Vaideluten wachen könnten, der hat was.
"Steinerne Straße des litauischen Bauerns"
Anfang des Weges
Ein Mann versucht aus dem Fels zu klettern (der schöne Stein wird verkitscht)
Emilia Plater (Emilija Plateryte)
Anspielung auf die "Dritte Polnische Teilung" 1795 Katastrofa
Vytenis war litauischer Großfürst 1295. Der Künstler scheint ein Fan von Star Wars zu sein.
Berg aus Findlingen. Oben steht der Vaideluten Altar
Klassische litauische Dekorationen
Bauer mit Pflug. Nett, aber nicht wirklich klassisch litauisch
Die Natter "Zaltys"
Auf der Tafel steht:
Ir juokias, pazaliaves nuo likimo, istoriniam kely imurtas Zaltys was etwa "Und lacht, grün gewordene, vom Schicksal auf einem historischen Weg eingemauerte Natter"
Laut KI wäre eine Interpretation: " Die Natter symbolisiert die Beharrlichkeit und Stärke der litauischen Nation. Obwohl die Geschichte hart und voller Prüfungen war, hat die Nation überlebt und ihr Geist wurde nicht zerstört."
Das Herrenhaus Bistrampolis ist natürlich einen Besuch wert. Da für die Besichtigung eine Spende erwartet wird, fragen Sie nach dem Mittagmenü. Dann dürfen Sie alle Räume sehen und werden mit gutem Essen verwöhnt.