Jurbarkas 

Jurbarkas ist eine litauische Stadt an der Memel (Nemunas) mit ca. 38.000 Einwohnern. In Jurbarkas hat der Betreiber dieser Webseite das erste Mal in Litauen gerastet, als wir von Deutschland nach Silute unterwegs waren. Das war im Dezember 1992 und tatsächlich noch abendteuerlich.              Auch interessant: das Vincas Grybas Museum

Während den Kriegen zwischen den Deutschen Kreuzrittern und den Litauern standen hier und in der Umgebung Holzburgen, die immer wieder abgebrannt und aufgebaut wurden.

Jurbarkas Dreifaltigkeitskirche

Jurbarkas Dreifaltigkeitskirche

Erst mit dem Frieden von Melnosee, bei dem sich der Deutsche Orden und Litauen auf eine feste Grenze einigten (die zweitlängst haltende Grenze Europas), entstand eine litauische Grenzstadt, die sich wegen dem Handel auf dem Nemunas (Memel) gut entwickeln konnte.

Dreifaltigkeitskirche Innenraum

Dreifaltigkeitskirche Innenraum

 

Jurbarkas Dreifaltigkeitskirche Orgel

Jurbarkas Dreifaltigkeitskirche Orgel 

Wie alle litauischen Städte hatte auch Jurbarkas einen hohen Anteil jüdischer Bevölkerung. Als der 2. Weltkrieg begann, wurden alle Juden in Jurbarkas von den Deutschen und den Litauern ermordet. Dabei war auch ein berühmter litauischer Künstler, Vincas Grybas. Niemand weiß genau, warum ihn seine Landsleute auf die Todesliste gesetzt haben (mehr über Vincas Grybas im Bericht über das Grybas Museum).

Jurbarkas Evangelische Kirche (und Glaskreuz von Rasa Grybaite)

Jurbarkas Evangelische Kirche (und Glaskreuz von Rasa Grybaite)

 

Jurbarkas Evangelische Kirche

Evangelische Kirche

 

In Jurbarkas gibt es die katholische Dreifaltigkeitskirche von 1907, eine evangelische Kirche mit einem Glaskreuz der Enkelin des erwähnten Bildhauers (und Museumsleiterin) Rasa Grybaite. Und ein Museum für den berühmten Sohn der Stadt (und paradoxerweise von seinen Landsleuten auf die Todesliste gesetzt) Vincas Grybas.

 

Jurbarkas Vincas Grybas Museum

Vincas Grybas Museum

Im Jahre 2018 wurden im ehemaligen jüdischen Viertel von Jurbarkas mehrere Gedenksteine als Erinnerung an die vergangene jüdische Kultur eingeweiht.

Jurbarkas Juedisches Viertel

Jurbarkas Juedisches Viertel Gedenksteine

Juden lebten in Jurbarkas seit dem 15. Jahrhundert. Die erste Holzsynagoge wurde 1648-50 gebaut. Nachdem diese niederbrannte, folgte 1786 eine neue Holzsynagoge. Genau einhundert Jahre später eine aus Stein. Während Litauens Unabhängigkeit 1918 beteiligten sich die Jurbarkaser Juden politisch aktiv in der Gemeinde. Genauer gesagt, der jüdische Anteil im Rat betrug 50 %. Juden eröffneten das erste Elektrizitätswerk, das erste Hotel, betrieben die ersten Busse, die Wassermühle und das Sägewerk. Es gab auch ein Kino, Büchergeschäfte und eine Druckerei. 1941 verbrannten die Nazis die Synagoge. Heute ist hier am Synagogenplatz ein Denkmal. 

 

Jurbarkas Juedisches Viertel Holzhaus

Altes Holzhaus Jüdisches Viertel

 

Lena Grigileit beschreibt als Augenzeugin die Ermordung der Jurbakaser Juden

 

 

 

Vincas Grybas Museum

 

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