Die Unsrigen – Holocaustdebatte in Litauen

 Die Unsrigen  Holocaust in Litauen

Ekaterina Makhotina über das Buch von Ruta Vanagaite "Die Unsrigen".

 

Das Thema der Mittäterschaft am Holocaust wird wieder einmal kontrovers diskutiert. Während der Vorschlag der polnischen Regierung, dem international bekannten Holocaustforscher Jan Tomasz Gross den Verdienstorden abzuerkennen[1], weltweit für Empörung sorgte, läuft in Litauen eine eigene „Jedwabne“-Debatte. Das Buch „Die Unsrigen“[2], geschrieben von Ruta Vanagaite, das die Mittäterschaft der Litauer am Holocaust beschreibt, wird heftig und kontrovers diskutiert.

 

Die Wirkung des Buches ist tatsächlich mit dem 2001 erschienenen Buch „Nachbarn. Der Mord an den Juden von Jedwabne“ von Jan Tomasz Gross vergleichbar. Es geht, zugespitzt formuliert, um entfesselte Gewalt der Litauer gegen ihre jüdischen Nachbarn, um Mord und Raub, sei es aus alltäglichem Antisemitismus, oder aus dem Wunsch heraus sich an jüdischem Hab und Gut zu bereichern. Der Schriftstellerin und Journalistin Vanagaite geht es um Komplizenschaft, Kooperation und Mittäterschaft ihrer Mitbürger.

 Holocaust in Litauen

In den Jahren der deutschen Besatzung 1941-1944 fielen circa 200.000 litauische Juden der der nationalsozialistischen Vernichtungspolitik zum Opfer, nur etwa 4 Prozent der jüdischen Bevölkerung überlebte.[3] Die meisten von ihnen, etwa 137.000, wurden bereits in den ersten Kriegsmonaten 1941 exekutiert, wie der berüchtigte „Jäger-Bericht“, eines der erschütterndsten Zeugnisse des Holocaust, festhielt. Die Judenverfolgung in Litauen bedeutete Entrechtung, Ghettoisierung, Massenerschießungen und später, nach der Auflösung der jüdischen Ghettos 1943, Deportationen nach Auschwitz, Stutthof oder zur Zwangsarbeit nach Deutschland. Bis Kriegsende blieben lediglich 8.000 Juden am Leben – davon etwa 800 in Vilnius, dem ehemals wichtigsten Zentrum der Kultur des Ostjudentums, dem Jerusalem des Nordens. Das Ausmaß des Verbrechens und die Schnelligkeit, mit der die Vernichtung vollzogen wurde, lassen sich nicht zuletzt mit der Bereitschaft der Lokalbevölkerung erklären, an der Vernichtung mitzuwirken. Die genozidale Politik der deutschen Besatzer wurde lokal unterstützt, sei es in Form von ausgebliebener Hilfe für die Verfolgten, durch die Entfesselung antijüdischer Pogrome in der ersten Kriegswoche oder durch den Dienst in den Polizeibataillonen, die von den Einsatzkommandos der SS bei den Massenexekutionen eingesetzt wurden.

Vor allem das Massaker am 27. Juni 1941 in Kaunas, an der Lietukis-Garage[4],  bei dem jungen litauischen Nationalisten auf grausame Art und Weise 70 bis 100 jüdische Bürger ermordeten, wurde im internationalen Holocaustgedenken zum Symbolbild der aktiven litauischen Täterschaft. Die Tatsache, dass es ab September 1941 fast ausschließlich litauische Polizisten waren, die die Juden ins Ghetto trieben, „Razzien“ durchführten und an den „Aktionen“ beteiligt waren, vermag auch die besondere Prägung der Erinnerung der jüdischen Überlebenden erklären, in deren Zentrum die Figur des Litauers als Täter steht.

Lange Geschichte der litauisch-jüdischen Erinnerungskontroverse

Die Debatte um die historische Verantwortung der litauischen Gesellschaft ist keineswegs neu und schon seit den 1990er Jahren ein wunder Punkt in den litauisch-jüdischen oder auch litauisch-israelischen Beziehungen. Der Leiter des Simon Wiesenthal-Zentrums, Efraim Zuroff, betonte bereits kurz nach der Erlangung der Unabhängigkeit Litauens im Jahr 1990, dass keine diplomatische Beziehungen zwischen beiden Staaten etabliert werden könnten, solange Litauen nicht bestimmte Schritte gegenüber der jüdischen Gemeinschaft und Israel unternommen habe. Dazu zählten die Rückgabe des kommunalen Eigentums der jüdischen Gemeinschaft, die Verzeichnung aller Orte der Massenvernichtung, die Sicherung aller Unterlagen, die die lokalen Verantwortlichen dokumentieren und die Sicherstellung ihrer uneingeschränkten Verfügbarkeit für die Forschung sowie die Mithilfe bei der Rückholung der lokalen Mittäter aus Amerika und Kanada.[5]  Seitdem ist Efraim Zuroff eine Feindfigur für die litauischen Nationalkonservativen, – und die Tatsache, dass Vanagaite ausgerechnet mit Zuroff ihr Buch vorbereitet hat, brachte ihr den Vorwurf des „Vaterlandsverrats“ ein. Immer wieder hatte Zuroff Zweifel an der ehrlichen Auseinandersetzung der litauischen Regierung mit der Vergangenheit geäußert. Mehrere verschleppte Gerichtsverfahren gegen litauische Mittäter, von denen der Fall Aleksandras Lileikis[6] wohl am bekanntesten sein mag, brachten ihn dazu, Litauen öffentlich als ein „sicheres Paradies für Kriegsverbrecher“ zu rügen.

Es musste jedoch nicht immer einen „Störenfried“ von außen geben, um eine öffentliche Kontroverse um die eigenen Täter und die „anderen“ Opfer anzustoßen. 1995 löste die Rede des litauischen Präsidenten Algirdas Brazauskas in der Knesset, in der er um Verzeihung für die Taten seiner Landsleute während der Kriegszeit bat, eine Welle der Empörung aus. Apologetisch wurde die sogenannte „Primärschuld“ der Juden als Argument angeführt, – ein Erinnerungsmotiv, das seit den späten 1940er Jahren im Exil als „Theorie des doppelten Genozids“ kursierte. Nach dieser „These“ seien Juden an den sowjetischen Deportationen von Litauern beteiligt gewesen. Die Litauer hätten in der Folge Juden mit Kommunisten gleichgesetzt und während der NS-Okkupation deshalb an ihnen Rache genommen. Die Juden seien nicht nur Kommunisten und somit „Verräter“ gewesen, sondern hätten dem sowjetischen Geheimdienst NKWD angehört, der besonders brutal gegen die Litauer vorgegangen sei, hieß es in den Beiträgen der nationalkonservativen Medien der Zeit.[7]

Zwei Genozide in Litauen

In der Tat, existieren in Litauen die zwei „Genozide“ nebeneinander im öffentlichen Diskurs.[8]  Laut einem Gesetz von April 1991 sind die Verbrechen der nationalsozialistischen und der sowjetischen Okkupationsmächte, als „Genozid an den Bürgern Litauens“ eingestuft. Litauer, die 1940-41 und 1944-1990 unter der sowjetischen Macht gelitten hatten, vor allem Opfer der Deportation in sibirische Lager, werden als Genozidopfer erinnert. Das Festschreiben der Genozid-Begrifflichkeit zur Definition von sowjetischen Verfolgungspraktiken geschah noch lange bevor in der Ukraine der Holodomor als genozidales Verbrechen rechtlich verankert (2006) und in vielen Staaten der Welt als Völkermord anerkannt wurde,[9] was den Genozid-Begriff zum Diskussionsobjekt in der westlichen Stalinismus-Forschung machte.[10] Seit 2010 ist in Litauen die Leugnung des Genozids, gleich ob es um „sowjetischen Genozid“ oder um den Holocaust geht, unter Strafe gestellt und wird mit zwei Jahren Freiheitsentzug geahndet.

In dem Nebeneinander ist die Grundlage für das problematische Zusammenleben der Erinnerungen gegeben: Der sowjetische Genozid nimmt in der nationalen erinnerungskulturellen Hierarchie den zentralen Platz ein: Das Museum für Genozidopfer, das sich dem litauischen Leid und der sowjetischen Täterschaft widmet, ist die wichtigste und am besten ausgebaute bildungspolitische Institution des Landes. Dem Gedenken an die Holocaustopfer, wie beispielsweise in der 1991 eröffneten Holocaust-Ausstellung im „Grünen Haus“ in Vilnius, kommt dagegen eine nachrangige Bedeutung zu.

Die Museumsmacher des Grünen Hauses – langjährige Mitarbeiter des Museums, einige von ihnen Überlebende und ehemalige Untergrundkämpfer – sprechen auch „unbequeme“ Kapitel der gemeinsamen litauisch-jüdischen Geschichte an: Die Litauische Täterschaft im Holocaust. In der Ausstellung läuft der Dokumentarfilm „The Lovely Faces of the Murderers“[11] von Saulius Berzinis, der Interviews mit gealterten litauischen Polizisten zeigt, die an den Erschießungen teilnahmen. Hier nimmt auch das Schlüsselbild der litauischen Holocausttäterschaft – die Fotografie vom Lietukis-Massaker – einen wichtigen Platz ein.

Die jüdischen Überlebenden sprechen im Museum unbequeme Wahrheiten an. Es bleibt die Frage, inwieweit diese Auseinandersetzung das litauische Publikum erreicht? Viel größere Aufmerksamkeit als die Holocaustausstellung erreicht das aufwendig aufgebaute Toleranz-Zentrum, das neuere Gebäude des Jüdischen Museums, das die Geschichte des harmonischen litauisch-jüdischen Zusammenlebens erzählt.

Unsere Helden – eure Täter?

Die offizielle Linie der litauischen Erinnerungspolitik zielt keineswegs auf eine reine Opfergeschichte ab. Der antisowjetische Widerstandskampf nach dem Krieg gegen die sowjetischen Instanzen nimmt einen heilig anmutenden Platz in der nationalen Erinnerungskultur ein. Die gegensätzlichen Auffassungen zu den antisowjetischen Widerstandskämpfern lassen den Konflikt zwischen der jüdischen und der litauischen Erinnerung immer aufs Neue entflammen. Die wichtigsten Figuren des antisowjetischen Widerstands stehen im Verdacht, während der Deutschen Besatzung an der Massenvernichtung der Juden beteiligt gewesen zu sein. So wird Adolfas Ramanauskas (Vanagas) auf der Liste der Assoziation der Litauischen Juden in Israel als Kriegsverbrecher aufgeführt und der Name Juozas Lukša wird nun immer häufiger in Verbindung mit dem Massaker an den Juden in Kaunas in Verbindung gebracht.[12] Für Kritik[13] und negative internationale Aufmerksamkeit sorgte auch die feierliche staatliche Überführung der sterblichen Überreste von Juozas Ambrazevičius aus den USA, nach Kaunas im Jahre 2012.[14] Ambrazevičius war von Beginn der sowjetischen Okkupation an ein aktives Mitglied der antisowjetischen LAF, die unter der Führung von Kazys Škirpa in Zusammenarbeit mit NS-Deutschland die litauische Unabhängigkeit widerherstellen wollte. Während der kurzen Zeit ihres Bestehens war er  Ministerpräsident der Litauischen Provisorischen Regierung. Seine Regierung führte die ersten restriktiven Beschlüsse gegen die jüdischen Bürger ein, ihre Entrechtung und Ghettoisierung. Diese Seite seiner Tätigkeit wird in Litauen erfolgreich ignoriert: 2009 wurde Juozas Ambrazevičius posthum mit dem Großen Vytis-Kreuz die höchste litauische Auszeichnung verliehen.[15] Ein Hörsaal an der Vilniusser Universität trägt seinen Namen, hier ist auch eine Gedenktafel mit seinem Porträt angebracht.[16] Dass die Differenzen in der Bestimmung von Täter und Helden sich nach den Erinnerungsgemeinschaften unterscheiden, wurde 2007/08 deutlich. Hier formulierte die litauische Generalstaatsanwaltschaft eine Anklage gegen die jüdischen Untergrundkämpfer in sowjetischen Partisaneneinheiten: Sie wurden des Angriffs auf das Dorf Kaniukai verdächtigt und des Kriegsverbrechens angeklagt.[17]

Das dialogische Erinnern – ein Modell, in dem das den Nachbarn zugefügte Leid ins eigene nationale Gedächtnis aufgenommen wird – sollte, laut Aleida Assmann, eine Chance für europäische Erinnerung der Zukunft sein.[18] Eine Voraussetzung dafür ist Überwindung von mono nationalen Erinnerungsdiskursen, die auf nationale Viktimisierungen abzielen und mit heroischen Mythen aufgeladen sind. Dazu gehört auch Anerkennung und Empathie für die anderen Opfer der Geschichte und Bereitschaft, mit den eigenen Tätern kritisch ins Gericht zu gehen. Wie Peter Esterhazy einmal schrieb, es müsse Wissen entstehen, „über uns selbst – als Mörder und Opfer.“[19] Dass dieses Modell gegenwärtig eher in die ferne Zukunft rückt, zeigt die aktuelle Diskussion um Ruta Vanagaites Buch. Die kritischen Fragen an sich selbst, an die eigene Täterschaft, bleiben nach wie vor ausgeklammert.

 

Anmerkungen

 

[1].http://www.deutschlandfunk.de/historiker-jan-tomasz-gross-polen-fordern-aberkennung-des.795.de.html?dram:article_id=345839

[2] http://www.delfi.lt/news/ringas/lit/k-jovaisas-ar-jus-musiske-ponia-vanagaite.d?id=70452274

[3] Arunas Bubnys, The Holocaust in Lithuania Between 1941and 1944 (Vilnius: LGGiRTC, 2008), p. 42.

[4] http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13509989.html

[5] Eidintas, Alfonsas: Jews, Lithuanians and the Holocaust. Vilnius 2003. S. 387.

[6] http://www.hagalil.com/archiv/98/11/lileikis-0.htm

[7] Jonas Mikelinskas „Teise likti nesuprastam, arbe Mes ir jie, jie ir mes“, Metai, 8-9, 1996, S. 126-163

[8] Kritische Auseinandersetzung dazu siehe: Budryte, Dovile: Decolonization of Trauma and Memory Politics: Insights from Eastern Europe. In: Humanities, 2016, 5,1. Volltext online: http://www.mdpi.com/2076-0787/5/1/7

[9] Die Parlamentarische Versammlung des Europarates (PACE) lehnte im April 2010 die von der ukrainischen Opposition gewünschte Bezeichnung Genozid in ihrer Resolution über den Großhunger der 1930er Jahre in der UdSSR ab. http://www.ukraine-nachrichten.de/artikel/2412/parlamentarische-versammlung-des-europarates-erkennt-holodomor-nicht-als-voelkermord-an, Ukraine-Nachrichten, 28. April 2010. Das Europäische Parlament hatte es 2008 als Verbrechen gegen die Menschlichkeit anerkannt. In den ukrainischen Forschungen ist diese Definition verbreitet, Vgl. Kul’čyckyi, Stanislav: „Terror als Methode“. Der Hungergenozid in der Ukraine 1933“. In: Osteuropa 54, 12 /2004, S. 57-70; oder auch: Ukrainiečiu genocido atminti. In: Lietuvos Žinios vom 15. Dezember 2008.

[10] Vgl. Naimark, Norman M.: Stalin und der Genozid. Frankfurt am Main 2010, siehe auch die Rezension von Jürgen Zarusky in Sehepunkte: http://www.sehepunkte.de/2011/05/19029.html. Robert Conquest hatte diesen Begriff in Anwendung auf Stalins Terror international geläufig gemacht: Conquest, Robert: The Harvest of Sorrow. Soviet Collectivization and the Terror-Famine, London 1986, S. 217-224. Vgl. Ganzenmüller, Stalins Völkermord? S. 146.

[11] http://collections.ushmm.org/search/catalog/bib240844

[12] http://defendinghistory.com/footprints-adolfas-ramanauskas-vanagas-mass-murder-jews-druskininkai/65177

[13].http://www.lzb.lt/en/home/644-stetement.html; http://defendinghistory.com/joint-statement-by-the-lithuanian-jewish-community-and-the-vilna-gaon-jewish-state-museum-on-the-ceremonies-for-the-reburial-of-juozas-brazaitis-ambarazevcius/41623

[14] Am stärksten war Kritik aus Russland zu vernehmen. MID nazval glumleniem perezachoronenie kollaboracionista v Litve, RIA NOVOSTI. http://ria.ru/world/20120521/654636749.html, auch US-Nachrichtenagentur The Lithuanian Tribune äußerte sich kritisch: http://www.lithuaniatribune.com/12890/juozas-ambrazevicius-brazaitis-is-no-hero-201212890/

[15] Siehe Präsidentendekret: http://www3.lrs.lt/pls/inter3/dokpaieska.showdoc_l?p_id=348038

[16] http://www.balsas.lt/naujiena/296796/vdu-bus-iamzintas-birzelio-sukilimo-vadu-atminimas

[17] http://www.heise.de/tp/artikel/28/28708/1.html

[18] Assmann, Aleida: Von kollektiver Gewalt zu gemeinsamer Zukunft. Vier Modelle für den Umgang mit traumatischer Vergangenheit. In: In: Assmann, Wolfgang R., Kalnein Graf von, Albrecht (Hg.): Erinnerung und Gesellschaft. Formen der Aufarbeitung von Diktaturen in Europa. Berlin 2011. S. 25-42, hier 39.

[19] http://www.faz.net/aktuell/politik/peter-eszerhazy-also-die-keule-1194869.html

 

Dieser Text ist zuerst erschienen im Blog "Erinnerung.Hypotheses.org" der Graduiertenschule für Ost- und Südosteuropastudien. E. Makhotina ist wissenschaftliche Assistentin am Lehrstuhl für Geschichte Osteuropas der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. 

Diese Kritik von Ekaterina Makhotina wird verwendet mit freundlicher Genehmigung der Autorin. Vielen Dank!

 

 

Anmerkung vom Administrator, 30.8.2019

Auch drei Jahre nach Erscheinen der litauischen Ausgabe von "Die Unsrigen", beherrscht das Buch, bzw. die Intention der Verdasserin (die litauische Beteiligung am Holocaust zu thematisieren), weiterhin die Gemüter der Litauer.

Manchmal hat das komödiantische Züge, manchmal ist das aber auch furchtbar peinlich.

Zum Beispiel schrieb die Attachee an der litauischen Botschaft in Schweden,Živilė Etevičiūtė, an den schwedischen Verleger von "Die Unsrigen" einen kritischen Brief.

Dieser reagierte mit einem offenen Brief, den Ruta Vanagaite veröffentlichte. Ein Schelm, der dabei an eine Bananenrepublik denkt:

 

LETTER FROM THE SWEDISH PUBLISHER OF THE BOOK " OUR PEOPLE" TO THE CULTURAL ATTACHE OF THE REPUBLIC OF LITHUANIA

Dear Živilė Etevičiūtė

Thank you for your letter.

As a publisher, I am always interested to receive opinions about books I've published, even if I’m a little surprised to receive them from a representative of a foreign state. Anyway, your letter is fine for me.

From the perspective of the Lithuanian citizen and author Ruta Vanagaite, though, I find your letter troubling. It could be interpreted as that the Lithuanian state is supervising and interfering in what their citizens are doing and saying abroad.

I consider Vårt folk/Our People to be a serious work, well worth to be published, in Sweden and in other countries. That is also an opinion I share, both with the Nobel Prize Laureate, Svetlana Aleksijevitj, who has written a foreword to the book, and with the Swedish reviewers of the book. Vårt folk/Our People has been reviewed favourably in several papers in Sweden, for example in Aftonbladet, the largest daily in Scandinavia, and Göteborgs-Posten, the largest daily in Western Sweden. Having said that, a further debate about the important topic of Vårt folk/Our People could of course only be welcomed.

Regarding your claim, that there are 'many moments in the book' that 'do not meet the historical facts', I'd be happy to receive more details about those 'moments'. In general, though, I believe that the best way to handle such a discussion is in an open public debate where also dissenting views are heard. What constitutes a certain fact, especially in controversial issues, is not always clear and may change over time.

Regarding the book fair in Gothenburg, the seminar with Ruta Vanagaite and Efraim Zuroff, is unfortunately cancelled, but I do hope the authors will be able to come to Sweden in the future. If they will, I'd be more than happy to arrange a debate together with the Lithuanian embassy in Stockholm! You could chose two persons to challenge the authors of Vårt folk/Our people. I will do my best to persuade the latter to participate and defend their book against their critics. I am sure that many people would like to attend a public debate like that!

Now, to your remarks about the website of my publishing house.

I am glad to hear that Vårt folk/Our People is available on the internet bookshops in Lithuania but, as you imply in your letter (!), the ordinary, physical bookshops are still not distributing Ruta Vanagaite's books today! So the the sentence on our website, that Lithuanian bookshops are refusing to distribute Ruta Vanagaite's books, is still correct as far Lithuainian bookshops is refering to ordinary, physical bookshops.

The other sentence you complain about, 'Hennes böcker rensas ut ur hela Litauen' (Her books are cleansed from the whole of Lithuania), happens to be the title of the article that was published in Dagens Nyheter (https://www.dn.se/…/hennes-bocker-rensas-ut-ur-hela-litauen/) and Hufvudstadsbladet (https://www.hbl.fi/…/hennes-bocker-rensas-ut-ur-hela-litau…/) in December 2017. In this article, by Anna-Lena Laurén, the cleansing of Ruta Vanagaite's books is described in a very detailed manner.

Best regards

BJÖRN EKLUND
Publisher / Förläggare

 

 

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