Die Litauer
Lange habe ich mich mit dem Gedanken getragen, einen Beitrag über "die Litauer" zu schreiben.
Irgendwie hat es aber nicht geklappt. Wahrscheinlich, weil es "die Litauer" ebenso wenig gibt wie "die Deutschen", "die Amerikaner" oder "die Holländer".
Ich denke, wenn man sich mit Litauen beschäftigt, dann sieht man dort viele Dinge, die in unserem Land ähnlich sind. Es gibt fleissige und faule, gebildete und einfältige Litauer. Viele müssen im Ausland arbeiten, weil die Verdienstmöglichkeiten im Inland beschränkt sind. Es gibt leider auch die, die gar nicht arbeiten, sondern von den Fleissigen nehmen (ich meine hier nicht den Sozialismus ;-) ). Leider machen diese Leute schnell den Ruf des ganzen Landes kaputt. Ein extremes Beispiel (vielleicht sollte man über die schlechten Seiten nicht schreiben?): im Sommer 2013 war es in Litauen in Mode gekommen, die Nummernschilder der sich im Heimaturlaub befindlichen Auslandslitauer abzuschrauben und gegen eine "Gebühr" zurückzugeben.
Die weitaus meisten Litauer sind ehrliche, hart arbeitende Leute, die für ihre Arbeit leider zu wenig Geld bekommen.
Nicht alle Litauer sind Künstler, aber es kommt mir so vor, als ob sehr viele von ihnen eine künstlerische, extrovertierte Ader haben. Überall im Land stehen aufwendige Holzfiguren und Kunstwerke aus Holz und Stein. Es gibt viele Dichter und Maler.
Meine anfängliche Idee, die Litauer als gärtnernde Kleinbauern (siehe Litauer und das Dorf) zu beschreiben, stieß auf Protest von meinem Freund Raimundas, der beteuerte, dass seine ganze Familie keinen Garten hat und keine Kartoffeln anbaut (in der Zeit nach der Unabhängigkeit haben aber sehr viele Litauer ihre eigenen Gärten bewirtschaftet).
(Nicht immer trügt mein subjektiver Eindruck: laut Rimantas Vebra (Lietuviu visuomene XIX, Vilnius 1990) waren Ende des 19. Jahrhunderts 95 % der Litauer Bauern, dagegen nur 3,2 % der litauischen Juden).
Und Marianna Butenschön schreibt in ihrer sehr schönen Länderbeschreibung über Litauen, dass nach der Judenvernichtung und der Vertreibung der deutschen und polnischen Stadtbevölkerung im II. Weltkrieg die Litauer jetzt "Stadtmenschen" der 1. und 2. Generation sind. Von den Intellektuellen heisst es hier, "sie hätten noch eine Hand am Pflug". Was sich heute im Zeitalter der Start Ups und High Tech rapide ändert.
Vor ein paar Jahren hätte ich die Litauer als heimatverbunden und ihr Brauchtum liebend geschildert. Heute ist es leider Tatsache, dass sich immer mehr Litauer Arbeit im Ausland suchen und, ähnlich wie bei uns, nur noch eine Minderheit die litauische Kultur pflegt. (Obwohl die Sängerfeste etwas anderes vermuten lassen).
Angeklebte Fingernägel, Piercings und Tattoos sind auch bei den litauischen Mädchen angekommen.
Man sollte also in Litauen nichts pauschalisieren. Deshalb fand ich den schmeichelhaften Satz in jedem Reiseführer auch immer blöd, "die Litauer" seien alle sehr gastfreundschaftlich. Meine Erfahrung ist: Litauer sind eher skeptisch und zurückhaltend bei Fremden.
Außerdem hat das Sowjetsystem einige Spuren hinterlassen und es gibt furchtbare Autofahrer.
Meine Freundin Liana schlug mir dann vor, einige Litauer zu fotografieren und jeden Besucher dieser Seite selbst eine Meinung bilden zu lassen.
Kommen Sie nach Litauen und entdecken Sie das Land!
Mädchen in Vilnius vor der Musikschule 2024
Stadtbekannt: der freundliche Taxifahrer in Birzai 2022
Paar auf dem Gedimino prospektas Vilnius 2022
Birzai 2021 an der Astravas Brücke
Braut in Kaunas am Pažaislis Kloster vor dem Fotoshooting
Familie mit Hund, Kind und Auto in Jeruzale, Vilnius — Litauen
Junge Skater vor dem Dom in Vilnius
Perkunas= Donnergott "Rocker der litauischen Armee"
Soldatin einer Werbungsabteilung in Kucgalys (Birzai)
Paar in der Kaunasser Altstadt
Mädchen in Kaunas
"Chillende" Mädchen in Kaunas
Damen mit litauischer Tracht in Nida
Damen in Birzai...links die Cefin meines Lieblingsimbiss
Litauerin aus Biržai vor dem Haus ihrer Großeltern. Heute wohnt und arbeitet sie in Vilnius.
Junge Litauerin bei einer Demo für Europa, Klaipeda – vor dem Ännchen von Tharau Brunnen
Leider ist dieses Foto nichts geworden. Nach einem Kurztrip im Mai 2017 mit dem Moped durch Litauen, stand ich schon in der Schlange vor der Fähre nach Kiel. Die junge Dame an der Eingangskontrolle zum Fährhafen hatte mich herzlich angelächelt (auch andere Gäste, wie ich auf der Fähre später hörte). Damit fiel sie auf. Sie war, neben meiner litauischen Familie natürlich, eine der wenigen Litauer die ich diesmal traf, die wirklich freundlich lächelten. OK, ich war nicht in Vilnius, wo das Klima vielleicht anders ist. Ich fuhr kurz zurück und machte dieses Foto.
Polizistin Birzai
In Litauen war die Polizei bisher fast immer professionell und freundlich.
Volksmusikgruppe Siaudele Birzai
Junges Paar Birzai
Alter Mann in Birzai
Studenten vor der St. Michael Kirche in Kaunas
Mitarbeiter eines Restaurants am Plateliai See
Ehepaar aus Siauliai
Künstler aus Kaunas
Polizistin aus Panevezys
Dame aus Kaunas
Dame vor Kloster in Kaunas
Dame im Funikulerius Kaunas
Junge Mutter in Kaunas
Mädchen verkauft Honig - Birzaier Markt
Ältere Mädchen verkaufen selbstgemachte Kinderhausschuhe - Birzai
Auch das ist Litauen. Die beiden warfen sich sofort in eine professionelle Pose.
Vilnius Kathedralenplatz.
Bücher und Plattenladen Altstadt Vilnius
Mädchen Universität Vilnius
Mädchen verkauft Pfifferlinge und Honig in Kernave
Wird fortgesetzt...