Rumsiskes Open Air Museum

 

 


Rumsiskes Karte

Karte vom Park   Unten ist der Eingang, in der Mitte das Städtchen   (© Litauisches Open Air Museum)

 

 Fenster Rumsiskes

Reiches Bauernhaus

 

Im Dorf Rumsiskes (bei Kaunas) wurde seit 1966 eines der größten Freilichtmuseen Europas aufgebaut. Es beherbergt auf einer Fläche von 195 ha mehr als 180 alte Gebäude, die überall in Litauen ab- und in Rumsiskes wieder aufgebaut wurden. Es ist das einzige derartige Museum in Litauen und zeigt Gebäude aus allen litauischen Landesteilen, Aukstaitija, Zemaitija, Dzukija, Suvalkija und den litauischen Häusern aus Kleinlitauen, dem ehemaligen Memelgebiet aus der Zeit des 18. bis Mitte des 20. Jahrhunderts.

 Miestele Rumsiskes Dorf

Städtchen mit Geschäften im Parkzentrum

 

Staedtchen Rumsiskes

Im gelben Haus wurde ein bekannter litauischer Film gedreht

 

Im Zentrum des Parks gibt es ein nachgebautes Städtchen mit Läden, Gasthaus, Buchgeschäft (mit interessanten Büchern). Da der Park auch noch etwa eine Stunde, nachdem die Häuser alle geschlossen sind, zugänglich ist, sollte man die Besichtigung des Städtchens an den Anfang des Rundgangs setzen.

 

 Muehle Rumsiskes

Mühle

 


Wir haben sogar ein Haus aus dem Dorf meiner Schwiegermutter entdeckt.

Wirtshaus Rumsiskes

Wirtshaus

 

 Hoefe Rumsiskes

Nicht nur hier im Museum - diese Brunnen findet man auch heute noch manchmal

 

Es gibt Gehöfte von reichen und armen Bauern, Kirchen, Mühlen, Getreidelager und eine Hütte zum trocknen von Pilzen zu sehen. Der etwa sieben Kilometer lange Wanderweg führt durch Wald und Feld und ist ein guter Ausgleich nach den Besichtigungen von Vilnius und Kaunas.

 Lager Rumsiskes

Lagerschuppen

 

 

Waggon Eisenbahn Deportationen

Waggon der für Deportationen nach Sibirien genutzt wurde

 

Natürlich darf auch nicht die Erinnerung an die Deportationen von 1940 und nach 1944 durch die sowjetischen Besatzer fehlen. Damals wurden politisch missliebige, reiche oder einfach nur von Nachbarn angeschwärzte Litauer mit Viehwaggons nach Sibirien deportiert. Ausgestellt ist ein Eisenbahnwaggon mit Fotos und Ausstellungsstücken über die Deportationen und eine Jurte, eine Art Erdhaus, in dem die deportierten Litauer bei Minusgraden leben mussten.

Die ausgestellte Jurte soll vergleichsweise luxuriös sein. Die Wirklichkeit war wohl noch schlimmer.

 Jurte Sibirien

Sibirische Jurte  Innen

 

Diese Deportationen, bei denen etliche Litauer ihr Leben oder zumindest ihre Gesundheit liessen und Litauen intellektuell schadete, sind bis heute ein Stachel in der litauischen Seele. 

Das litauische Grossfürstentum mit seinem Herrschaftsbereich bis zum Schwarzen Meer (das ist zugegeben schon 700 Jahre her) und die Deportationen nach Sibirien sind für viele Museen und den litauischen Menschen ein wichtiges, vereinigendes Thema.

 

 

Im Museum werden Führungen angeboten. Ausserdem gibt es Konzerte und Folkloreaufführungen. Bitte vorher am Besten auf der sehr guten Website des Museums informieren.

 


Wer lobt, darf auch kritisieren. Uns kamen die Mitarbeiter des Parks teilweise sehr desinteressiert vor. Vielleicht lag es auch an der Zeit, weil wir recht spät kamen. Die Damen an der Kasse waren recht unfreundlich und eine Info, dass die Geschäfte im Städtchen in der Parkmitte bald schliessen, wäre recht hilfreich gewesen, denn die Bauernhäuser, Scheunen und Mühlen sind auch nach der Parkschliessung noch von aussen zu besichtigen. Irgendwie ist man im Dänischen Den Gamle By Museum und dem Freilichtmuseum von Tallinn Rocca Al Mare engagierter dabei. Vielleicht hat das mit der litauischen Mentalität zu tun, ich weiss es nicht.

 

Besonders wer in Aukstaitija Nationalpark unterwegs ist (aber auch anderswo im ländlichen Litauen), der kann die gleichen Häuser wie hier im Museum sehen. Sogar noch bewohnt.

 

Rumsiskes liegt an der Autobahn A1, etwa 24 Kilometer von Kaunas entfernt Richtung Vilnius und ist gut ausgeschildert.

 

Ein Besuch im litauischen Freilichtmuseum ist empfehlenswert und ein sehr schöner Ausflug!

 

 

 

Zurück