Grutas Park
Kryskalnis Moteris... die Mutter von Kryskalnis
Diese Statue stand bis 1990 an der Kreuzung in Kryskalnis (Autobahn Kaunas-Klaipeda) und sollte die "Sowjetischen Befreier" grüßen. Allerdings schaute die "Mutter" nach Westen und die Litauer scherzten, sie wartete wohl auf die Befreier aus dem Westen. Ob die Esel eine Metapher auf die sowjetischen Parteigenossen sind?
Lenin
Der litauische "Pilzkönig" Viliumas Malinauskas hat nach der litauischen Unabhängigkeit (1990) angefangen, sowjetische Symbole, Bilder, Statuen und Bücher zu sammeln.
Marx, Lenin und Stalin waren natürlich verhasst und deren Denkmäler nach dem Machtverlust der sowjetischen Besatzer sofort demontiert. Sie lagerten dann in ganz Litauen.
Viliumas Malinauskas verwirklichte seine Idee, diese demontierten Statuen als eine Sammlung monumentaler Kunst der sowjetischen Periode aufzustellen.
Die Statuen bekam er vom litauischen Staat oder kaufte sie selbst. Manche sind auch aus anderen Museen.
Übersichtskarte Grutas Parkas
Er wollte der Nachwelt zeigen, wie es in der Sowjetunion war. Seltsamerweise gibt es im Park nur eine Stalin Statue aber etliche Lenins.
Insgesamt gibt es 86 Statuen von 46 verschiedenen Bildhauern.
Vorkämpfer "des Bösen" - Lenin
Wachturm
Auf Holzwegen kann man im Park an Wachtürmen und Stacheldraht entlang spazieren gehen. Vielleicht denkt der eine oder andere deutsche Besucher an die DDR oder den Nationalsozialismus , wo es genauso aussah.
Parkgründer Malinauskas stellte seine gesammelten Werke am Grutas See aus, etwa 5 Kilometer vor Druskininkai (man passiert den Ort, wenn man Richtung Druskininkai fährt und er ist gut ausgeschildert).
2001 wurde der Park eröffnet und er beinhaltet neben den sowjetischen Erinnerungsstücken mittlerweile sogar einen Zoo und einen sowjetischen Spielplatz. Früher gab es diese Spielgeräte vor jedem Plattenbau. Mittlerweile werden sie naturgemäß immer rarer.
Im Restaurant kann man in sozialistischem Ambiente litauische und russische Gerichte probieren. Die Bedienung trägt Uniformen der Jungpioniere.
Der Grutas Park hat sich bei den Litauen Besuchern zu einem Publikumsmagneten entwickelt.
Vorläufer von Stalin
Marx, Murks und Lenin
Teile der Ausstellung
Diese hübschen Damen servieren im Restaurant...
Typisch sowjetische Gerichte, aber natürlich auch leckere litauische Kost
Fotos: oben © Grutas Parkas
unten: © A.Kuck
66441 Grutas
Druskininkai
info[@]grutoparkas.lt
Der Park ist von der Hauptstrasse Vilnius nach Druskininkai ausgeschildert.
Website: Gruto Parkas
Geschichtsinteressierte können hier kontroverse Meinungen über die Behandlung der Jahre 1940-45 (Holocaust) nachlesen: Grutas Mosereien
Den Lesern dieser Seite ist die schwierige Lage der litauischen Juden nach dem deutschen Einmarsch 1941 bekannt. Umso unzureichender sind manche Kommentierungen im Grutas Park. Auf diesem Schild heisst es:
"... Soviet activists, Red Army men, escaped prisoners of war and some inhabitants of Lithuania (mostly of jewish nationality) formed groups of saboteurs." Das die Juden aus den Gettos kamen und keine andere Chance hatten zu überleben, das bedarf einer differenzierten geschichtlichen Betrachtung, die Litauen in den Jahren nach 1990 fehlte.
Unser Tipp: vergessen Sie nicht Druskininkai zu besuchen!