St. Peter und Paul Museum
Leicht zu übersehen ist das Kellermuseum in der wunderschönen St. Peter und Paul Kirche in Vilnius.
Der Eingang zum Kellermuseum
Das Licht darf man selber anmachen
Wer solche Kellerbesichtigungen mag, dem könnte auch die Tunnel Tour unter der Kathedrale von Vilnius gefallen: Tunneltour
Außerdem schön sind die Bastei und die Katakomben. (Unter Ziele - Vilnius).
Kopf hoch Litauen!!!
Übersetzung des Pamphlets von Jonas Noreika "Pakelk galva lietuvi!!!" Übersetzt mit deepl und Daiva Bartminn, vielen Dank! Hervorhebungen durch Andreas Kuck.
Das litauische Original gibt es als PDF Pakelk_galva_lietuvi
Landwirte, Schüler, Geschäftsleute, Priester, Beamte, Arbeiter und Litauer aller Berufe!
Schluss mit dem Schlummern und dem Knabbern an der trockenen Brotkruste! Wir können mehr schöne Pferde und das leckerste Essen haben!
An die Arbeit, alle vom Kind bis zum Greis!
Mal sehen, was wir tun können!!!
3.
Start der der Einführung.
Litauen gehört nur den Litauern!
Sie ist durch unser Blut erlöst, und wir haben den Willen, die Eigentümer der bestehenden Kapitalien darin zu sein!
Seien wir offen und aufrichtig! Legen wir unsere wunden Punkte offen! Lassen Sie uns ein für alle Mal entscheiden, was wir aufbauen: das Wohl der Nation, der Partei oder das Wohlergehen von Ausländern?
J. Noreika.
Kaunas, 1933
4.
Verdammt!
Erraten Sie das Rätsel?
Eines Morgens sticht ein Schiff von noch nie dagewesener Größe in das weite Meer hinaus. Tausende von Menschen sind an Bord unterwegs. Viele von ihnen sind mit Diamanten und Gold verziert. Die Frauen laufen mit teuren Halsketten, Ohrringen und schweren Armbändern herum.
Nacht. Das Orchester begrüßt das Rauschen der Wellen.
Die Fahrgäste tanzen, singen und genießen die Schönheit der Welt,
Plötzlich ertönt ein Schuss!
Irgendetwas jagt den Dynamowagen in die Luft. Überall auf dem Schiff gehen die elektrischen Lichter aus. Frauen und Kinder schreien vor Angst, Männer zücken Messer und Revolver.
Das Gemetzel beginnt. Diejenigen, die Gold wollten, um sich zu bedecken, diejenigen, die es wollten, um sich mit menschlichem Blut zu bedecken, diejenigen, die es wollten, um sich und ihre Kinder zu schützen.
Der Kapitän des Schiffes will alle Seemänner zusammenrufen, um die aufgebrachte Menge zu beruhigen. Vergeblich! Er kennt die Befehle seiner Offiziere und
5.
ein Schrei, der befiehlt, anzugreifen und zu töten. Er sieht Leichen auf Haufen, die in der Dunkelheit knurren. Tropfen von warmem Menschenblut bespritzen sein Gesicht. \ Kinder, Mütter und blutige Männer fallen schreiend ins Meer.
-Was habt ihr vor?! - Der Kapitän schreit aus Leibeskräften. Niemand hört seinen Schrei, und wenn doch, dann wollen sie ihn nicht hören.
Blut, Schreie, Flüche, Schüsse, Gekreische und das Stöhnen der Sterbenden.
Der Kapitän sprang hinüber, schnappte sich den Schiffskompass, riss ihn ab und schleuderte ihn ins Meer:
- Lasst mein Schiff durch das bodenlose Meer fahren! Lasst diejenigen, die ihre Brüder abgeschlachtet haben, vor Hunger und Kälte sterben!
Diejenigen, die näher dran waren, sahen und verstanden.
- Verrat!... Verrat!... Tod für ihn!...
Ein Dutzend blutige Messer krachten in die Rippen des Kapitäns. Die schwarze Tiefe des Wassers verschluckte ihn.
Das Blut und das Fleisch des unschuldigen Mannes wurden vom Meer gefühlt, das mit den Wellen spielte. Er hat aufgegeben! Eine furchtbare Angst stieg aus dem tiefsten Inneren auf! Und das Gemetzel hörte nicht auf. Es gab nur wenige, die verstanden, wie es ist, ein Schiff ohne Kompass zu fahren! Sie drängten sich zusammen und zitterten, als sie die Unruhe des Meeres sahen.
Die Wellen sind weiter angestiegen!
Der Wind brauste! Der Wind kam! Ein Gewitter mit Blitz und Donner überfiel den Unglücksraben
6.
Die größten Wasserberge stürzen einer nach dem anderen ein! Das Meer verfluchte das Schiff.
Regenwolken sind von überall hergekommen und haben Gischt aufgewirbelt.
Schließlich begannen die Menschen zur Vernunft zu kommen. Der Regen hatte das Blut von ihren Händen und Messern abgewaschen, aber nur ihre eigene Reue konnte ihr Gewissen reinigen. Sie beteten, behielten aber die Juwelen, die sie bei dem Überfall gestohlen hatten, in ihren Taschen. Und die Geschädigten wetzen heimlich ihre Messer, damit sie, wenn der Sturm nachlässt, ihren Peinigern wieder auflauern können.
Die überlebenden Offiziere versammeln sich zur Besprechung. Sie sind unruhig, denn der wütende Sturm droht mit Zerstörung. Kein Kompass, keine Sterne! Es gibt keine Richtung und niemand weiß, wohin die Wellen sie treiben. Vielleicht ist der Felsen genau hier und ihr Schiff wird vom Wind in Stücke zerschellt. Der einzige Ausweg ist das Gebet. Beten Sie und bitten Sie den Allmächtigen, den Sturm zu beruhigen und einmal die Sonne durchscheinen zu lassen.
- Beten Sie! Betet, Leute, dass Gott ein Wunder tut! Betet, ihr alle!... Die Offiziere drängen die verängstigten Menschen. Viele knien nieder, verstecken aber das gestohlene Eigentum in ihren Taschen. Und sie glauben den Offizieren selbst nicht, weil sie gerade mit den anderen geplündert haben.
Der Sturm wütet weiter. Gott schweigt.
Plötzlich ertönt in einem der Räume im unteren Teil des Schiffes ein Schrei. An die Offiziere wird
7.
berichtet, dass ein Japaner einen Chinesen angegriffen hat.
Alle sind entsetzt, aber niemand wagt es, den Chinesen zu retten!
Die Offiziere fassen sich an den Kopf und schreien, weil sie nicht wissen, was sie tun sollen: "Bete!" Die Taschen der meisten von ihnen sind jedoch voll von fremdem Reichtum...
Seien Sie gewarnt: Was ist das? Das ist unsere heutige Welt!
Nach dem Gemetzel des Großen Krieges sind die Menschen benebelt geworden. Sie "töteten" den Glauben; der Völkerbund trat zusammen und begann... mit den Sitzungen ohne Ende. Diese Treffen gehen endlos weiter... Und was hat diese Union der Nationen getan, in der die Vertreter der Länder sitzen, die an dem Gemetzel beteiligt waren und noch immer fremde, besetzte Länder besitzen? und was kann es tun?! Sie glauben den Worten des jeweils anderen nicht.
Die Japaner erschießen die Chinesen und erobern neue Länder! Der Völkerbund droht! Aber was bedeutet es, jemanden zu bedrohen, der keine Angst vorm Blut hat?! Worauf gründet sich diese Drohung? "Strafe Gottes?".
Heute wird die Welt wieder einmal von einer neuen Nachricht erschüttert: Deutschland ist aus dem Völkerbund ausgetreten. Der Völkerbund hatte nicht mit einem solchen Schritt gerechnet! Deutschland hat sich nach dem Krieg beraubt gefühlt und will deshalb nicht mit denen zusammensitzen, die sich als Apostel des Friedens und des Wohlstands aufspielen, während sie den Reichtum anderer Menschen in ihren eigenen "Taschen" verstecken. Wenn ihr Frieden wollt, müsst ihr zuerst abgeben,
8.
was ihr geplündert habt! Nur wer ein reines Gewissen hat, kann mit offenem Herzen verhandeln", so denkt Deutschland. Vor diesem Hintergrund dürfte der Austritt Deutschlands aus dem Völkerbund nicht allzu überraschend sein.
Die Menschen haben Angst vor der Möglichkeit eines neuen Krieges. Schon ohne Krieg verhungern viele... Es ist wahr, dass es diejenigen gibt, die hoffen, dass ein Krieg die Menschheit aus dem Teufelskreis der Krise herausführen wird. Millionen würden sterben, aber der Rest könnte sich ein glückliches Leben aufbauen. Und es ist leichter, an Wunden zu sterben als an Hunger.
Ist ein neuer Weltkrieg wirklich möglich?
Deutschland hat alle Werkstätten zur Herstellung von Kriegswaffen und Giftgas eingerichtet. Niemand bezweifelt, dass alle anderen Länder dasselbe tun... Erinnern wir uns an das Schiff, das gegen die tosenden Wasserberge kämpft. Schauen wir uns die Passagiere an, die nicht wissen, was sie tun sollen. Sie hören, wie die Chinesen um Hilfe schreien, sie sehen den Deutschen, der sein Messer wetzt und zusammen mit den Japanern die müden Passagiere angreifen kann. Aber... Sie alle haben Messer in ihren Taschen und werden nicht so schnell aufgeben! Mit einem Angriff würde der Deutsche das große Risiko eingehen, von allen Seiten angegriffen zu werden, denn das Volk will Frieden!
Wenn jemand es wagte, einen Krieg zu beginnen, würde er von den Kampfunwilligen vernichtet werden. Dies würde sehr schnell geschehen.
9.
Wie beruhigt man die tosende See?! Wie findet man eine Richtung, um schneller aus dem Meer zu kommen?! Es gibt keinen Kompass, es sind keine Sterne zu sehen, und niemand weiß, wann ein Sonnenstrahl durch die Wolken scheinen wird?
Dies ist der Kampf der Welt gegen die schreckliche Wirtschaftskrise.
Die Welt sehnt sich nach Frieden und Einigkeit!
Aber nicht jeder ist bereit, auf seinen Besitz zu verzichten! Es gibt immer noch viele, die beraubt und ausgeplündert wurden! Es gibt viele, die im Unrecht sind und denen Unrecht geschieht!
Es ist notwendig, dass ein tapferer Mann der erste ist, der ausruft: "Das ist euer Anteil, den ich geplündert habe!" Wir waren alle töricht, aber jetzt sehen wir unsere Torheit ein! Es tut uns leid! Möge unsere Arbeit eine Lehre für alle Zeiten sein, dass man Glück nicht mit Messern und Gewalt erreichen kann! Lasst uns mit gutem Gewissen beten, und Gott wird uns vergeben!".
Ja!
Die Welt sehnt sich nach Frieden! Und dieser Durst nach Frieden wird die Nationen zur Einheit führen! Früher oder später wird der Frieden der ganzen Welt kommen! Und lasst die Nation die erste sein, die das geplünderte Eigentum an seinen Besitzer zurückgibt!
Wir sind eine Nation ohne Hauptstadt! Sie ist von unserem Nachbarn okkupiert worden und jammert unter dem Druck dieser schrecklichen Sünde!
Wollt ihr Polen wirklich noch lang vor der ewigen Wahrheit niederknien und es wagen,
10.
den Allmächtigen anzuflehen, dass er ins Frieden schenkt? Nein. Nein.
Der tobende Sturm, der den Reichtum anderer Leute in Ihren Taschen versteckt? Nein, und wir wollen auch nicht, dass die ganze Welt und eure Verwandten euch als reuelose Schänder verfluchen, wie einen Mörder aus Düsseldorf! ..,
Litauen kann guten Gewissens vor dem Altar niederknien und schwören, dass es Frieden will! Lasst uns die Völker der Welt zum Bekenntnis aufrufen. Tut Buße! Denn nur hier werden wir die Quelle allen Reichtums und allen Glücks entdecken!
Dann werden sich die Wogen der Wellen glätten und unser Schiff wird leicht segeln, geleitet von den Menschen, die die Richtung des Schiffes anhand der Sterne bestimmen können. Wir werden die Schönheit des Lebens wieder genießen können!
11.
Unser Leben in unserem eigenen Land.
Jeder in Litauen weiß sehr gut, dass wir ein Bauernvolk sind. Der Landwirt trägt den gesamten Staatsapparat auf seinen Schultern. Deshalb ist es vor allem notwendig, das Gehöft zu betrachten - wie lebt es?
.. Zeigen Sie es uns!
Fahren wir aufs Land, besuchen wir die Bauernhöfe, kehren wir zurück und überzeugen uns selbst!
Was tun und denken die Landwirte heute?
Die Antwort ist kurz und knapp: Sie leiden, beißen die Zähne zusammen und warten! Warten auf bessere Zeiten! Und es gibt keine Verbesserung. Für einige ist der Zuckerrübenanbau zur einzigen Einkommensquelle geworden. Milchviehbetriebe sind nicht für jedermann zugänglich.
Der Bauer wartet geduldig, versucht, seine Steuern zu bezahlen, aber - - er kann seine Schulden bei der Bank nicht mehr bezahlen! und es ist nicht ungewöhnlich, dass der Hof verkauft wird... bei einer Auktion... Der alte Mann wischt sich die Tränen aus seinem grauen Haar und flucht! Sehr oft schießt er sogar auf denjenigen, der es gewagt hat, zu kaufen
12.
sein angestammtes Land versteigert - auf halbem Weg!,.
Arbeit ist absolut billig, weil der Bauer kein Geld hat. Deshalb findet man in den Dörfern haufenweise Kinder in zerschlissenen Hosen und mit hungrigen Gesichtern.
Die Reservesoldaten sprechen untereinander, dass ein Krieg eine wirklich gute Sache wäre.
Grundschullehrer haben absolut keine Ahnung, was sie tun sollen? Sie tragen alle möglichen Verantwortungen auf ihren Schultern: Pädagoge, Schießgruppenleiter, Kursleiter, Organisationsleiter... Sie wissen nicht wirklich, welche Aufgaben sie zuerst erledigen müssen. Wenn Sie alles unter einen Hut bringen wollen, werden Sie sich überanstrengen - das ist schlimm! Wenn Sie nicht politisch arbeiten, wird es Leute geben, die Sie der staatsfeindlichen Voreingenommenheit verdächtigen; wenn Sie Ihre direkten Aufgaben nicht richtig erfüllen, sind Sie ein schlechter Erzieher!
Die Städte werden von einer großen Zahl von Behörden/Beamten bewohnt.
Ein Bauer blickt mit Neid auf das Leben eines Regierungsbeamten. Es ist für einen Dorfbewohner schwer zu verstehen, was für eine Arbeit ein Mann, der ein halbes Tausend Litas im Monat erhält, tun kann?
Zwar sind die Gehälter der Beamten stark gekürzt worden, aber die Billigkeit der Produkte und der Materialien erlaubt es ihnen, ohne große Schwierigkeiten zu leben.
Die Studenten hungern, aber sie lernen.
13.
Die Schüler: innen schauen sich um und wissen nicht, wofür sie sich anstrengen, wenn es um das Lernen geht. Ein Überschuss an Fachkräften?
Die Juden genießen das beste Leben in Litauen!
In ihren Händen halten sie Tausende von Litas! Sie sitzen schön gekleidet in Cafés und hecken neue Pläne aus, um das meiste aus unserem Geld herauszuholen.
Sprechen wir doch einmal Klartext! Genug damit, unsere Wunden zu verstecken! Scheuen wir uns nicht, den Ursachen unserer gegenwärtigen Armut und Selbstzerfleischung mit offenen Augen zu begegnen!
Also: gegenseitiges Streiten!
Ich habe das Gefühl, dass viele sagen werden: Hier gibt es absolut keine Unstimmigkeiten! Ja! Es gibt keine Unstimmigkeit, aber sie entsteht ständig zwischen uns!
Das ganze Volk zeigt außergewöhnliche Beharrlichkeit, weil es glaubt, dass das Steuerrad des Lebens in Litauen in den besten Händen liegt.
Die Macht von Präsident Smetona und Premierminister Tubelis belebt die sterbenden Bemühungen der Landwirte wieder! Die Nation glaubt an die Moral dieser Menschen, an die Reinheit ihres Litauischseins.
Aber!..,
Warum spaltet sich unsere Gesellschaft in Position und Opposition?! Was für eine Sauerei! Wir können keine gemeinsame Sprache finden?! Denn es gibt viele unter uns, denen es nicht um das Wohl des Staates geht, sondern um die Fülle ihrer Taschen!
14.
Sie helfen Hass unter den Nationalisten, Christdemokraten und Populisten zu schüren! Solche Leute gibt es noch in allen Parteien!
Nehmen wir ein Beispiel.
Ein hoher Beamter begeht Diebstahl und Unterschlagung.
Der geduldige Landwirt kennt viele solcher Veruntreuungen! Er spuckt, wenn er solche Nachrichten liest. Er hat ein Recht darauf, über die Unehrlichkeit der Beamten nachzudenken!
Es gibt unehrliche Beamte! Es stimmt, dass es weder hier noch anderswo jemals einen Mangel an ihnen gegeben hat.
Nach einer solchen Verschwendung heißt es in den Ecken unseres Lebens: "Seht her, wer uns führt! Alle Nationalisten sind Diebe! Sie haben es eilig, ihre eigenen Taschen zu füllen, Ziegelhäuser mit unseren Groschen zu bauen, die sie von hungernden Kindern abzweigen!..."
Ein ähnlicher Geist herrscht auch in den Zeitungen.
Eine strenge Kontrolle der Beamten und die Todesstrafe für grobe, vorsätzliche Verschwendung von Staatseigentum wären nicht nur ein Mittel gegen Verwahrlosung, sondern auch gegen die Nervosität der Öffentlichkeit. Kann ein Litauer leichten Herzens die Meldung lesen, dass Herr N., der wegen der Veruntreuung von Hunderttausenden Litas staatlicher Gelder verhaftet wurde, nichts besitzt? Sein ganzer Besitz gehört seiner Frau!
Es sind diejenigen, denen es um die Spaltung der Nation geht, die versuchen, solche und ähnliche Vorfälle aufzubauschen und die Öffentlichkeit zu spalten.
15.
Am Ende sehen wir die öffentliche Reibung, den Hass, die Zeitungskontroverse, von der alle die Nase voll haben!
Und die ganze Nation will Einigkeit am Arbeitsplatz! Einigkeit im wahrsten Sinne des Wortes! Junge Menschen werden ihre ganze Kraft für das Wohl der Nation einsetzen, aber nicht für das Wohl einer bestimmten Gruppe!
Kein Stillstand!
Die Welt befindet sich in einer gefährlichen Wirtschaftskrise, wie ein Schiff in einem tosenden Meer von Menschen, die panische Angst vorm Tod haben.
Soll Litauen warten, bis die Wogen geglättet sind? Bis die Welt in Frieden lebt?! – Nein. Tausendmal Nein!
Wir können nicht warten, denn unser Leben ist in Gefahr! Eine sehr große Gefahr!
In der Region Klaipėda werden die Litauer zu Deutschen. In Litauen kaufen die Juden die Bauernhöfe auf, die versteigert werden! Was werden wir tun, wenn das gesamte Kapital und Land in jüdischer Hand ist?! Dann müssen wir zu Juden werden und unsere Heimat in alle Winde zerstreuen, um das Glück zu suchen!
Das ist kein Wahnsinn! Das ist der drohende Untergang! Genug der gegenseitigen Streitereien und Intrigen!
Wie lange sollen wir uns noch mit den Steinen bekämpfen, den Fremden aber unsere Gastfreundschaft zeigen?! Und dann werden wir stolz auf ihr Lob sein, das nichts anderes als bloße Dankbarkeit bedeutet?
Nein!
16.
Tausende von jungen Menschen sehnten sich nach Arbeit vor Ort. Jetzt ist nicht die Zeit, darüber zu streiten, wer klüger ist!!
Verurteilen wir die gegenseitige Verantwortungslosigkeit angesichts der Gefahren, die ganz Litauen bedrohen!
An die Arbeit ihr Jungen Leute!!! Lasst uns ein neues Litauen auf den soliden Fundamenten der Vergangenheit aufbauen;
17.
Erhebe dein Haupt, Litauen!!!
Szemaiten, Aukštaičiai, Dzūkai und Klaipėda-Bürger!
Ihre Zukunft wird voll von Wohlstand und Reichtum sein! Das müssen wir gut wissen! Denn es wird von uns abhängen, ob wir selbst in den Genuss dieses Reichtums kommen oder ob wir ihn den Juden, den Deutschen und anderen Ausländern, die in Litauen einmarschieren, überlassen! Sie sehen, dass es hier nach dem besten Leben auf der ganzen Welt riecht! Ja! Nicht wir anderswo, sondern andere werden zu uns kommen, um einen Haufen Geld zu verdienen!
Nein, die Nachricht kam nicht vom Himmel! Oh nein! Ihr könnt alle sehen, dass es Realität ist!
Wir sind eine Nation von drei Millionen Menschen. Viele unserer Landsleute leben in fremden Ländern. Wer in Litauen lebt, ist von großen Ländern umgeben. Hier liegt das Geheimnis der Schönheit unserer Zukunft, wenn wir alle an einem Strang ziehen.
Ich habe bereits gesagt, dass sich die ganze Welt nach Einheit und Frieden sehnt. Wenn Deutschland versucht, seine Nachbarn anzugreifen, wird es eine große Katastrophe erleben!
18.
Die Mächtigen der ganzen Welt werden darauf herumtrampeln, um die tobenden Wellen so schnell wie möglich zu beruhigen. Natürlich müssen wir in Alarmbereitschaft sein, um einen möglichen Angriff von preußischer Seite auf das Gebiet von Klaipėda abzuwehren! Erinnern wir uns an die Gefahr von chemischen Gasen!
Allerdings,
Früher oder später wird das Fest der Versöhnung der Völker kommen! Milliarden von Menschen sehnen sich nach Frieden, denn wer an Hunger stirbt, weiß, dass es Länder gibt, die keinen Platz für ihre überschüssigen Lebensmittel haben, in denen Lebensmittel verbrannt oder im Meer ertränkt werden und in denen die Menschen verhungern!
Die Menschheit sieht diese verrückte Teufelei und sehnt sich nach Frieden! Er will die bestmöglichen Bedingungen für den Austausch seiner Waren. Und diese Bedingungen können nur geschaffen werden, wenn alle Nationen wissen, dass niemand sie angreifen und ausplündern will. Und je mehr dieser Wunsch nach Frieden wächst, desto mehr wächst er, weil die Millionen von intelligenten Menschen wachsen!
Und die Stunde ist nicht mehr fern, in der sich der wütende Sturm legen wird!
Diese Stunde ist für das litauische Volk die Zukunft!
Es ist die Verkündigung eines Zeitalters des Reichtums!
Warum?
19.
Denn dann wird der Handel äußerst lebhaft sein! Die Länder werden möglichst günstige Handelsverträge abschließen. Nein, nicht nur mit ihren Nachbarn, sondern auch mit denen in der Ferne. Denken wir daran, dass unser Land zwischen Deutschland und Russland, Polen und Lettland liegt! Der Handel zwischen diesen Ländern wird über unser Land abgewickelt! Natürlich, wenn wir die ganze Zeit an einem Ort bleiben, wenn wir unsere Eisenbahnen nicht in Gang bringen, wenn wir töricht um die Vorrangstellung an der Macht kämpfen, können wir unseren Nachbarn beim Handel auf den umliegenden Straßen zusehen! Wir müssen uns auch vorbereiten! Wenn wir nicht selbst darum bitten, werden es Fremde tun! Und das sind sie bereits!
Viele der versteigerten Farmen werden von Juden gekauft! Sie spüren, vielleicht wissen sie auch, dass sich der Preis für dieses Land in drei Jahren oder noch viel früher verzehnfachen wird! Ja!
Landwirt! Schätze dein Land! Lassen Sie sich nicht so leicht dazu verleiten, einen einzigen Hektar davon an Fremde zu verkaufen! Für kein Geld! Sie können sich nicht vorstellen, dass das Land zehnmal so viel kosten wird! Aber morgen werdet ihr es verstehen, denn dann werden Autobahnen durch euer Land gebaut, und die Regierung wird es kaufen und hohe Preise zahlen! Oder vielleicht kreuzen sich dort die Wege. Auf eurem Land wird eine Stadt gebaut werden! Sie können Tausende für ein kleines Stück Land verlangen!
20.
Kein einziger Zentimeter für Fremde! Ein Jude wird einen "guten Preis" bieten, aber du wärst ein Verräter, wenn du ihm deinen wertvollsten Besitz verkaufen würdest!
Lassen Sie uns denjenigen helfen, die durch Schulden belastet sind! Bitten wir die Banken, die Regierung, die Zahlung der Schulden zu verlängern!
Lassen Sie Ihr Land nicht los, lieben Sie es und genießen Sie es! Denken Sie daran, dass sich alles auf der Welt verändert, wächst, aber das Land bleibt gleich. Nur der Verstand des Landwirts kann dafür sorgen, dass die gleiche Parzelle viermal so viel Ertrag abwirft!
Nicht weniger verhängnisvoll für das Wohl Litauens als der Verkauf seines Landes an Ausländer ist die Tatsache, dass der Handel nicht in litauischer Hand liegt!
Erhebe deinen Kopf, Litauer!!!
In Litauen sollte der profitabelste Handel den Litauern gehören! Schulter an Schulter: die Gebildeten mit den Ungebildeten, die Bauern mit den Arbeitern: Lasst uns eine litauische Armee der Kaufleute schaffen! Schließlich ist der Handel unsere Zukunft! Also müssen alle, die nur auf Bauernhöfen arbeiten, anfangen, im Handel zu arbeiten, sowohl ausgebildete als auch ungelernte! Hier braucht niemand Zertifikate! Jeder wird nach seinen Fähigkeiten bezahlt! Wir sollten nicht mit zwei- oder dreihundert Litas in der Tasche anfangen!
21.
Wir müssen in unserem Herzen ein heiliges Gelübde ablegen: Kauft nicht bei einem Nicht-Litauer ein!
Die Juden ziehen durch die Dörfer und kaufen Ochsen, Flachs und Getreide! Lasst uns einen heiligen Schwur leisten: Verkauft nicht an sie! Sollen wir immer noch faul sein und für ein paar Litas verkaufen?! Sie werden sowieso mehr verlieren! Der Jude wird dir Geld geben, aber er wird eine Gelegenheit finden, es dir dreifach wieder wegzunehmen! Ein für alle Mal: Wir werden nicht bei Juden kaufen! Wir können ihnen Butter, Eier und Käse verkaufen, aber nur, wenn sie kein Geschäft daraus machen. Wenn wir für Lebensmittel verkaufen.
Wir sollten uns zu Herzen nehmen, dass wir uns selbst einen Vorteil verschaffen, wenn wir bei unseren eigenen Leuten - den Litauern - einkaufen. Ein Litauer wird sein Vermögen nicht in ein anderes Land bringen wollen, aber ein Jude - heute hier, morgen weiß Gott wo!
Denken Sie daran: Wenn Sie einen großen Gegenstand an einen Juden verkaufen, tun Sie uns Unrecht! Du tust deinem Bruder, dem Litauer, Unrecht, weil du deinen Verdienst dem Juden gibst und nicht ihm!
Wenn Sie an einen Juden verkaufen oder von einem Juden kaufen, vergrößern Sie den jüdischen Stamm! Sie tun der ganzen Nation großes Unrecht!
Oft hören wir die Bauern sagen: - Wenn sich alle Litauer einig wären und niemand zum Juden gehen würde, wäre das Leben viel besser!
Ja! Genau so.
Und nun ist die Stunde gekommen, in der die Litauer allgemeine Zustimmung zeigen müssen!
22.
Wie sehr einem Litauer Vilnius am Herzen liegt, so sehr muss er auch daran glauben, dass unsere Zukunft vor uns liegt!
Lasst uns den litauischen Handel fördern! Beeilen wir uns, denn schon bald werden sich unsere jungen Kaufleute den Kaufleuten der großen Länder stellen müssen! Sie müssen ihr Handwerk lernen"
Junger Mann! Wenn Sie mindestens hundert Litas haben oder leihen können - versuchen Sie Ihr Glück! Hinter Ihrem Rücken steht ein ganzes Volk, das jeden Tag mehr und mehr Ihren Mut zu verstehen beginnt! Es wird Sie unterstützen! Und Sie werden der Held der ganzen Nation sein, wenn Sie gewinnen! Sei kein Feigling! Wenn Sie einmal scheitern, fangen Sie noch einmal an! Beiß in den sauren Apfel und arbeite! Denken Sie nach! Lerne List, denn sie wird dir helfen!
Für den Landwirt
Finden Sie eine wirklich vertrauenswürdige Person in Ihrer Verwandtschaft oder in Ihrer Nachbarschaft und eröffnen Sie eine Metzgerei in der Stadt! Versuchen Sie es! Sie haben einen pfiffigen Sohn! Habt keine Angst! Neben der Metzgerei können Sie sofort eine Bäckerei und eine Teestube eröffnen! Schreiben Sie in großen Buchstaben auf das Schild: "Unterstützen Sie den neuen litauischen Handel!" Denken Sie nur, wie schön der Verdienst und wie edel die Arbeit ist!' Aber Sie müssen ehrlich und offen sein! Ein echter litauischer Kaufmann!
Schuljunge!
Verwerfen Sie die Versuchung, irgendwie in eine Regierungsposition zu schlüpfen! Erhöhen Sie die Zahl nicht.
23.
Diejenigen, die es wagen, nicht auf ihre eigene Kraft zu vertrauen!
Glauben Sie wirklich, dass das Leben eines Beamten das beste Leben von allen ist? Nein! Nicht nur nicht die beste, sondern sogar die schlechteste! Der Beamte ist ein Diener! Er ist an Ort, Zeit und Geld gebunden. Am Ende steht ein Missverständnis und - "Karriere vorbei!" Oder hier ist eine offizielle Pensionierung. Was hat er verdient? Das Leben eines Bettlers! Und er hat das Gefühl, dass er völlig überflüssig ist! Nur eine Belastung für die Staatskasse!
Verinnerlichen Sie sich: "Es gibt keine freien Stellen!" In der Zwischenzeit verlangt das Wohlergehen der ganzen Nation, dass Sie Ihre Energie in eine neue Schöpfung stecken - in die Schöpfung des litauischen Handels! Hier ist Ihr Glück! Im freien Wettbewerb mit den Juden werden Sie sich abhärten und echte Lorbeeren ernten!
Zum Handel muss die beste Kraft gegeben werden! Hier ist das Feld für dich, o du Tapferer! Jeder Schritt, den Sie machen, wird belohnt! Je schneller Sie sind, desto mehr gewinnen Sie!
Der Kaufmann hat keine Zeit für kleinkarierte Politik. In der Zwischenzeit müssen Politiker aller Art mit dem Kapital von Kaufleuten rechnen.
Wer den litauischen Handel unterstützt, beteiligt sich am Kampf für das Wohlergehen der ganzen Nation, für ihr Kapital!
Lasst uns einen großen und völlig offenen Kampf gegen die Fremden im Handel in unserem Land ausrufen!
24.
Wir sollten uns vor der ganzen Welt dafür schämen, dass wir Fremde in unser Land gelassen haben! Und das geschah, weil sich die gelehrten Litauer die ganze Zeit über blindlings in die Ämter gedrängt haben! Sie bekämpften sich untereinander und schickten andere weg, während die Juden den Handel beherrschten!
Es reicht! Lasst uns die Schande unserer Arbeit abwaschen Wir haben bereits das "Ende der Fahnenstange" erreicht - "Es gibt keine freien Stellen!" Und es ist gut, dass es keine gibt!
Machen wir die größte Propaganda für den litauischen Handel! Es darf keinen einzigen alten Mann und kein einziges Kind mehr geben, das nicht weiß, wie es ist, in den Laden eines Fremden zu gehen!
Die ganze Nation muss verstehen, dass wir das Wohl der Litauer in unserem Vaterland wollen, nicht das der Juden!
Früher oder später werden wir gewinnen! Wir haben mit Blut bezahlt, um unser Land freizukaufen, und wir werden bezahlen, um seine Freiheit zu nutzen!
Und wenn sich der große Welttumult gelegt hat, werden wir unsere eigenen Kaufleute haben, und Hunderte weitere werden in ihre Fußstapfen treten. Unser Land wird ein großer Marktplatz werden, mit Besuchern aus allen Nationen. Sie werden untereinander und mit unseren Kaufleuten nicht-litauisch sprechen, und jeder Litauer wird mit diesen Besuchern zu tun haben. So müssen wir heute alle aufpassen, dass wir nicht zu Fremden werden, dass wir unsere Sprache, Religion, Lieder, Geschichten und Bräuche nicht vergessen! Damit wir nicht in der Liebe zum Reichtum ertrinken! Dass wir unser litauisches Herz nicht für Geld verkaufen!
25.
Soldat! Journalist! Schriftsteller! Beamter!
In unseren Herzen wünschen wir uns alle, dass Litauen aufsteigt und andere Nationen an Wohlstand übertrifft! Hier gibt es keine zwei Meinungen, und es kann auch keine zwei Meinungen geben! Und wir müssen beweisen, dass unsere Taten unsere Worte unterstützen! Vergessen wir kleinliche Missverständnisse! Verwechseln wir nicht das Persönliche mit den Realitäten der Nation! Vergiften wir nicht die Hoffnungen und die Begeisterung der jungen Menschen! Wir wollen uns nicht umbringen!
Soldat!
Es ist eure heilige Pflicht, nicht nur zu lernen, wie man im Kampf mit Waffen umgeht, sondern auch, wie man die Ehre eures Heimatlandes verteidigt - die Ehre eines Litauers in Friedenszeiten,
In dieser Zeit ist die Armee die größte Schule der Nation. In dieser Schule ist der Offizier der einzige Führer! Wir können stolz auf unsere Armee sein, denn sie wird von einem wahren und festen Litauertum geleitet! Alle jungen Offiziere sind ausschließlich Kinder unserer Landwirte! Sie spüren die Armut und die Not auf dem Lande. Sie beißen die Zähne zusammen und sind wütend,
26.
dass Fremde Handel beherrschen, ihr Handwerk ausüben und unseren Brüdern und Schwestern auf jede Weise schaden!
Junge Offiziere!
Nutze alle Lektionen der Erziehung, damit dein Ruhm vom ganzen Zug und der Kompanie verstanden wird! Bedecke die Brust der gesündesten Männer auf dem Lande und in der Stadt mit kreativer Arbeit! Zeigen Sie ihnen die Zukunft und die Zukunft unseres Heimatlandes. Denn darin liegt der Wohlstand, nach dem wir uns sehnen! Erst wenn wir wirtschaftlich stark sind, können wir uns darüber beklagen, dass wir keinen Mangel an Waffen haben! Die Presse wird von selbst wachsen! Parallel dazu wird die Aufklärung des Volkes wachsen und die Neuankömmlinge - die "Hasen" - werden mit trüben Augen verschwinden!
Journalist!
Du bist derjenige, der die ganze Nation lehren kannst zu beten: "Gedenke des versklavten litauischen Handels!" Sie müssen beweisen und uns überzeugen, dass die Frage des versklavten Vilnius und des Sklavenhandels für unser Leben gleichermaßen fatal ist! Vilnius zu befreien und den jüdischen Zwischenhandel zu stürzen ist Ihr tägliches Thema!
Man muss die Grundlagen des Wirtschaftslebens erforschen, um die Schwächen und Stärken des Feindes mit absoluter Klarheit herauszuarbeiten und aufzuzeigen! Sie müssen Experten sein, nicht
27.
leere Chefs, die nett und verlockend klingen, sich aber als völlig leer erweisen!
Sagen Sie kein einziges Wort, bevor Sie nicht davon überzeugt sind, dass dieses Wort Hunderten von Brüdern, die Tag und Nacht für die wirtschaftliche Freiheit des ganzen Landes kämpfen, wirklich helfen wird! Ja! Sie müssen ihnen helfen! Du musst sie auch wiederbeleben."
Jeder, der es wagt, die Einheit der Nation zu stören, soll verurteilt werden! Wer wagt es jetzt, nach einer Parteirevolte zu schreien! Jeder, der die Hände zusammenschlägt und auf die neue, vereinte Mission der litauischen Nation blickt, soll von den Juden als Paria bezeichnet werden!
Korrespondent!
Seht her und ermutige die Bewohner der Umgebung zum erlösenden Kampf! Lasst alle Tages- und Wochenzeitungen mit Berichten aus allen Ecken Litauens glänzen, dass die Menschen "ihren Kopf erheben"!
Alle litauischen Zeitungen sollten keine Anzeigen von nicht-litauischen Firmen schalten! Stattdessen sollten sie Listen von litauischen Start-ups in Großbuchstaben schreiben! Sie sollten von der Presse unterstützt werden!
Jeder muss sich darüber im Klaren sein, dass wir unsere Existenz nur dann rechtfertigen können, wenn wir im wirtschaftlichen Bereich stark genug sind! Wenn wir nicht unseren eigenen Besitz nehmen und verwalten können, wissen wir, dass Fremde uns als "Arme" bezeichnen und sich unseren Anteil selbst nehmen werden.
28.
Seit Anbeginn der Welt herrscht das Gesetz: Der Stärkere tötet den Schwächeren.
Lasst uns stark sein und lasst uns stark sein
Schriftsteller!
Genug, um die Leser zu verwirren! Lassen wir die Beschreibung eines Lebens ohne Lebensfunken hinter uns! Die Leiche stinkt nach vielen Zeitungsausschnitten und separat veröffentlichten Geschichten!
Schaffe ein Leben voller Kampf! Zeigen Sie, dass Sie die Angelegenheiten Litauens wirklich zu verstehen wissen.
Es gibt keinen Grund, sich darüber zu beschweren, dass niemand liest!
Wissen, wie man sich unentbehrlich macht!
Ein Schriftsteller muss ein Schöpfer sein, nicht nur ein Geschichtenerzähler! Er muss die Menschen, ihre Beziehungen und Umstände bis ins kleinste Detail kennen! Er muss auf verständliche und überzeugende Weise zeigen, was schlecht und was gut ist und was getan werden muss.
Heute wird viel über den Vorrang der nationalen und freien Kreativität gestritten.
Unnötig!
Wer die Realitäten eines Volkes versteht und dessen Leiden miterlebt, kann nicht automatisch von diesem Leben abschalten und etwas schreiben, das niemand versteht.
Unsere Autoren haben sehr, sehr wenig Verständnis für den lebendigen Augenblick! Sie laufen in voll aufgeblasenen Klumpen herum und spielen mit den vergilbten Blättern der Bäume! Eine kleine Intrige
29.
und haufenweise Worte!... Das überrascht nicht, denn es gibt viele Menschen, die vom Leben selbst enttäuscht sind...
Schade!
Aber! Das Leben eilt! Und nur diejenigen werden dem Volk lieb und teuer sein, die mit ihren eigenen zwei Augen sehen und deutlich zeigen, was die Täler und Schluchten auf dem Weg zu den großen Schlachtfeldern sind!
Schreiber!
Du musst der große Zauberer sein, der zu verzaubern weiß Verzaubere den tapferen Jüngling, der sich ins Gefecht stürzt! Zeigen Sie ihm den Weg! Segnen Sie ihn und überzeugen Sie ihn, dass der Sieg auf ihn wartet! Reichtum, Freude und Ehre!
Du musst der Motor des Lebens werden!
Beamter!
Sie sind die größte finanzielle Stütze in diesem Kampf! Also keinen einzigen Penny für die fremden Väter! Wenn Sie nur in litauischen Geschäften und Buchhandlungen einkaufen, sind Sie ein Vorbild für unser Dorf!
Gib Geld für die Druckausgaben! Denken Sie daran, dass dies die heiligste Pflicht ist!
Wein, Frauen, Karten und Kino sind Quatsch! Sie verkürzen Ihr eigenes Alter, schwächen die nächste Generation und fügen dem ganzen Land irreparablen Schaden zu.
Lasst uns lernen, uns an dem zu freuen, was den Menschen in seinem Geist glücklich macht
Es gibt immer noch einige Beamte, die es wagen, mit einem gewissen Stolz auf das Dorf zu blicken
30.
Mann! Die armen Leute! Solche Menschen haben in einer Institution überhaupt nichts zu suchen!
Ein Landwirt hat das Recht zu verlangen, dass er gleichberechtigt behandelt wird, weil ein Beamter ein Gehalt dafür erhält, dass er seine Arbeit macht! Der Beamte ist in gewisser Weise der Diener aller Bürger! Ein kahlköpfiger Vater verlässt das Büro mit großer Zufriedenheit, wenn er herzlich empfangen und getröstet wurde. Ein Litauer hat ein äußerst sensibles Herz!
Bestellen wir unseren Bekannten ein paar Blumen! Lasst uns die richtigen Bücher kaufen! Seien wir nicht zu faul, öfter mal einen Brief zu schreiben.
Wir sind im Geiste immer noch eine vereinte Nation! Die Stunde ist gekommen, in der wir unseren heiligen Glauben an eine strahlende Zukunft zeigen müssen!
Erhebe dein Haupt, Litauen!
Erhebt euren Kopf, denn der Morgen klopft an die Tür und bringt Reichtum und Glück! Sie müssen diese Tür öffnen!
Öffnen Sie es!
Sie sind der rechtmäßige Eigentümer dieses Reichtums!
Aber seien Sie nicht zu gierig, damit wir es nicht vergessen! Du bist ein Litauer!
Ich wage zu glauben, dass meine Worte einen Platz auf dem Kopfsteinpflaster, in den Grotten und in den noblen litauischen Salons finden werden! Denn die Herzen der intelligenten Litauer sind schon seit langem von diesen Worten erfüllt!
31.
Nutzen wir Zahlen, um unser gegenseitiges Verständnis zu zeigen!
Lesen Sie und ermutigen Sie andere zum Lesen!
Lasst uns niemanden zurücklassen, der das kommende Zeitalter nicht erleben wird!
Lassen Sie uns auch den hartnäckigen Bauern von Klein-Litauen davon überzeugen, dass unsere Zukunft viel heller ist als das blutige Leben in Deutschland!
Die Intellektuellen der Dörfer und Städte! Genug davon, in den schmutzigen Vorstädten der Großstädte zu sitzen!
Wir haben einen unterhaltsamen, vielversprechenden Kampf vor uns!
Erheben wir unsere Stimmen, denn der Sieg ist gewiss!
Lasst uns unsere Brüder in Übersee einladen, sich der großen Menge anzuschließen!
32.
Hauptpost Kaunas
Hauptpost an der Laisves aleja
Das Gebäude der ehemaligen litauischen Hauptpost in Kaunas wurde 1930 gebaut und zählt zur bekannten litauischen Zwischenkriegsarchitekur. Kaunas war nach der Besetzung von Vilnius durch Polen lange Zeit provisorische Hauptstadt Litauen. Welcher Architekturstil schöner ist (es gibt 44 Gebäude der litauischen Zwischenkriegszeit auf der Liste der EU Weltkulturerbestätten), der vor oder nach 1914/18, darüber kann man sicher streiten. Unbestritten unterscheidet sich der litauische Stil der Jahre nach 1918 vom bisherigen.
Der Eingangsbereich
Wie in den Museen "Lukishkes Gefängnis" oder "Detention Center" in Vilnius, kann man beim Besuch des Postmuseums das Litauen der sowjetisch geprägten Jahre bis 1990 sehen. Bei meinem Besuch gab es zusätzlich eine afrikanische Perfomance mit Geräuschen, deren Sinn sich mir nicht ganz erschloss.
Schalterhalle
Flure im Postgebäude
Paketbänder
Heizkörper...interessant wäre die Effizient
Schließfächer
Andere Bespiele für Gebäude der Zwischenkriegszeit sind das Kriegsmuseum, monumental die Christi Auferstehungskirche und das Gebäuder der Litauischen Nationalbank.
Und die beiden Standseilbahnen, Zaliakalnas und Aleksotas
Detention Center Museum
"Lenin (Marx und Engels) haben immer Recht. Sie sind immer bei uns!"
Die Ausstellung in der ehemaligen Haftanstalt (Detention Center) handelt vom Leben in Litauen von 1965 bis 1993. Obwohl Litauen schon 1990 unabhängig wurde, begann die wirkliche Freiheit erst mit dem Abzug der letzten sowjetischen Soldaten 1993.
Ausgestellt sind typische Lebensbeispiele im sowjetischen Litauen. Die verschiedenen Währungen der Übergangszeit, Rubel, Talonas und Litas. Die eigentliche Währung, der Wodka. Sammelbilder des Sozialismus. Nachgemachte westliche Mode. Viele litauische Besucher werden sich an ihr eigenes Leben erinnern. Westliche Touristen müssen Litauen schon lange kennen, um Bekanntes zu sehen (außer vielleicht, man hat in der DDR gelebt).
Neben der interessanten Ausstellung (die meiner Meinung nach hervorragende Texte hat, für die die Kuratoren großes Lob verdienen), ist natürlich auch das alte Gebäude der Haftanstalt sehenswert. Bis 2019 wurden hier Menschen eingesperrt. Wenn Sie die Chance haben, besuchen Sie auch das Lukishkes Gefängnis. So viel Sowjetunion gibt es in Litauen bald nicht mehr.
Die sowjetischen Besatzer gaben folgende Richtlinien zum litauischen Geschichtsverständnis heraus. Besonders möchte ich auf Punkt 4 hinweisen. Władysław II. Jagiełło war Großfürst von Litauen und durch Heirat König von Polen. Er verbündete Litauen mit dem katholischen Polen und konnte Litauen so besser vor seinen Feinden, besonders dem Deutschen Ordensrittern verteidigen. Durch die polnische Bevölkerungsmehrheit stülpte sich quasi die polnische Kultur auf die litauische. Litauisch wurde bald nur noch in den Dörfern gesprochen. Auch heute ist Jagiello in Litauen noch sehr unbeliebt. Interessant wäre, was aus Litauen ohne ihn geworden wäre.
Noch ein Hinweis: Litauen geriet in Folge der 3. Polnischen Teilung 1795 unter russische Kontrolle. Erst 1918 wurde Litauen wieder frei (1. Weltkrieg) um 1944 wieder russisch besetzt zu werden (genauer wäre sowjetisch, aber ich glaube, federführend waren da die Russen).
"ANWEISUNGEN FÜR FABRIKANTEN DER LITHAUISCHEN GESCHICHTE (Übersetzung der Tafel)
Die wichtigsten Regeln für diejenigen, die in der Sowjetzeit öffentlich über die Geschichte denken und schreiben wollten, lauteten wie folgt:
- Die gesamte litauische Geschichte ist nichts anderes als eine Einführung in die Phase des "kommunistischen Abfalls".
- Die Erörterung der Entwicklung der litauischen Staatlichkeit ist zwecklos, und der Schwerpunkt muss auf die Entwicklung der Arbeitsbeziehungen und des Klassenkampfes gelegt werden.
- Die westliche Zivilisation und ihre Ideen und Werte müssen ständig und in jeder Hinsicht verunglimpft werden, und die Geschichte des Christentums in Litauen muss kritisch dargestellt werden.
- Ein verhängnisvoller litauischer Fehler war der Anschluss an Polen, der für den Untergang des alten litauischen Staates mitverantwortlich war.
- Während der Zeit des Großfürstentums Litauen gab es nur wenige gute und sinnvolle Dinge.
- Der litauische Staat, der zwischen den beiden Weltkriegen bestand, war ein historisches Missverständnis.
- Der russische Faktor war ein universelles Gut in der litauischen Geschichte.
- Die Zugehörigkeit Litauens zum Russischen Reich im späten 18. Jahrhundert und zur UdSSR im 20. Jahrhundert brachte dem litauischen Volk neue Möglichkeiten. Als Teil der sowjetischen Welt hat Litauen ein goldenes Zeitalter erlebt.
- Dieses goldene Zeitalter muss im Mittelpunkt aller Aufmerksamkeit stehen, wobei jeder Moment des sowjetischen Lebens mit großer Hingabe beschrieben wird. Schließlich ist ein sowjetischer Tag so viel wert wie Jahrhunderte der alten Geschichte!
Das gefährlichste Buch für den homo sovieticus war in den Augen der Ideologen, die versuchten, die litauische Geschichte in dieses prokrustes Bett (ein Bett, in das man nicht reinpasst) zu zwingen, eine von Adolfas Šapoka verfasste und 1936 im Kaunas der Zwischenkriegszeit veröffentlichte Synthese der Geschichte des Landes. Der Gegenpol zu diesem Buch war die von Juozas Žiugžda herausgegebene "schwarze" dreibändige Geschichte Litauens, die 1957, 1963 und 1965 in Vilnius in einer Reihe veröffentlicht wurde - ein hässliches Gefasel voller ideologischer Klischees, das mit wissenschaftlicher Forschung wenig zu tun hatte. Mit anderen Worten, ein wahres Beispiel für roten sowjetischen ideologischen Lärm."
Kleine Anmerkung: Was wäre, wenn Litauen nicht wie Polen, dem großen Gegner Russlands Katholisch geworden wäre? Serbien ist da ein Beispiel. Interessante Gedanken.
Zwischen 1958 und 1962 wurde der einst größte jüdische Friedhof Litauens platt gemacht und die Grabsteine für den Bau von Treppen verwendet. Einer dieser Treppenstufen sieht man hier.
Ein Grabstein vom größten jüdischen Friedhof als Treppe zweckentfremdet
"REPRESSIVES VERGESSEN ALS AUSLÖSCHUNG DER GESCHICHTE (Übersetzung einer Ausstellungstafel):
Die westliche Gesellschaft durchlief mehrere Phasen des Holocaust-Bewusstseins, von einer Periode des "Schweigens", die mit dem Beginn des Prozesses gegen Adolf Eichmann in Jerusalem 1962 zu Ende ging, bis zur allmählichen Herausbildung einer globalen Erinnerungskultur an den Holocaust ab den 1970er Jahren.
Im Litauen der Sowjetzeit verlief die Entwicklung der Bemühungen, den Holocaust absichtlich zu vergessen, dann zu gedenken und ihm einen Sinn zu geben, anders. Die Einzigartigkeit und der Ausnahmecharakter der Massenmorde des Zweiten Weltkriegs wurden in der Sowjetzeit verdrängt, und die Opfer des Holocaust wurden einfach mit der Gesamtzahl von 20 Millionen sowjetischen Kriegsopfern zusammengelegt und nur als Verbrechen des Faschismus und als Tod "friedlicher Sowjetbürger" im Rahmen des "Großen Vaterländischen Krieges" erwähnt. Die Tatsache des Holocausts wurde auf diese Weise durch die Einfügung ideologischer Bedeutungen verändert, indem der Völkermord als Klassenkampf zwischen den "friedlichen Sowjetbürgern" und den "faschistischen deutschen Okkupanten" interpretiert und die jüdischen Holocaust-Opfer jeglicher nationaler oder ethnischer Identität beraubt wurden.
Ein Symbol für diese selektive Erinnerung war die Neunte Festung in Kaunas, die von den sowjetischen Behörden in einen zentralen Ort des Gedenkens an den "Großen Vaterländischen Krieg" verwandelt wurde. Die sowjetische Geschichtspolitik und Ideologie verhinderte auch die vollständige Erforschung der dunklen Vergangenheit von Paneriai (Ponary), dem größten Massenmordort des Holocausts in Litauen. Das Gedenken an die schrecklichen Verbrechen dort wurde zu einem komplexen und kontroversen Prozess.
In Wahrheit war ein großer Teil der litauischen Gesellschaft der Sowjetzeit mit einem solchen Gedenken zufrieden, da es keine Auseinandersetzung mit einer der dunkelsten Seiten der litauischen Geschichte erforderte und niemanden dazu zwang, sich der unangenehmen Frage zu stellen, welche Rolle die Litauer beim Massenmord an den Juden spielten."
Typische Wohnzimmervitrine im sowjetischen Litauen
Details der Haftzellen
Reise in die Vergangenheit
Treppenhaus der Haftanstalt
Sammelbilder
Ein Besuch im Lukishkes Gefängnis wird von mir sehr empfohlen.
Hinweis: wenn jemand in meinen Anmerkungen einen Fehler feststellt, bitte Bescheid sagen.
Kaunas — Nemunas und Neris Zusammenfluss
Etwas westlich von Kaunas, aber fußläufig von der Kaunas Burg zu erreichen, liegt der Zusammenfluss der Flüße Nemunas und Neris. Der Nemunas kommt aus dem Kaunas Meer, einem Stausee zur Stromgewinnung und im weiteren Verlauf aus Druskininkai und Belarus.
Die Neris fließt aus Vilnius heran. Beide Flüße sind kaum schiffbar. Nur wenige Ausflugsschiffe sind hier vertreten. Im weiteren Verlauf (ab Smalininkai) bildet der Nemunas die Grenze zur russischen Enklave Kaliningrad, was der dortigen Sportschiffahrt die Lust verleidet. Komisch...warum eigentlich?
Früher wurde von Vilnius Holz nach Königsberg geflößt.
Einsam und schön!
Links die Memel/Nemunas, aus Belarus kommend. Sie hat sehr klares Wasser.
Rechts die Neris aus Vilnius mit grünlichem Wasser. Ähnlich wie in Passau, nur ohne Touristen.
Rückblick auf Kaunas
Unweit der Burg von Kaunas und dem Vytis. Der Zusammenfluss vom Nemunas und Neris
St. Georg Kaunas
Im Jahr 1468 spendete Hofmarschall Stanislovas Sendzivojevičius Land am Rande von Kaunas um dort neben der Burg eine Hozklirche zu bauen, die den Bernhardinermönchen gewidmet war, die sich in der Stadt niedergelassen hatten. Im Jahr 1471 wurde eine Steinkirche errichtet. Es ist nicht genau bekannt, wann sie fertiggestellt wurde, aber sie war bereits 1503 in Gebrauch. Architekt war der Danziger Michael Enkinger. Kaunas war ja Hansestadt.
In den Jahren 1603 und 1624 wurde die Kirche durch einen Brand und in den Jahren 1656 und 1659 während des Krieges mit Moskau durch die Moskauer Armee schwer beschädigt. Trotzdem gab es im 17. Jahrhundert 16 Altare!
Laut Julian Ursin Nemtsevich, einem litauischen Politiker und Schriftsteller, der Kaunas 1819 besuchte, richtete die französische Armee unter Napoleon 1812 hier ein Waffen- und Schießpulverdepot ein und setzte beim Rückzug versehentlich die Kirche in Brand, was zur Zerstörung eines Teils des Klosters führte. Das Kloster wurde zuletzt 1936 renoviert und nach dem Zweiten Weltkrieg in ein Arzneimittellager umgewandelt. Das nahe gelegene Kloster beherbergte während der Sowjetzeit die medizinische Hochschule P. Mažylis.
Im Jahr 2005 restaurierten die Mönche die Kirche, die sich in einem sehr schlechten Zustand befand. Die Kirche ist an ein steinernes Klostergebäude aus dem späten 15. und frühen 16. Jahrhundert angebaut, in dem viele gotische Elemente erhalten sind. In der Nähe befindet sich der Santaka-Park. Siehe Zusammnfluss Nemunas und Neris.
Die Wiederaufbauarbeiten an der Kirche und dem Kloster begannen im Juli 2009.
Die St. Georg Kirche ist ein monumentales, langgestrecktes Gebäude (die Länge des Saals beträgt 36,5 m, die Länge des Presbyteriums 20,8 m), das vertikal proportioniert und rhythmisch komponiert ist, mit durch Spitzfenster gegliederten Fassaden und schlanken, anmutigen, mehrteiligen Strebepfeilern. Besonders charakteristisch sind die Strebepfeiler des Presbyteriums, die wie Säulen wirken, die die Wand überhaupt nicht berühren und nicht von der Wand, sondern von den Bögen über den Fenstern und der Traufe getragen werden.
Die Kirche ist hallenartig; alle drei Schiffe werden von einem gemeinsamen Satteldach überdeckt, das nur durch den deutlich niedrigeren Chor getrennt ist, über dem sich ein malerischer Barockturm erhebt. Das Gebäude selbst besteht aus karminroten Ziegeln, die nach der gotischen Methode geklebt wurden, mit einer mäßigen Verwendung von gebrannten schwarzen Ziegeln zur Verzierung, die hauptsächlich aus Rauten- und Kreuzmustern bestehen. Die Mauern sind sehr dick: 1,3 m für das Kirchenschiff und 1 m für den Chor.
Vor der Bildergallerie noch ein paar Bilder aus der nicht renovierten St. Georg Kirche. Die Aufnahmen stammen von meinem Besuch 2011.
Urzustand 2011
Altar St. Georg 2011
St. Georg 2011
Papilio g. 7, 44275 Kaunas Direkt neben der Burg
Burg Museum Kaunas
Die Burg von Kaunas stammt aus dem 14. Jahrhundert und wurde im gothischen Stil am Zusammenfluss der Flüße Nemunas und Neris gebaut.
Historiker sind der Meinung, dass es sich um die älteste Mauerburg Litauens handelt, die besonders für ihre Größe, Stabilität und Modernität zur damaligen Zeit berühmt war, denn sie verfügte über zwei Festungsmauern.
Die Burg versperrten dem Deutschen Orden den Weg ins Landesinnere und nach Vilnius. Die Burg bildet auch den Grundstein für die Stadt Kaunas. 1362 wurde sie, obwohl von 400 litauischen Soldaten verteidigt, nach 21 tägiger Belagerung aber schon vom Deutschen Orden eingenommen. 1384 wurde sie erneut vom Deutschen Orden eingenommen. Die sich nun hier festsetzten und die Burg weiter ausbauten und sie Marienwerder nannten. Nach der Schlacht von Tannberg/Grunwald waren die Deutschen nicht mehr in der Lage die Burg in Kaunas anzugreifen (interessant hier, inwieweit die Allianz von Jogaila mit Polen hier eine Rolle spielte).
Mitte des 16. Jahrhundert wurde die Burg erneut befestigt und neue Bastionen (für Kanonen) aufgebaut.
Durch mehrere Hochwasser wurde die Burg ebenso geschädigt, wie durch die Erlaubnis der russischen Behörden (die bekanntlich seit 1795 in Litauen das Sagen hatten) Häuser auf dem Grund der Burg zu bauen. Wahrscheinlich wurden dabei viele Steine geklaut.
Versuche die Bausubstanz der Burg zu schützen begannen in der litauischen Zwischenkriegszeit 1930. Größere Restaurierungen begannen 2010. 2018 wurde vor der Burg die Reiterfigur Vytis installiert.
Reisterstandbild Vytis von 2018. Gegossen in der Ukraine.
Heute beherbergt die Burg eine Abteilung des Stadtmuseums Kaunas.
Ein Besuch im Museum empfehlen wir!
Blick auf die Bastie und die St. Georg Kirche
Ein Bild der Burg, wie sie mal in voller Pracht bestand
Es gibt im Museum auch ein Bild, das die Burg bei der Belagerung zeigt.
Im Keller (oder besser ebenerdig) zu den Kanonen
Die Bastie
Die Deckenkonstruktion
Nicht mehr viel über von der Burg.
Den Rest hat ihr die Erlaubnis der russischen Besatzer gegeben, Häuser auf dem Burggelände zu bauen.
Kathedrale St. Peter und Paul
Die St. Peter und Paul Kathedrale in Kaunas ist seit 1926 der Bischofssitz des Bistums Kaunas. Der Bau der Kirche wurde um 1410 begonnen Der Grundriss der heutigen Kirche wahrscheinlich erst um 1600, und im Laufe der Zeit mehrfach verändert, zerstört und wieder aufgebaut. Die Kirche ist der größte gotische Bau Litauens.
Während der Chor und die Apsiden gotischen Stils sind, weist das Langhaus Stile der Renaissance und des Frühbarocks auf. Der Glockenturm ist 55 Meter hoch. 1655, 1732 und 1800 brannten Teile der Kirche ab.
Der Orgelchor stammt von 1882. Sie ist die zweitgrößte Orgel Litauens, hat 63 Register und wurde 2016 renoviert.
Im Jahr 1926, anlässlich des 500. Jahrestages der Gründung der Diözese Samogitia, verlieh Papst Pius XI. der Kathedrale den Titel einer Basilika Minor.
1937 und 1976 wurde die Kirche renoviert.
Der berühmte litauische Dichter und Priester Maironis ruht in einem Granitmausoleum in der Mauer der Kirche.
Der Altar
Orger von 1882
Die Daten sind alle nicht wirklich zu verifizieren, denn sie stehen überall im Internet anders. Selbst die korrekte Turmhöhe ist umstritten. Warum die Kirche in einem so guten Zustand ist, während die St. Georg Kirche während der sowjetischen Besatzung starke Schäden abbekam, ließ sich nicht klären.
Mausoleum von Maironis an der Seite der St. Peter und Paul Kirche ©Wikipedia
Heimatmuseum Sela
Das Heimatmuseum Sela ist in der Birzaier Burg beheimatet und immer einen Besuch wert.
Im Museum werden archäologische Funde aus der Region, der Festung und der Altstadt von Birzai, sowie das Archiv der historischen Dokumente der Region, Sammlungen der Numismatik, Holzplastiken aus dem Ende des 19. - Anfang des 20. Jh. und alte Musikinstrumente aufbewahrt.
Ausserdem Stadtaufnahmen des Birzaier Fotografen Petras Loceris (1892-1973), Schulbücher aus der Zwischenkriegszeit und der Publikationen der Birzaier Druckerei, Dokumente
und Drucksachen der Litauischen Reformierten Kirche (darunter auch die Radvilos- oder Brest- Litowsk-Bibel aus dem Jahre 1563). Auch ein Vertrag mit der Litauischen
evangelisch-reformierten Kirche wird im Museumsarchiv aufbewahrt.
Ein restaurierter alter Kachelofen ist der Stolz des Museums
Blick über den Sirvena See auf die Burg. Die Burg im heutigen Zustand
Rechts neben der Schlossburg ist die katholische St. Johannes Kirche.
Brücke zur Burg Ziegelmauern rund um die Brücke
Da Steinmauern nichts mehr gegen die damalige neue Kriegstechnik der Kanonen anrichten konnten,
wurde die Burg mit Gräben und Erdwällen geschützt.
Nur um die Brücke gab es Steinmauern.
Alte Kanone vor dem Eingang Eingangsbereich des Museums
Der grosskalibrige Mörser (420 mm) verschoss Kugeln von 200 bis 250 kg die das Ziel von oben trafen.
Ausgrabungen unter Leitung von der Archeologin Elvira Roma vor der Burg. Bauarbeiten für
die Arsenale werden zur Forschung genutzt.
Die neu gebauten Arsenale
Im Sommer 2012 stieß man auf Spuren der Vergangenheit hinter dem Markt in Birzai. Die Grabungen werden wieder von Elvira Roma geleitet.
Hinter der Museumskasse befinden sich Räume für Wechselausstellungen.
Räumlich befinden wir uns mit dem Empfang und den Wechselausstellungen im Erdgeschoss. Daneben kann man die Räume im Keller und im ersten Obergeschoss anschauen.Im zweiten Obergeschoss befinden sich die Räume der Verwaltung und ein Konferenzraum für den Bürgermeister.
Die für mich fast interessanteste Ausstellung, Birzai im 20. Jahrhundert, befindet sich gegenüber dem Empfang.
Ich komme auf sie am Ende zurück.
Geschichte
Das Kellergeschoss beherbergt allerlei Ausstellungsstücke aus der Zeit der Anfänge der Burg.
Außerdem ist hier der Raum, in dem für Touristengruppen traditionelles Hausbierbrauen gezeigt wird.
Dabei wird die Birzaier Biertradition erklärt, traditionelle Lieder gesungen Landbier und Käse gekostet
Eine Anmeldung ist erforderlich. Preis pro Person ca. 15 Litas ( mind. 250 Litas für die Gruppe, das sind knapp 75 €).
Es lohnt sich aber auf jeden Fall.
Der Boden ist mit Feldsteinen belegt. Früher gab es hier auch ein ausgestopftes Wildschwein, das angeblich der Urgrossvater von meinem Schwiegervater erlegt hat. Das wurde leider beiseite geräumt.
Alter Fahrstuhlschacht
Modell vom Schloss, Arsenalen und Munitionslagern.
vorne die Brücke, links die Arsenale (zur Zeit im Wiederaufbau).
Originalmauerstück der Burg, das 300 Jahre neben den Ruinen lag. Davon gibt es alte Postkarten. (Rechts unten das Mauerstück)
Ethnographie
Webstuhl
Allerlei Bierkrüge, die manchmal heute Küchenutensilien
noch verwendet werden
Fragment einer Lampe
Litauischer Krieger
Helm
Vitrine mit Fundstücken
Dornen gegen Pferde
Mauerstück
Mauerreste von der Originalburg
Die Burg vor der Renovierung
Ofenkacheln
Ofenkachel
Zeugen der deutschen Vergangenheit im Baltikum
Exponate zur litauischen Wohnungseinrichtung
Typische Einrichtungsgegenstände des 19. Jahrhunderts
Die einzigen Exponate im ganzen Museum , die auf die jüdische Geschichte Birzais hinweisen.
1897 lebten in Birzai 57 % Juden. Bis 1941. Dazu mehr unter Litauen Geschichte
Religion
Die religiöse Bedeutung Birzais wird durch die Dimensionen der Kirchen in Birzai und Pabirzai (einem Vorort) und der reformierten Kirche
(der größten in Litauen) deutlich. Die Reformation wurde von den Radvilas gefördert.
Mikalojus der Rote, ein Förderer der Reformation in Litauen
Birzai im 20. Jahrhundert
Gegenüber vom Empfang ist die Ausstellung über die leidvolle Geschichte des 20. Jahrhunderts.
Der heutige Besucher hat das Glück, eine Ausstellung zu betrachten, die noch das etwas einseitige Geschichtsbild der Wendezeit widerspiegelt.
Man kann noch sehen, wie viele Litauer nach der Unabhängigkeit gedacht haben, und ich persönlich hoffe die jetzige Ausstellung später als Teil eines ausgewogeneren Konzeptes wiederzufinden.
Für Litauen war der "Molotow-Ribbentrop-Pakt" (deutsch-russischer Nichtangriffspakt), mit der darauf folgenden russischen Besetzung des Landes und dem Verlust seiner Unabhängigkeit ein Trauma (1), das bis heute nachwirkt.
1 [Nach dem russischen Einmarsch wurde sofort die litauische Intelligenz nach Sibirien deportiert. Dieser Verlust an Menschen und die zweite russische Besatzung 1944 bis 1990 führten zu den heutigen Lebensbedingungen.
Dagegen beherrschte das Großfürstentum Litauen in Personalunion mit dem Königreich Polen um 1600 riesige Gebiete bis zum Schwarzen Meer. Vor dem Krieg hatte Litauen einen hohen Enwicklungsstand.
Der Durchschnittsverdienst beträgt heute: 591 Euro brutto. Die Durchschnittsrente liegt bei 250 Euro.
Litauen und Estland sagten ihre Teilnahme an den Feiern zum sechzigsten Jahrestag des Kriegsende in Moskau ab.]
Falls etwas unstimmig ist, bitte helfen Sie bei der Richtigstellung mit!
Gruppe ( jüdischer ) Kommunisten 1940: "Ja zum Pakt mit der UdSSR" (Dank an das "Sela Museum"), "Hoch lebe die Regierung Paleckis"
Justas Paleckis war ein litauischer Politiker, der nach der Flucht von Präsident Smetona 1940 unter sowjetischer Anleitung Litauen in die UdSSR überführte. Es wurde versucht, dem Ganzen einen legalen Anstrich zu geben.
Einige litauische Juden arbeiteten wegen ihrer russischen Sprachkenntnisse, andere aus Idealismus, für die Besatzungsmacht.
Versetzt man sich in die Lage der litauischen Juden dieser Zeit, Hitler seit 1933 an der Macht, die Wehrmacht stand schon in Polen, hatte man neben der Emigration oder den Bolschewisten keine Alternative.
Im Gegensatz zu den Mitgliedern der LAF (Litauischen Aktivistischen Front), hatten sie ob den Zielen Hitlers keine Zweifel.
Mehr zum Hitler Stalin Pakt, zum Einmarsch der UdSSR 1940, zur litauischen Revolution, dem litauischen Holocaust und dem deutschen Einmarsch im Sommer 1941 unter Litauen in Kriegszeiten.
Birzai
Karstlöcher Bierfest im Museum Pasvalys Museum in der Burg
Die Birzaier Burg Birzai Bier Juedischer Friedhof Juedischer Friedhof Mikelionis
Astravas Gedenkstätte
Birzai ist umgeben von wunderschöner Natur mit vielen Seen, Wäldern und Sehenswürdigkeiten.
Wir zeigen ihnen die interessanten Orte, die man in und um Birzai herum sehen kann.
Im Sommer ist natürlich bei gutem Wetter baden angesagt. Da bieten sich gleich mehrere Seen an. Der Sirvena (Bild unten) ist der größte (325 ha) und hat sogar einen Sandstrand, direkt hinter der Burg.
Die Hauptsehenswürdigkeit ist sicherlich das Birzaier SchlossDer Sirvenos See lädt zum spazieren, rudern und angeln ein
Aussichtsturm in Kirkilai bei Birzai
Die Fotos sind aus einer alten polnischen Maschine (Wilga 35) vom Birzaier Flughafen gemacht worden
Die Maschine kreist im Sommer quasi den ganzen Tag über Birzai.
Der Kiluciu See liegt am südlichen Stadtrand von Birzai. Er ist etwas kleiner als der Sirvena See. Besonders interessant ist die Staustufe. Hier fließt der See über eine Staustufe in das Flüßchen Apašcia. (Das Hotel "Tyla" liegt hier).
Elchkuh mit Kalb in Birzai bei Rinkuskiai
Auf dem Foto sieht man Kanus am Nemunelis. Von Nemunelio Radviliskis kann man Kanutouren über die Memele bis nach Riga machen. Man wird an einem vereinbarten Treffpunkt abgeholt, oder man meldet sich telefonisch. Die Tour nach Riga dauert aber ein paar Tage.
Weiter gehts dann in zum Sirvenos. Man kann mit einem Tret- oder Ruderboot (gibts in der Zveju Gatve zu mieten) auf den Sirveno Ezeras, also den Sirvena See rudern.
Links liegt Birzai, rechts von der Brücke das Astravas Gut
Oder über die 525 m lange Holzbrücke zum Astravas Anwesen laufen. Hier ist auch die Leinenfabrik.
Etwas ausserhalb Birzais liegt das Dorf Kirkilai bei dem sich einige Karstseen befinden. Diese Seen entstehen durch herausspülen des kalkhaltigen Untergrunds, von dem es in dieser Region enorm viel gibt.
Das kann zu plötzlich auftretenen Löchern führen, in denen dann auch einmal eine Kuh verschwindet . Leider werden so auch Häuser beschädigt, was für die Betroffenen den Ruin bedeutet.
Kirkiilai See.
Im größten dieser Seen kann man ganz gut angeln und auch schwimmen. Im Sommer 2011 sprang am anderen Ufer ein Reh ins Wasser
Plötzlich sprang ein Reh in den See
Die Seen laden zum Angeln ein
Man kann sehr gut und preiswert essen gehen. Mein Lieblingslokal ist Zenes Valgykla
Mit dem Restaurant Alaus Kelia , also dem Bierweg, gibt es jetzt auch ein gehobenes Restaurant in Birzai
Ein ausführlicher Bericht über die Restaurants oder Imbisse gibts bei www.birzai.de
Nochmal die Burg oder heute besser Schloss. Sie beherbergt heute die Bücherei und das Sela Museum
Die Burg
Natürlich ist die Besichtigung der Birzaier Burg ein Muss. 1985 wurde es rekonstruiert. Die katholische Kirche ist weiss, die evangelische Backsteinkirche liegt oben rechts
Heute ist hier das Sela Heimatmuseum und die Bücherei untergebracht. In der Bücherei kann man kostenlos Computer mit Internetzugang benuzen.
Rekonstruierter Kachelofen
Im Sela Museum gibt es für Besucher die Möglichkeit an einer Bierfeier (Alussvente) teilzunehmen.
Nehmen Sie das Angebot wahr, es lohnt sich.
Die Sängerinnen des Ensembles. Mehr dazu hier
Die Befestigungswälle als Schutz vor Kanonenkugel angelegt, machen ihre ehemalige Bedeutung aber deutlich. Besonders gut kann man die Wallanlage bei einem Flug vom Flugplatz sehen. Die Burg wurde im 16. Jahrhundert von Kristupas Radvila (der Donnerer ) erbaut und in ihrer vierhunderjährigen Geschichte drei mal zerstört und wieder aufgebaut.
Katholische Johannes der Täufer Kirche
Die katholische Johannes der Täufer Kirche wurde im 19. Jahrhundert von Jonas Tycszkiewicz gebaut. Sie hat drei Altäre mit grossen Bildern.
Sie ist , genauso wie die katholische Kirche im Dörfchen Pabirze Birzai Litauen, für das kleine Birzai völlig überdimensioniert und zeigt die ehemalige Bedeutung Birzais sowie des Grafen Tyszkiewicz.
Hier die alte Sporthalle, sie liegt neben der katholischen Kirche. Kennt jemand eine frühere Bestimmung?
Evangelische Kirche
Ein Film über die Orgel der evangelisch reformierten Kirche in Birzai findet sich bei Youtube
Die evangelische Reformierte Kirche wurde 1874 aus rotem Backstein im neugotischen Stil gebaut.
Sie erinnert an die Radvilas, die den Protestantischen Glauben unterstützten, bevor ein anderer Herrscher wieder den Katholizismus bevorzugte.
Das Denkmahl vom Dichter Julius Janonis, 1976 in sowjetischer Zeit auf dem zentralen Platz der Stadt, vor dem Markt, neben den Kirchen und der Burg, erinnert an Janonis Kampf gegen die soziale Ungerechtigkeit. Janonis war der erste litauische marxistische Dichter. Allerdings wurde er nur 21 Jahre alt, hat nicht sehr viel geschrieben und seine Bedeutung, auch seine politische Ausrichtung, wird heute in Litauen kontrovers diskutiert
Reine Bilder der Kunst zu schaffen-
Vermag ich nicht.
Lausche ich dem heimlich betenden
Sonnenlichte,
Höre ich die Ausgenutzten
Im Dunkel klagen.
Und nichts Fröhliches erreicht mich, ich bin
Von Schmerzen geschlagen!
Und ich sehe blasse Gesichter
Voll Traurigkeit.
Und ins Herz wirbeln Bilder von
Schwerem Leid.
Schmalspurbahn als Erinnerung an die Deportationen 1940
Wasserturm der alten Bahn
Die Schmalspurbahn sollen die deutschen Besatzungstruppen 1916 gebaut haben. Sie verband Birzai mit Siaulai. Ob sie nur der Verlegung von Truppen dienen sollte, oder dem Transport von Torf , ist mir nicht ganz klar geworden. Infos immer willkommen.
Später wurde die Schmalspurbahn an das Bahnnetz in Panevezys angeschlossen. Eine sehr schöne Seite über die Schmalspurbahn in Anykcsiai.
Birute
Denkmal für die Menschen, die für die Unabhängigkeit von Litauen leiden mussten. 1931 von Robertas Antinis erschaffen, wurde es 1945 gesprengt und vergraben.Die neue Skulptur basiert auf den ausgegrabenen Überresten von 1945 und wurde vom Sohn des Bildhauers 1988 gebaut und 1990 nahe des ersten Standortes aufgestellt.
Interessant ist auch die Birute Statue in Rokiskis. Bericht und Fotos folgen.
Die Originalfreiheitsstatue diente als Vorlage der jetzigen Statue. Im Sommer 2011 wurde sie neben der kath. Kirche aufgestellt
Originalbirute
Leider gibt es für die ermordeten Litauer jüdischen Glaubens keine Erinnerung im Zentrum der Stadt. Wie bei uns Deutschen muss auch Litauen seine Geschichte akzeptieren. Und das geht sehr langsam.
Ausserhalb der Stadt wurden 1941 die Birzaier Juden von den deutschen Einsatztruppen mit Hilfer lokaler "Partisanen" ermordet.
Am Ort des Massakers ist heute eine Gedenkstätte.
Zur Erinnerung an die Gefallenen der Roten Armee . Angeblich konnte man wegen der Dauer der Kämpfe die Toten erst nach langer Zeit einsammeln. Da die Nationalität nicht immer kenntlich war, kann man es auch als Denkmal für alle Soldaten sehen.
Obwohl Birzai ja wirklich nicht groß ist, gibt es neben den vier Brauereien sogar einen Flugplatz, an dem besonders am Wochenende reges Treiben herrscht.
Aber auch in der Woche kreist fast immer ein Motor- oder Segelflugzeug über der Stadt
Das grosse rote Flugzeug (Antonov AN-2T) setzt Fallschirmspringer ab.
Rundflüge werden mit einer alten polnischen Maschine (oben PCL-104) angeboten, auf jeden Fall zu empfehlen. Ohne Gewähr: 50 Euro mit 3 Personen. Das Flugzeug kreist im Sommer den ganzen Tag über der Stadt.
Antonov AN-2T Maschine für Fallschirmspringer vom Fallschirmclub in Siauliai
Es gibt sogar einen Oldtimerclub, hier der Link: "Klasika Birzai " Leider nur auf litauisch.
Etwas ausserhalb von Birzai, Richtung Rokiskis, wurde eine Strasse als Landebahn für russische Militärflugzeuge in Zeiten des Kalten Krieges ausgebaut.
Sowjetische Landebahn aus Zeiten des kalten Krieges
Haltebucht im Wald für die Flugzeuge. Die Dimensionen sind riesig!
Die Landebahn ist ziemlich exakt 2000 m lang (kerzengerade). Die Parkschneisen für die Kampfflugzeuge (die auf dem Bild hat noch ein Pendant genau diagonal am Anfang der Bahn) führen in den Wald und dienten zum verbergen der Flugzeuge. Die Besatzer sind zwar weg, scheinen aber eine Geheimwaffe in den Wäldern gelassen zu haben. Beim Aussteigen wird man von hunderten Pferdebremsen überfallen.
Nach Abzug der Roten Armee wurde die Landebahn nicht mehr gepflegt, deshalb ist der Bewuchs an den Rändern so hoch.
Hier ein Video einer MIG-27 bei Start und Landung (1989).
Das Astravas Herrenhaus.
Hier die Originallöwen aus Birzai vor dem Kriegsmuseum in Kaunas. Sie wurden durch steinerne Löwen ersetzt.
Das Astravas Anwesen wurde in der Mitte des 19. Jahrhunderts von Graf Tyszkiewicz gebaut. Es liegt auf der Nordseite des Sirvenas im Birzaier Vorort Astravas und kann von der Stadt aus zu Fuß über eine 525 m lange Holzbrücke erreicht werden.
Hier ist der Ablauf des Sirvenas in den Fluss Apašcia zu sehen. Zur Erinnerung: der Sirvena ist 1575 durch Anstauung der Flüßchen Agluona und Apascia entstanden. Ziel war es der, Birzaier Burg Schutz an der nördlichen Seite zu geben.
Die alte Staumauer des Sirvenos See
Die Post gehört wie die alte Mühle und der evangelischen Kirche zu den Gebäuden aus Backstein, die mich immer ans Memelland erinnern. Dort sind viele Häuser ähnlich gebaut. Jüdischer, deutscher oder polnischer Einfluß?
Alte Post in Birzai, rechts daneben der Supermarkt "IKI" und das Tourismusbüro
Die alte Mühle. Heute ist dort ein Gebrauchtmöbelladen. Der Turm ist leider nur ansatzweise da.
Ein schönes Ziel ist auch Raubonys Oak, ca. 20 km von Birzai entfernt auf der Via Baltika. Hier wurde liebevoll ein alter litauischer Bauernhof nachgebaut.
Hier kann man auch ganz gut rasten, wenn auf dem Weg nach Riga ist. Kurz nach Raubonys kommt die lettische Grenze.
Ein Spielplatz für die Kinder und ein Open Air Zoo laden zum verweilen ein. Das Restaurant bietet litauische Küche- da wir hier auf der Via Baltika sind, aber zu wesentlich höheren Preisen und nicht so lecker wie in Birzai.
Im Zoo gibt es Strauße und Damwild und sogar einen Bären, den der Besitzer aus dem Zoo in Vilnius bekommen hat.
Leider wird in letzte Zeit nicht mehr genug renoviert. So ist der Spielplatz in einem schlechten Zustand und das Plastikzelt passt nicht zum schönen alten Ambiente. Ein kleines Museum mit allem was in ein altes Bauernhaus gehört, rundet die Sache ab.
Eingang zum Wochenmarkt, litauisch Turgus. Hier gibt es Kleider und Schuhe , rechts befindet sich der Bauernmarkt.
Fleisch,Wurst, Fisch und Gebäck werden in der Halle links vom Hauptmarkt angeboten.
Neben der Janonis Statue ist der Markt (Turgus). Er besteht aus einer Markthalle für Fleisch und Wurst, ein Platz für Kleider, Schuhe und Honig, sowie ein Gelände für Saatgut, Tierfutter, Tiere und Pflanzen. Der Markt findet am Donnerstag und Samstag statt und ganz Birzai strömt hin.
Die Natur in Litauen ist wunderschön und wild. Es gibt Rehe ,Wildschweine, Füchse, Biber, Wölfe und sogar Elche. Das Video hat Drasius mit seinem Handy gedreht. Und natürlich Störche.
Das Wasser der Smardones Quelle ist hier sehr kalt und schmeckt schwefelig.
Hier der Ablauf der Quelle. Es gibt eine Art Kneippgang.
In Pabirze (Likenai) gibt es neben dem Sanatoriumspark die Smardones Quelle.
Ausserdem die Kirche der Heiligen Dreifaltigkeit
Die Kirche ist gross, die Quelle schön.
In Pabirze wird häufig "geblitzt"- aufpassen
Katholische Kirche Nemunelio Radviliskis (Foto Eltonis)
Evangelische Kirche
In Nemunelio Radviliskis, direkt an der lettischen Grenze, gibt es zwei interessante Kirchen, eine alte Mühle, zwei Soldatenfriedhöfe und den Grenzfluss Nemunelio (Memele auf lettisch). Mehr Infos gibts unter Radviliskis
Neben dem Bier ist Birzai berühmt in Litauen für seine Karstgruben und Karstseen.
Oben Fotos von der Karve Ola, in der über Nacht eine angepflockte Kuh verschwand (angeblich).
Birzai TIC
Raminta und ihr Team vom Tourismus Informations Center (TIC) geben auf alle Fragen eine Antwort. Das Fremdenverkehrsbüro liegt an der J.Janonio gatve neben Iki, einem großen Supermarkt direkt in der Innenstadt.
Eine Fülle von Informationsmaterial ist vorrätig, einschließlich Stadtplänen und Umgebungskarten von Birzai.
Raminta spricht englisch.
Die Adresse vom TIC ist:
J.Janonio g. 2,
LT-41148 Birzai
Tel.: 00370-45033496
Die Seite vom TIC (Tourismus und Informations Zentrum).