Palanga

 

 Palanga Bernsteinmuseum

Bernsteinmuseum im Palast des Grafen Tisciewisz - Palanga mit Jesus (Foto ©TIC Palanga)

 

Palanga ist DAS Ostseebad Litauens und auch weit darüber hinaus. Bis zur Unabhängigkeit 1990 war es ein beliebtes Ziel für Erholungssuchende aus Russland. Nachdem die Grenzen geschlossen wurden, brach der Tourismus stark ein. Mittlerweile ist Palanga wieder ein sehr beliebter Badeort mit Besuchern aus der ganzen Welt . Wir haben bei unserem letzten Besuch zwei Mädchen aus der Turngruppe unserer Tochter getroffen, die eigentlich ihre Familie in Weissrussland besuchten. Jedes Jahr macht die Familie auch Badeurlaub in Palanga und nimmt die 500 Kilometer Strecke in Kauf.

Denkmal an Jonas Zemaitis     

Jonas Zemaitis - Chef der litauischen Widerstandsbewegung bis 1953             

Andenken an die russischen Gefallenen

Russisches Kriegerdenkmal bis zum Jahre 2022

Russisches Kriegsdenkmal Palanga

© Klaus Hermann Palanga   Denkmal ist verschwunden!

Als Reaktion gegen Russlands Ukraine Krieg wurden in Litauen Andenken an Russland geschleift. Oben rechts sieht man das Denkmal an die Gefallenen des 2. Weltkriegs. Es wurde im Mai 2022 demontiert. Man kann so mit Geschichte umgehen...man muss es aber nicht. Eine Tafel mit Erklärungen zu den Gräueltaten der Sowjets hätte gereicht.

Ein Hinweis, dass die Befreiung von den Nazis nicht wirklich der Aufbruch in die Freiheit war.

 

In Palanga gibt es für jeden Geschmack etwas. Es gibt Kultur mit dem Bersteinmuseum, Strassenmusikern, vielen Kunstwerken und Denkmälern. Und es gibt die Partymeile an der Basanaviciaus Strasse, wo man fast einen Kilometer zwischen Restaurants,, Kneipen, Kinderkarussels, Wahrsagern und Eisverkäufern flanieren kann. Ein bisschen fühlt man sich wie auf Mallorca und meine Frau fragte mich : "Wo gibt es so was in Deutschland?"

Weg zum Strand : die Fussgängerzone

 Die Fussgängerzone zum Strand

 

Mindaugas Palanga Flagge

Zur Erinnerung an die Krönung von Mindaugas am 6. Juli 1253 wurde 2015 eine 1 km lange Fahne durch Palanga zur Seebrücke getragen

Foto © Klaus Hermann

 

 Hier ist bei gutem Wetter immer was los

 

Palanga Fussgängerzone Springbrunnen

Palanga ist gepflegt und es gibt viel Kultur im Stadtbild

 

 Man sieht oben den Zugang zum Strand

 

Springbrunnen an der Strandpromenade

 

 

 Palanga Landungsbrücke Tisciewicz

 Die Landungsbrücke

 

2015 wurde an die Krönung von Mindaugas gedacht. Die litauische Fahne war 1000 Meter lang

Foto © Klaus Hermann

 

Strand Palanga

 Palanga Strand

 

Strand Palanga Litauen

 Rettungswacht

 

Der 9,5 Kilometer lange Sandstrand bietet Platz genug um auch alleine zu baden. Dicht an dicht liegen die Besucher nur  an der Landungsbrücke, der Verlängerung der Basanaviciaus Strasse. Hier gibt es eine Schwimmaufsicht, die leider immer etwas zu tun hat. Laut TIC Palanga gibt es in den Sommermonaten überall am Strand eine mobile Strandwacht. Es sei sicher zu baden. Ist die Rote Flagge gehisst, sollte man aber nur bis zu den Knien ins Wasser gehen. Bei hohen Wellen gibt es eine gefährliche Unterströmung und in der Nähe der Landungsbrücke gibt es Untiefen.

Palanga Landungsbruecke

Landungsbrücke

 

Im Vergleich zu Jurmala, dem Badestrand der Letten bei Riga, war das Wasser in Palanga wesentlich wärmer und man musste nicht so weit laufen, um in tieferes Wasser zu kommen.

Die eisigen Temperaturen in Jurmala lagen wohl an ungünstigen Meeresströmungen.

Interessant ist auch der Vergleich der Architektur. In Jurmala und Palanga gibt es eine Mix zwischen sehr modernen Häusern (mit Geschmack oder Typ Neureich) und alten Holzvillen. Insgesamt ist Palanga aber in einem besseren Zustand.

 

Die Landungsbrücke als Verlängerung der Fußgängerzone ist immer ein begehrtes Ziel der Besucher. Sie wurde vom Grafen Tisciewicz gebaut, der die damals aus Holz bestehende Brücke als Steg für sein Boot nutzte.

 

Mittlerweile und einige starke Stürme weiter, ist die Brücke aus Stahl und Beton und etwas kürzer.

 

Verlässt man die Basanavicius Strasse, wird es aber auch in Palanga ruhiger.

 

Palanga ist touristisch hervorragend erschlossen. Es gibt sehr viele Hotels jeglicher Preisklasse aber auch viele Privatunterkünfte. Schon bei meinem ersten Besuch in Palanga, 1993, standen die Menschen an den Ausfallstrassen und warben auf Schildern für ihre Zimmer. Wahrscheinlich durch das Internet ist diese Art der Werbung etwas weniger geworden. Manche schreiben auch Liux (Luxus) auf ihre Schilder, ein Hinweis auf luxuriöse Unterkünfte. Wer will, kann sich von den Angeboten überzeugen. Man kann durchaus für 20 Litas übernachten, wenn auf lieb gewonnenen Komfort verzichtet wird. Gute Unterkünfte haben sich den westlichen Preisen angeglichen. Bei unserem Besuch 2014 haben uns Bekannte eine Privatunterkunft empfohlen, die wir unten näher beschreiben.

 

 Kavine Volunge Restaurant Palanga

Restaurant Volunge

 

Es gibt natürlich auch Restaurants für jeden Geschmack, und, beschränkt man sich auf litauische Küche, kann man auch auf der "Ballermannstrasse" (Basanaviciaus) für unsere Verhältnisse günstig essen. Unser Vermieter empfahl uns ein Lokal hinter dem Markt, wohin sich keine Touristen verirren. Von aussen total unscheinbar, entpuppte es sich wirklich als Geheimtipp: innen total voll, günstige , leckere Küche, guter Service und sogar englische Speisekarten. Auch der Kaffee war gut, aber mittlerweile gibt es auch in Litauen fast überall guten Kaffee. Das Restaurant (Kavine) "Volunge" liegt hinter dem Markt (auch interessant) in der Virbaliskes takas 3.

Kwas  Brotgetraenk

Verkauf von gezapftem Giras (Brottrunk) am Markt

 

Ausgiebige Spaziergänge kann man am Strand machen, oder man besucht das Bernsteinmuseum, das größte Museum seiner Art in Europa (2014 wurde es umgebaut und modernisiert). Das Museum ist im Palais von Palanga untergebracht und liegt inmitten eines 86 ha grossen Parks (die Grössenangaben sind überall unterschiedlich. Ich nenne hier die von der Parkwebsite), der zeitgleich mit dem Palais (natürlich) vom Grafen Tisciewicz gebaut wurde. Tisciewicz hat gefühlt alle Sehenswürdigkeiten in Litauen gebaut und sie werden feststellen, er hatte nicht nur Geld, sondern auch Geschmack.

Kutsche Palanga

Wer nicht spazieren möchte, kann den Kindern auch eine Kutschfahrt gönnen

 

 Palanga katholische Kirche  klick mich

Maria Himmelfahrt Kirche von 1907

 

Der Botanische Garten gilt als einer der schönsten Parks in Litauen. Er beherbergt 500 verschiedene Pflanzen und wurde vom französischen Gartenbauer Edouard Francois Andre entworfen. Den Palast entwarf der deutsche Architekt Franz Heinrich Schwechten. Eigentlich sehr europäisch, die damalige Zeit.

 Bernsteinmuseum Palanga

Bernsteinmuseum im Tisciewicz Palast

 

Das Bernsteinmuseum in Palanga ist wesentlich größer als sein Pendant in Nida und zeigt den Besuchern etwa 5000 Exponate aus Bernstein in allen möglichen Farben. Bearbeitet und unbearbeitet, mit Inklusien (Einschlüssen von Insekten oder Pflanzen) und ohne - in allen möglichen Größen und das ganze über 40 Millionen Jahre alt.

 

Eins der größten Bernsteine Europas, der Sonnenstein, befindet sich hier in Palanga. Er wiegt etwa 3,5 kg.

 

Die Ausstellung ist modern gestaltet und auch gut für Kinder geeignet. In den Vitrinen sind Lupen angebracht, so dass man die Exponate und besonders die Inklusien gut sehen kann.

Der Besuch im Museum ist natürlich besonders bei schlechtem Wetter empfehlenswert, wenn es am Strand und auf der Basaniviciaus Strasse nicht mehr so gemütlich ist.

 Mariengrotte Palanga Birute

Die Mariengrotte am Fuße des Birute Hügels

 

Im Botanischen Garten trifft man auf den Birute Hügel, dem größten Hügel in Palanga, an dessen Fuß eine Grotte zum beten an die Jungfrau Maria einlädt. Eigentlich gab es hier im 14. Jahrhundert einen heidnischen Schrein. Als Kestutis, Großfürst von Litauen, von Jogaila gefangen genommen wurde, liess dieser Kestutis Frau Birute in die Verbannung nach Palanga bringen. Birute war in jungen Jahren eine Priesterin des Feuergottes. (A.M.B.) Nach Aufzeichnungen des Deutschen Ordens wurde sie nach Brest gebracht und dort ermordet. Die Litauer liebten Birute (als Gegenpol zu Jogaila und Polen), es entstand ein Kult um sie. Der Legende nach ist sie am Fuße des Hügels begraben. Im 16. Jahrhundert wurde der Hinweis auf die christliche Religion etwas forciert, das anbeten von heidnischen Symbolen war unerwünscht.

In ganz Litauen gibt es Birute Statuen als Symbol für Litauens Freiheit. Die bekannteste steht in Rokiskes.

Adressen Unterkunft Palanga:

Unterkunft in Litauen und Palanga am Meer

Palanga Hotels

Unterkunft

Unterkünfte in unterschiedlicher Qualität und Preis gibt es fast wie Sand am Meer. Wir haben bei unserem Besuch 2014 in einem Privathaus am Ende der Dariaus ir Gireno Strasse gewohnt. Das Haus ist ziemlich neu, hat zwei Ausziehsofas im Wohnzimmer und ein separates Schlafzimmer. Küche und Unterhaltungselektronik sind neu. Im Garten gibt es Sitzgelegenheiten und einen Grill. Mir hat das Bett nicht zugesagt, die anderen waren zufrieden. Die Unterkunft kostet 67 Euro/Tag (zumindest haben wir so viel bezahlt).

Unterkunft Palanga

 

Beispiel für ein Quartier in Palanga

 

Die Adresse und weitere Infos gibt es unter Unterkunft Palanga

Campingplatz Palanga:

Camping Palanga

Oder einfach Booking.com

 

Parken

Im gesamten Innenstadtbereich muss man fürs Parken bezahlen. Kostenlose Parkplätze gibt es vor dem Botanischen Garten und am Stadion (Dariaus ir Gireno gatve).

Einwohner

Gab es 1923 2.040 Einwohner, hatte die Stadt 2011 etwa 17.000 Einwohner. Im Sommer sind die Ureinwohner stark in der Minderzahl, denn es kommen ca. 65.000 Besucher aus der ganzen Welt.

Geschichte

Ganz kurz: Palanga wurde 1422 dem ehemaligen Litauisch/Polnischen Reich zugesprochen. Der Deutsche Orden kontrollierte das Land südlich von Palanga, früher Memelland, heute Kleinlitauen genannt. Die im Frieden von Melnosee ausgehandelten Grenzen waren übrigens mit die stabilsten Europas. Sie hielten von 1422 bis 1918. Die Deutsch-Litauische Grenze verlief damals bei Kretingale (Deutsch Krottingen).

Hafen

Ausser der Tisciewicz Landungsbrücke hat Palanga nie einen richtigen Hafen bekommen, was teils an der Versandung, teils an der Konkurrenz von Memel und Liepaja lag.

 

 

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