Der Stahlecker Report
Foto: Wikipedia
Der Stahlecker Report: Wie der Jäger Report ist auch der Stahlecker Bericht ein Zeugnis des deutschen Vernichtungskrieges im Osten. Stahlecker berichtet über die Tätigkeit seiner Einsatzgruppe A aus dem Baltikum an seine Vorgesetzten in Berlin. Deshalb berichten wir über ihn in der Rubrik Litauische Geschichte.
National Museum Litauen
Litauisches Nationalmuseum mit dem Denkmal des Königs Mindaugas
Das Litauische Nationalmuseum verspricht mit seinem interessanten Eingang, der großen Statue von König Mindaugas und der Lage unter dem Gedimino Turm vielleicht etwas mehr, als es halten kann. Ich fand den Besuch zwar durchaus interessant, ordne die "Besucher-Priorität" im Vergleich zu den vielen anderen interessanten Orten in Vilnius aber nicht so hoch ein.
Das Museum liegt direkt neben der Kathedrale von Vilnius.
Der Vorläufer des heutigen Nationalmuseums war das Museum für Antquitäten, welches von dem Historiker Graf Eustachy Tyszkiewicz (ein polnischer Adliger, der für die russische Regierung arbeitete) gegründet wurde. Das Museum startete mit Exponaten aus dem persönlichen Besitz des Grafen. am 11. Mai 1855 gegründet wurde. Eröffnet wurde das Museum für Antiquitäten am 29. April 1856 in den Räumlichkeiten der Universität von Vilnius, die wegen den polnischen Aufständen gegen den Zaren 1831 den Lehrbetrieb einstellen musste.
Das Museum sammelte und restaurierte das historische Erbe des Großfürstentums Litauen und stellte die Exponate aus.
Die rücksichtslose Russifizierung nach den Januaraufständen von 1863, stoppten die Aktivitäten des Museums. Graf Tyszkiewicz verlor sein Lebenswerk und zog sich zum Astravas Herrnhaus nach Birzai zurück.
Ein großer Teil der Exponate ging an das Rumyantsev Museum in Moskau. 1865 eröffnete das Museum wieder als Teil der Stadtbücherei von Vilnius.
1918 initiierte einer der Führer der litauischen Unabhängigkeitsbewegung, Dr. Jonas Basanavičius, die Gründung des Museums für Geschichte und Ethnografie auf Basis der Exponate des Museums für Antiquitäten und der Litauischen Wissenschaftlichen Gesellschaft. Als Polen Vilnius 1920 besetzte, stoppte die Arbeit des Museums erneut und die Ausstellungsstücke gingen bis 1940 zur Universität von Vilnius und 1941 zur Akademie der Wissenschaften.
1952 wurde das Museum für Geschichte und Volkskunde durch den Kulturhistoriker Vincas Žilėnas mit den noch vorhandenen Ausstellungsstücken erneut eröffnet.
Eingangsbereich
1996 vergab die Regierung Litauens dem Museum den Status eines "Nationalmuseums", weil es die wichtigste Sammlung von litauischer Archäologie, Geschichte und ethnischer Kunst enthielt. Das Museum wurde in dem ehemaligen Arsenal der Vilniuser Burg (unter dem Gediminas Turm) untergebracht.
Heute beherbergt das Museum über eine Millionen Ausstellungsstücke. Mehr als die Hälfte aller restaurierten Exponate in litauischen Museen wurde im Restaurierungszentrum hier im Museum konserviert und wiederhergestellt.
Neben den normalen Ausstellungsstücken gibt es thematische Ausstellungen über litauische Archäologie, Geschichte und Kultur. Den mehr als 250.000 Besuchern werden geführte Touren auf litauisch und fremdsprachig (vorher anfragen!) angeboten.
Napolen überquert den Nemen (Nemunas, Memel) am 12. Juni 1812. Da war noch alles geordnet.
Litauens Bücherträger: Schmuggeln für die Muttersprache
von Vytenė Stašaitytė
Dieser Artikel von Vytenė Stašaitytė (Journalistin bei Verslo žinios) erschien zuerst im Magazin Kulturkorrespondenz östliches Europa, dem Magazin des Deutschen Kulturforums östliches Europa
Veröffentlichung mit freundlicher Erlaubnis der Autorin und des Kulturforums.
Knygnešys
Als Ende des 19. Jahrhunderts die litauische Schriftsprache im russischen Kaiserreich verboten wurde, schmuggelten die »Knygnešiai« Bücher über die preußisch-russische Grenze.
»Für den Schnaps bekommst du einen Tritt in den Hintern. Und für die Bücher eine Reise nach Sibirien. Oder eine Kugel.« Dieses Zitat aus dem litauischen Film Knygnešys (dt. »Bücherschmuggler«, 2011) verdeutlicht die Gefahr, der sich Litauer im 19. Jahrhundert vier Jahrzehnte lang aussetzten: Im Kampf für ihre Schrift und Sprache schmuggelten sie litauischsprachige Bücher aus Ostpreußen nach Litauen, das unter russischer Kaiserherrschaft stand.
Dreieinhalb Millionen Schriften haben die rund dreitausend Bücherschmuggler zwischen 1866 und 1904 über die preußisch-russische Grenze geschleust. Gedruckt wurden die Bücher und Presseerzeugnisse ganz legal in Preußisch-Litauen bzw.
Denkmal eines Büchertägers in Kaunas
Kleinlitauen, wie der nördliche Teil Ostpreußens genannt wird. Im damals vom zaristischen Russland unterdrückten Großlitauen waren die Werke illegal – und dennoch heiß begehrt. Und so organisierte sich hier ein Schmuggelgeschäft. Auf Litauisch nennt man diese idealistischen Schmuggler »Bücherträger« und nimmt so der damals eigentlich kriminellen Tat ihre negative Konnotation. Die »Bücherträger« werden bis heute als Volkshelden im Kampf für die Presse- und Meinungsfreiheit verehrt. Und der 7. Mai, der Tag, als im Jahre 1904 das Verbot aufgehoben wurde, wird im seit 1990 wieder freien Litauen als Tag der Pressefreiheit gefeiert. Eine weitere bedeutende Auszeichnung folgte im Jahr 2004: Genau hundert Jahre nach Ende des Verbots erkannte die UNESCO die Bewegung der Bücherträger als weltweit einmalig an.
»Die Regierung des Zaren hat nach 40 Jahren eingesehen, dass sie machtlos ist gegen die illegale Verbreitung der litauischen Schrift. Eine höhere Anerkennung der Bücherschmuggler kann es doch gar nicht geben,« sagt Kazys Misius, Publizist und Autor mehrerer Bücher zum Thema. Er weist auf die Bedeutung der Bücherschmuggler auch für die Unabhängigkeit Litauens 1918 hin. Denn der Kampf um die »litauische Schrift« – gemeint ist Litauisch in lateinischer statt kyrillischer Schreibweise – wurde zum Existenzkampf für das litauische Volk und seinen katholischen Glauben.
Rache für den Januaraufstand
Zurück zum Ursprung: Warum wurde die »litauische Schrift« überhaupt verboten? Nachdem der russische Kaiser den im Jahr 1863 von Litauern und Polen gegen die Herrschaft Russlands gerichteten Januaraufstand brutal niedergeschlagen hatte, verschärfte er als Folge die Russifizierung: Zuerst wurde die lateinische Schrift verboten, 1865 folgte ein Verbot von Büchern in litauischer Sprache und ihres Drucks ebenso wie ein Verbot der Einfuhr jeglicher solcher Druckerzeugnisse aus dem Ausland.
Der Bischof von Samogitien/Žemaitija, Motiejus Valančius, fand jedoch eine Lösung: Die Bücher sollten im Ausland gedruckt und dann illegal in den Rest des Landes, nach Großlitauen, gebracht und dort verbreitet werden. Für diese Idee und sein folgendes Engagement wird er bis heute im unabhängigen Litauen hoch verehrt – mit Denkmälern, in Museen und auf dem Zwei-Litas-Geldschein, der seit 1993 in Umlauf war. Sein Name taucht auch auf dem Monument in Litauens zweitgrößter Stadt Kaunas auf, das hundert Bücherträgern gewidmet ist, die am meisten geopfert haben und leiden mussten.
Auf Bücher stand Sibirien
Auf das gedruckte Wort standen weitaus höhere Strafen als auf den Schmuggel anderer illegaler Dinge. Wurde man mit Alkohol oder Tabak erwischt, wurde die illegale Ware konfisziert und man erhielt eine Geldstrafe. Für verbotene Zeitungen und Bücher hingegen gab es Gefängnisstrafen und bis zu zehn Jahre Zwangsarbeit in Sibirien, die sogenannte »Katorga«.
Mit welchen Risiken der Weg über die grüne Grenze verbunden war, lässt sich auch im kürzlich erschienenen fünften Band der Zeitzeugen-Erinnerungen »Bücherträger V«, an dem Kazys Misius mitgearbeitet hat, nachlesen. »Es gab dort drei Linien von Wächtern«, sagt Misius. »Trotzdem haben es schlaue Bücherträger geschafft, mit ihren großen Paketen geistergleich die Grenze zu überqueren. Allerdings nicht immer. Einmal erwischten die Wächter Juozas Baranauskas. Sie erschossen sein Pferd und konfiszierten Bücher im Wert von 500 Rubel. Wie durch ein Wunder konnte er selbst jedoch fliehen.«
Bücherträger Vincas Juszka
Andere hatten dieses Glück nicht, so kam es durchaus auch zu Todesopfern an der Grenze – erschossen wegen ein paar Kilo bedruckten Papiers. Wer das Risiko auf sich nahm, kannte sich meist in den Wäldern im Grenzgebiet mit all seinen Schleichwegen aus. Normalerweise schleppte ein Schmuggler ein etwa 30 Kilogramm schweres Paket, oft bewegten sie sich in Gruppen von etwa 15 Personen. Auch die offiziellen Grenzübergänge wurden genutzt – die Bücher versteckt in doppelten Böden, Särgen, Heu oder zwischen anderen Gegenständen und Waren und unter Kleidern. Und wie immer beim Schmuggel war auch die Bestechung von Grenzbeamten eine übliche Taktik.
Den Großteil der Schmuggler bildeten Bauern, es waren aber auch Priester, Ärzte, Lehrer, Handwerker, Arbeiter und Beamte unter ihnen. Vereinzelt waren auch Frauen eingebunden. Der berühmteste Bücherschmuggler war Jurgis Bielinis. Er wurde schon zu Lebzeiten von seinen Kollegen »König der Bücherschmuggler« genannt und sein Geburtstag, der 16. März, wird heute in Litauen als »Tag der Bücherträger« gefeiert.
Der Maler Giedrius Jonaitis verewigte Bischof Motiejus Valančius auf der Vorderseite des alten Zwei-Litas- Scheines, auf dessen Rückseite das Schloss von Trakai abgebildet ist.
Bischof Motiejus Valančius auf der 2 Litas Note von 1993 ©Raimundas Binkis
Auf seinen Kopf hatte die brutale russische Regierung 300 Rubel Kopfgeld ausgesetzt. Der Arme musste sich wie irgendein gemeiner Verbrecher verstecken, er traute sich nicht mal, seine Familie und seinen Bauernhof zu besuchen. Es war hart, aber er gab nicht auf, litt und arbeitete schwer und wiederholte immer wieder sein Mantra: »Wir müssen niemanden fürchten und dürfen nichts schonen – nicht unser Vermögen, nicht unseren Schweiß, nicht unser Blut. Lasst uns arbeiten und unser Vaterland Litauen wieder auferstehen«, schreibt die Zeitzeugin Liudvika Didžiulienė.
Genau wie Bielinis arbeitete die Mehrheit der Bücherschmuggler nicht aus finanziellen Erwägungen, sondern aus einer inneren Überzeugung heraus. »Ich habe keine Kenntnisse über Bücherschmuggler, die mit diesem ‚Beruf’ reich geworden sind, aber Hunderte haben finanzielle Verluste auf sich genommen, ihre Gesundheit geopfert und einen Teil ihres Lebens in Sibirien verbringen müssen«, betont Kazys Misius.
»Wandelnde Bücherhallen« in Kneipen
Wichtige Voraussetzungen für den erfolgreichen Schmuggel und das Verbreiten der Schriften waren neben der allgemeinen antirussischen Stimmung vor allem eine gute Organisation und Logistik. Diese lag oft in den Händen von Geistlichen. Bei der geheimen Lagerung der verbotenen Presse erhielten sie Unterstützung von adligen Familien wie den Didžiuliai, Petkevičiai, Putvinskiai, und sie konnten ebenfalls auf den Rückhalt der einfachen Bauern an der Grenze zählen.
Das Verbreitungsnetzwerk ging in alle Richtungen bis nach Wilna/Vilnius, Riga und Garten/Hrodna. Die beliebtesten Treffpunkte zur Übergabe und Verteilung der Presse waren Kneipen und ausgewählte Bauernhöfe. »Es war üblich, dass wir die Presse in einem hinteren Raum der Kneipe des Hotels ‚Palermo‘ in Marijampolė verteilten. Ich hatte die Presse unter meinem Unterhemd, an der Hose befestigt. An diesen Tagen war ich eine wandelnde Bücherkammer», schreibt Bauer Vincas Šlekys in einer seiner Erinnerungen.
Ein anderer erzählt von einer besonders tapferen Frau: »An Sonntagen verkaufte sie religiösen Krimskrams an der Kirche. Vor ihr lagen ein paar Rosenkränze, aber heimlich verkaufte sie litauische Bücher. Sie hatte ein schlaues Versteck – an ihrem Unterrock hingen mehrere Stoffbeutel voller Bücher. Den Unterrock faltete sie dann […] zur Taille, zog sich einen dicken Mantel über und tat einfach ganz unschuldig.«
Lukratives Geschäft für die Preußen
Auf das heimliche, illegale Drucken im Lande wurde bewusst verzichtet. Dies geschah ganz legal im Ausland, am häufigsten in Preußisch-Litauen. Hier war eine große litauische Minderheit zu Hause. Heute erstreckt sich dieses Territorium über Teile Litauens, Polens und der russischen Exklave Kaliningrad. Während der Preußenzeit wurde hier neben dem offiziellen Deutsch auch viel Litauisch gesprochen, auch wenn dies oft als Sprache der Bürger zweiter Klasse galt. Für die Unternehmer und Druckereien nahe der Grenze erwies sich der Schmuggel als Goldgrube. Innerhalb der vierzig Jahre des Verbotes wurden dort etwa dreieinhalb Millionen Bücher gedruckt – darunter etwa eine halbe Million Schulbücher und 75000 Zeitungen. Die größte Anzahl litauischer Bücher – etwa 500 Titel – hat Otto von Mauderode hergestellt. An ihn erinnern sich viele Bücherschmuggler. So auch der Bauer und Bücherträger Juozas Rimša: »Mauderode hatte viel zu tun, er kam kaum mit dem Drucken hinterher. In kurzer Zeit wurde er reich und wohnte bald nicht mehr in einem alten Holzhaus, sondern ließ sich 1898 ein großes Ziegelsteinhaus bauen und neue Druck-Dampf-Maschinen in der Druckerei einrichten.«
Der Kampf für das litauische Wort wurde in Kleinlitauen geduldet, aber das bedeutete noch lange nicht, dass er nicht auch hier auf Hindernisse stieß. Historiker bestätigen, dass die preußische Regierung eine Annäherung von Klein- und Großlitauen für gefährlich hielt. Zwar fühlte sich die Mehrheit der Bücherschmuggler in Kleinlitauen sicher, die Autoren der litauischen Presse, die aus Litauen geflohen waren, mussten sich jedoch verstecken und einige wurden an Russland ausgeliefert.
Im Zuge der Reichsgründung von 1871 verschärfte sich die Situation, da Preußen seine Haltung seinen nichtdeutschen Volksgruppen gegenüber änderte. So wurde beispielsweise der Schulunterricht in litauischer Sprache abgeschafft. Der Bitte des russischen Generalgouverneurs im selben Jahr, das Verlegen litauischer Schriften in Preußen zu verbieten, wurde jedoch nicht entsprochen. Und so liefen die Druckereien in Preußen weiter legal und auf Hochtouren.
Russische Grenzsoldaten nehmen litauischen Bücherschmuggler fest. Zeitgenössische Postkarte. Man beachte die Schlappen des Schmugglers.
Denkmäler, Kostümführungen und Laser-Tag
Die Deutschen druckten die Bücher, die Litauer brachten sie über die Grenze. »Hier verbindet sich die Geschichte zweier Länder. Ein uns verbindendes Phänomen – der heilige Schmuggel – das Einschleusen der Bücher, das letztendlich das litauische Volk vereinigte«, sagt Arvydas Griškus, der Leiter des »Kulturzentrums von Kleinlitauen« in Jurbarkas. Das Kulturzentrum hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Identität der Region am Leben zu erhalten. Sie bietet in der Kleinstadt Schmalleningken/Smalininkai, dem ehemaligen Grenzpunkt zwischen Groß- und Klein-Litauen, eine Führung für Touristen unter dem Titel »Smalininkai – der ewige Grenzpunkt« an. Die Besucher treffen verkleidete Protagonisten aus verschiedenen Zeiten, erleben eine Passkontrolle, stoßen auf Gendarmen und lernen einiges über die Bücherträger.
»Unsere ‚Grenzbeamten‘ nehmen die Touristen manchmal fest und fesseln sogar ihre Hände. Es gab schon ausländische Gäste, die unsere ‚Passkontrolle‘ und Durchsuchungen ernst genommen und es mit der Angst zu tun bekommen haben«, erzählt die Stadtführerin Gina Meškauskienė. (Siehe Fotos unten! )
Auch in Kaunas, der zweitgrößten Stadt Litauens, trifft man auf die Geschichte der Bücherträger – neben den klassischen Denkmälern auch auf eine ganz andere Art. Das Unternehmen »Karingas« bietet ein sogenanntes Lasertag-Spiel unter dem Motto »Bücherträger und Gendarm«. Bei diesem Parcours steht sportlicher Ehrgeiz im Vordergrund. Die Hauptklientel sind dabei Schülergruppen. »Es ist ein etwas anderer Unterricht, der einen etwas trockenen historischen Stoff besser im Gedächtnis verankern soll«, erzählt Geschäftsführer Vytautas Vyzas. »Zuerst vermitteln wir den Schülern wichtige Informationen, dann teilen wir sie in zwei Gruppen ein: ‚Bücherträger‘ gegen ‚Gendarmerie‘.« Aber anders als in der historischen Realität dürfen die spielerischen Bücherträger »zurückschießen«. »Es ist eben immer noch ein Lasertag-Spiel«, sagt Vyzas. Jede Woche kommen Schülergruppen aus ganz Litauen und die Gewinner des Laserspiels erhalten einen Preis, den sie dann gewiss zu schätzen wissen: ein Buch in litauischer Sprache.
Folgende Fotos stammen vom Heimatmuseum in Taurage (Aciu Darius Kinilius)
In einer Aktion "Kultur des Zolls" (Kulturos muitine) gab es eine Veranstaltung, die an die Grenzkontrollen zwischen Preussen und dem russischen Litauen erinnert.
Hier wird ein Bücherschmuggler verhaftet
Das Ensemble des Museums
Vortrag vor Publikum in Museum
Eine Schmugglertasche wird überprüft
Das Urteil wird diskutiert...Sibirien oder nicht Sibirien
Litauische Bücher...die Höchststrafe!
Ausflug ins Memeldelta
Mit dem Schiff von Nida nach Minge und Ventes Ragas
Von Bernd Galoci
Reise von Nida ins Memeldelta
Eine Schiffsfahrt ins Memeldelta und ein Besuch der Vogelwarte in Ventes Ragas
Eine Schiffsfahrt ins Memeldelta und der Besuch der Vogelwarte ist auch schön, wenn die Sonne mal nicht scheint und gehört für mich einfach zu einem Urlaub in Nida dazu.
Im Hafen von Nida liegen mehrere Schiffe für die verschiedensten Ausflüge. Auf den Aufstellern vor diesen Schiffen kann sich jeder informieren, wann welche Ausflüge geplant sind.
Die Anmeldung kann persönlich oder telefonisch erfolgen.
Ich habe mir für meinen Ausflug in das Memeldelta das Schiff „ Aistis“ mit Kapitän Marius Šležas ausgesucht.
Mit an Bord war auch Aurelijus Armonavičius als deutschsprachiger Reiseführer.
Die Bootstour ging von Nida nach Kuwertshof (Uostadvaris) und von dort weiter mit dem Bus nach Minge und nach Ventes Ragas (Windenburger Eck). In Ventes Ragas haben wir die Vogelberingungsstation besucht und nahmen an einer Vorführung teil, wie man Vögel fachmännisch beringt. In Minge gab es leckeres litauisches Essen mit "Memelwasser" und Bier.
Durch das Picknick gestärkt und nach einem kleinen Verdauungsspaziergang ging die Fahrt zurück nach Nida.
Ein Besuch in der Bernsteingalerie von Kazimieras Mizgiris
Text und Fotos Bernd Galoci
Wer von der evangelischen Kirche von Nida in Richtung Zentrum geht, kommt an einem alten unscheinbaren Fischerhaus vorbei. Vor der einen Hälfte des Hauses stehen Holzfiguren und eine Tafel, die anzeigt, was das Haus
beherbergt.
Die Bernsteingalerie von vorne
Am Haus angebaut ist noch eine kleine Show-Werkstatt. Kommt man vom Haff auf das Gelände, erahnt man schon was einen erwartet. In dem Haus am Eingang bietet Kazimieras Mizgiris jungen Künstlern die Möglichkeit zu
arbeiten. Im folgenden gibt es im Garten noch einige Exponate die sich alle mit Bernstein befassen.
Im Haus selbst erfährt man dann viel Wissenswertes über die Entstehung und Bearbeitung des Bernsteins.
Viele Ausstellungsstücke und auch Schmuck bieten sich dem Besucher zum anschauen und bestaunen.
Den Schmuck kann man auch käuflich erwerben. Möchte jemand mehr über den Bernstein erfahren, kann er sich mit all seinen Fragen an die Mitarbeiter der Galerie wenden. Freundlich und mit viel Sachkenntnis wird alles erklärt.
Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall. Und wer weiß. vielleicht findet der eine oder andere ein besonders schönes Schmuckstück.
Der Stein des Donnergottes, 3820 Gramm schwer
Ausssenbereich des Bernsteinmuseums
Exponate im Museum
Bernsteingalerie-Museum
Pamario 20, LT-5872 Nida
Tel.: +37061004280
E-mail:
Öffnungszeiten: Juni bis August täglich 9.00-20.00 Uhr
April bis Mai und September bis Oktober täglich 10.00-19.00 Uhr
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Quelle: Datenschutz-Konfigurator von mein-datenschutzbeauftragter.de
Johannes der Täufer Kirche
Die katholische Kirche von Birzai wurde vom Grafen Tiškevičius gestiftet und 1857 bis 1861 gebaut. Für die Kleinstadt Birzai völlig überdimensioniert, schienen sich die polnisch-litauischen Großgrundbesitzer mit der Größe ihrer Anwesen, Herrenhäuser und Kirchen miteinander zu messen.
Noch krasser ist die Dreifaltigkeitsirche in Pabirze, einem Dorf vor Birzai. Pabirze ist wirklich ein Dorf und die Kirche ziemlich groß.
Die erste Kirche in Biržai wurde von Mikalojus II Radvila (1398 - 1509) erbaut. Sie könnte um 1500 fertiggestellt worden sein. Später, um 1515, wurde eine zweite Kirche zwischen den Flüssen Agluona und Apachia von Bischof Albert Radvila (1478 - 1519) errichtet. Sie war ebenfalls aus Holz und stand in der Nähe der heutigen Festung.
Im Jahr 1564, als Nikolaus Radvila der Rote (1512-1584) zum Calvinismus konvertierte, begann die Verfolgung der Katholiken im Herzogtum Biržai. Im Jahr 1580 wurde die katholische Gemeinde aufgelöst. Die erste Kirche verfiel und die zweite Kirche wurde 1589 von Christoph I. Radvila (1547-1603) abgerissen.
1674 schrieb Bischof Stephan Pacas von Vilnius ein offizielles Schreiben an die Ökonomen des Herzogtums Biržai, in dem er sich darüber beklagte, dass die Katholiken von Biržai keine Gottesdienste hätten, und sie aufforderte, eine katholische Kirche an der gleichen Stelle wie zuvor zu bauen. Im Jahr 1692 ließ Ludvika Karolina Radvilaitė (1667 - 1695, der Familie Radvila gehörte Birzai bis die Gegend vom Grafen Tiškevičius aufgekauft wurde) die Kirche auf eigene Kosten bauen. Es war eine kleine Holzkirche mit einem Altar. Sie hatte ihren eigenen Priester.
Eine neue Kirche wurde in den Jahren 1739 - 1742 mit den Bemühungen und Mitteln von Oona Sanguškaitė - Radvilienė gebaut. Sie war aus Holz und hatte fünf Altäre. Die Kirche erhielt den Namen des Heiligen Hieronymus. Diese Kirche bestand bis Anfang des 19. Jahrhunderts. Als sie einzustürzen drohte, baute der Pfarrer von Biržai, Kazimieras Pikturna, 1811 eine neue Holzkirche. Sie bestand bis 1861.
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts fiel Biržai an den Grafen von Tiškevičius. Seine Familie galt als Förderer der Kirche von Biržai, und zwischen 1857 und 1861 baute Jonas Tiškevičius (1801-1860) die Steinkirche des Heiligen Johannes dem Täufer, die heute noch steht. Im Jahr 1860 wurde die Kirche vom Bischof von Samogitia M. Valančius geweiht.
Das Mittelschiff der Kirche ist 15 m breit, die Seitenschiffe sind jeweils 4,3 m breit. Die Höhe des Mittelschiffs beträgt 15 m, die der Seitenschiffe 13,2 m. Die Höhe der Türme mit Kreuzen erreicht 43 m. Die Altarbilder sind im klassischen Stil gehalten und zeigen den Heiligen Johannes den Täufer. Die Skulpturen und Gipsarbeiten wurden von dem Bildhauer Pranciškus Andriolis geschaffen. Die Kirche zeichnet sich durch die Einheit ihrer inneren und äußeren Formen aus.
Es ist bekannt, dass im Jahr 1940 7196 Personen zur Gemeinde Biržai gehörten. Im Jahr 1999 wurde eine Umfrage unter den Einwohnern der Gemeinde Biržai durchgeführt. Nach dieser Erhebung zählt die katholische Gemeinde von Biržai derzeit fast 4100 Mitglieder. Den Volkszählungsdaten zufolge bezeichneten sich mehr als 10.000 Menschen in Biržai als katholisch.
Johannes der Täufer Kirche
Birzai Katholische Kirche
Katholische Kirche Birzai Eingangsbereich
Unter der Kirche befindet sich die Gruft des Grafen Tiškevičius . Man kann die Gruft leider nur im Rahmen einer Führung besichtigen (vielleicht hilft eine Anfrage im Fremdenverkehrsamt). Ist schon recht interessant. Neben dem Grafen ist ein Kind bestattet, wobei deren Verhältnis zum Grafen Tiškevičius nicht klar ist (so jedenfalls die Auskunft unseres Guides).
Gruft des Grafen Tiškevičius . Die beiden Gräber sind links und rechts des Altars in der Wand.
Linke Seite: hier ist der Graf bestattet
Rechte Gruft, Marya
Die Inschriften auf den Grabplatten lauten (man beachte: die Sprache ist polnisch!):
Linke Seite:
JAN HRABIA TYSZKIEWICZ
FUNDATOR KOSCIOLA I ZALOZYCIEL ORDYNACYI
BIRZANSKIEJ
(Jan Graf Tyszkiewicz, Kirchenstifter und Gründer des Anwesens von Birzai, 1802-1862)
Rechte Seite:
MARYA
CORKA MARYI I MICHALA TYSZKIEWICZOW
1/1855-2/1855
(Marya, Tochter von Maryi und Michala Tyszkiewiczow)
Auf der tollen Webseite: http://dworypogranicza.pl finden sich nähere Informationen. (Danke Vilija).
Die Gegend von Birzai gehörte einem Dominik Hieronim (1786-1813). Der beteiligte sich an den Kämpfen Napoleons gegen Russland. Bekanntermassen verlor Napoleon den Krieg und als Dank entzog Zar Alexander I. unter dem Vorwand der Nichtzahlung von Krediten Hieronims Ländereien.
Ein Gäubiger des Vorbesitzers konnte die Ländereien billig kaufen. Józef Ignacy Graf Tyszkiewicz (1724-1815), Oberst in der litauischen Armee, war somit der erste Tyszkiewicz in Birzai.
Sein einziger Sohn (die Tyszkiewiczs hatten noch drei Töchter), Michał (1761-1839) erbte das Gut Birżai, das wiederum auf seinen Sohn Jan überging.
Jan Konstanty Graf Tyszkiewicz (1802-1862) gründete das Familiengut Birżai in Astravas und wurde der erste der Tyszkiewiczs, der Ordinarius von Birżai wurde. Zu dieser Zeit umfasste das Landgut Birżai 17 Schlüssel, 36 Gutshöfe, 77 Hinterhöfe sowie rund 80.000 Hektar Ackerland und 31.000 Hektar Wiesen und Weiden.
Kein Wunder also, womit der Adel seinen Lebenswandel bestreiten konnte. Land und Leibeigene.
Jan Konstanty Tyszkiewicz heiratete nicht und hatte keine Kinder, womit Birzai an seinen jüngeren Bruder Michał Tyszkiewicz (1828-1897), verheiratet mit Maria Radziwiłłówna (1830-1902), überging. Und damit sind wir wieder in der Gruft angekommen, denn auf der linken Seite liegt Jan Konstanty Tyszkiewicz und auf der rechten Seite die Tochter seines Bruders Michal und dessen Frau Maria (Maryi), Marya. Michal Tyszkiewicz war ein Antiqiutätensammler und Hobby Ägyptologe. Er besuchte Birzai selten und lebte in Rom.
Seitliche Türen. Ich durfte leider nicht schauen, wohin sie führen.
Choral Synagoge Kaunas
Die Choral Synagoge von Kaunas seitlich
Die „Ohel Jaakov“ Choral Synagoge (Choral, denn über dem “aron kodesh“ (Toraschrein) war Platz für den Chor, der den Gottesdienst begleitete) ist die bekannteste der ehemals 25 Synagogen und Bethäuser in Kaunas.
Gebaut wurde sie 1871/72 im neubarocken Stil. Zu dieser Zeit war mehr als die Hälfte der Bevölkerung von Kaunas Juden.
Sie ist neben der Choral Synagoge in Vilnius die einzige praktizierende Choral Synagoge in Litauen.
Die Choral Synagoge soll einen der schönsten Toraschreine in der jüdischen Welt haben.
Im zweiten Stock der Synagoge ist das Jüdische Museum Kaunas untergebracht, in dem eine einzigartige Sammlung von Rabbinerporträts ausgestellt ist. Leider wusste ich bei meinem Besuch davon nichts, habe es also auch nicht gesehen. Falls jemand das Museum besucht, würde ich mich über einen Bericht und Fotos freuen!
Ansicht seitlich von der Altstadt
Hinter der Synagoge erinnert ein Denkmal an die etwa 50.000 jüdischen Kinder, die in Litauen im Holocaust starben.
Von außen ist die Synagoge gut zu sehen, denn sie steht am Savanoriu Prospekt (einer Hauptstraße), am nördlichen Rand der Kaunaser Altstadt, etwa da, wo die Laisves aleja beginnt. Außerdem ist sie sehr groß und ihr neo-barocker Stil springt dem geneigten Besucher sofort ins Auge.
Im II. Weltkrieg wurde die Synagoge zerstört, während der Sowjetzeit vernachlässigt und erst 2001 wurde die beschädigte Kuppel restauriert.
Falls die Synagoge geschlossen sein sollte, kann man eine Telefonnummer, die an der Tür hängt, anrufen. Ein freundlicher Mann (Mauša Bairak) kommt dann nach kurzer Zeit und öffnet nicht nur die Tür, sondern beantwortet auch Fragen zur Synagoge. Es wird nach einer kleinen Spende gefragt.
Ansicht von vorne
Innenraum mit Toraschrein und Chor
Toraschrein
Oberlicht und Gallerie
Mauša Bairak (links) begrüßt seine Gäste
Adresse:
E. Ožeškienės g. 13, Kaunas 44254, Litauen
Kauno Alus
Gegenüber der Synagoge befindet sich die Brauerei Kauno Alus mit Fabrikverkauf. Schmeckte mir aber nicht.
Rundwanderweg Dukštos und Musninkai
Text, Fotos und Idee: ©Lukas Handschin Labanoras,Vilnius und Zürich
Lohnt den Umweg – vaut le détour (würde im «Guide Michelin» stehen).
Wer Kernavė, die historische Hauptstadt des heidnischen Litauens besucht, sollte es nicht versäumen, einen Abstecher zu dem nur knapp zehn Autominuten entfernten Dūkštos pažintinis pėsčiųjų takas, einem Rundwanderweg im Neries Regioninis Parkas (Neries Regionalpark) in der Nähe von Dukštos (mit schöner Kirche) zu unternehmen.
Rundwanderweg im Neries Nationalpark bei Kernave
Auf der Infotafel steht:
"Heute nennen sich etwa 4 Millionen Menschen, die in Litauen und in verschiedenen Teilen der Welt leben, Litauer. Vor tausend Jahren waren die Litauer jedoch nur einer der baltischen Stämme. Die Litauer erlitten nicht das Schicksal der Kuren, Preußen oder Jatwinger. Die Litauer, bekannt als Wikinger vom Land, berühmt für ihre Wildheit und ihre militärischen Heldentaten, waren die einzigen Balten, die im Mittelalter einen eigenen Staat gründeten".
Die Zufahrt ist etwas versteckt: Auf der Straße 116 von Kernavė nach Dukštos biegt man unmittelbar (40 Meter) nach dem Hinweisschild zum Eichen-Naturlehrpfad (Dūkštų ąžuolyno pažintinis takas) nach rechts ab und erreicht nach 500 Meter einen Parkplatz (mit Toilette). Dort muss man sich entscheiden, in welcher Richtung man den Wanderweg abschreiten will. Ob nach rechts, entlang des Taleinschnitts der Dukšta, oder nach links, wo man zuerst auf die beiden Burghügel Bradeliškių piliakalnis und Buivydų piliakalnis trifft, die meiner Meinung nach noch eindrücklicher sind, als jene von Kernavė.
Burgberg Bradeliskiu
Sie erheben sich aus zerklüftetem Gelände, dass man sich ihre Verteidigungsfunktion lebhaft vorstellen kann. Wer den ganzen Weg bis nach Karmazinai am Fluss Neris und wieder zurück unter die Füße nehmen will, ist gut beraten, dafür rund drei Stunden einzuberechnen. Der Erlebnispfad führt teilweise über lange, steile Treppen durch den Wald. Da kann einem schon mal der Schnauf ausgehen. Und zu sehen oder beobachten gibt es auch immer wieder etwas.
Es gibt unterwegs einige gut ausgestattete Rastplätze. Nach der Wanderung fährt man am besten in einer knappen Viertelstunde nach Musninkai, um sich mit einem hausgemachten kruasan (Croissant) und kava oder einer anderen Köstlichkeit im Café Musé (richtig, mit einem falschen «accent aigu» geschrieben) zu stärken.
Charmant serviert von Kristina Zaveckienė und Vincent Degeorge (lit. Vincentas Degeorgas) aus der Gegend von Lyon mit seinem unüberhörbar französischen Akzent. Die beiden hatten es 2019 gewagt, in der Provinz in einem ehemaligen jüdischen Ladengeschäft ein Café mit traditionellen französischen und litauischen Spezialitäten zu eröffnen. Geöffnet von Donnerstag bis Sonntag. Nachbildungen des Gebäudes gibt es übrigens im Freilichtmuseum in Rumšiškės (Lietuvos Liaudies Buities Muziejus) und in der Rekonstruktion eines litauischen jüdischen Schtetl im South African Jewish Museum bei Kapstadt.
Öffnungszeiten Cafe Muse
Dreifaltigkeitskirche Musninkai
Ganz in der Nähe, links um die neogotische Kirche herum nach ca. einem Kilometer auf der Straße nach Čiobiškis, befindet sich noch eine weitere Sehenswürdigkeit – die Barboros Radvilaitės koplytėlė (Kapelle von Barbara Radziwiłł), Königin von Polen. Die Legende besagt, dass Barbara Radziwiłł, als sie im 16. Jahrhundert unterwegs war durch ihre Besitzungen, den Lauf der Musė überqueren musste, die gerade Hochwasser führte. Als sie unbeschadet das vom kleinen Bach zum reissenden, gefährlichen Strom angeschwollene Gewässer überquert und das rettende Ufer erreicht hatte, gelobte sie, zum Dank eine Kapelle zu errichten.
Barbara Radvilaite Kapelle
Die Gegend um Kernavė und Musninkai gilt als die Wiege des litauisch-polnischen Adelsgeschlechts der Radziwiłł (lit. Radvila). Die Radvila waren eines der ältesten und herausragenden litauischen Fürstengeschlechter mit riesigen Ländereien in Polen, Litauen, Belarus, der Ukraine sowie im früheren Preussen.
Floros Simfonija
Ein Höhepunkt jedes Kaunas Besuches ist die Einkehr im Restaurant Floros Simfonija. Werr diese Seite etwas kennt, ist unser Lieblingslokal ein Valgykla in Birzai. Deftige liitauische Küche. Aber es gibt halt auch schöne Restaurants, und wie hier in Kaunas das Floros Simfonija sopgar mit gutem Essen.
Die Lage und Atmosphäre sind schwer zu übertreffen.
Jonavos gatve 214
Kaunas
Zwischen Autobahnausfahrt und Zentrum.
Webseite: Floros Simfonija Kaunas