Kurische Nehrung Übersicht
Und selbst der große Wilhelm von Humboldt war von der Kurischen Nehrung begeistert:
"Die Kurische Nehrung ist so merkwürdig, daß man sie ebenso gut als Spanien und Italien gesehen haben muß, wenn einem nicht ein wunderbares Bild in der Seele fehlen soll".
Übersicht übder die Kurische Nehrung.
10 Must do auf der Nehrung
Im Bernstein-Museum von Kazimieras und Virginija Mizgiriai (Pamario g. 20) kann man eine eindrucksvolle Bernsteinkollektion sehen. Im Museum wird die Geschichte des Baltischen Bernsteins vorgestellt: seine Entstehung, seine Morphologie, Farbvariationen. Die Besucher können eine Kollektion mit großartigen Einschlüssen bewundern und Amulette aus dem Schwarzortschatz anschauen. Das Museum präsentiert auch eine Werkausstellung der berühmtesten litauischen Künstler. Im Museumgarten können Sie spazierengehen und entlang der „Bernsteinstraße“ die Ausstellung, die im Garten eingerichtet ist, und natürlich ein im Bernstein eingeschlossenes Insekt sehen.
Nida ein Reisebericht
Unseren ersten Urlaub in Litauen verbrachten wir im Jahre 1995 in Nida. Wir waren so fasziniert von der Landschaft der Kurischen Nehrung und dort insbesondere von dem Ort Nida, daß wir nicht mehr davon losgekommen sind.
Die Kurische Nehrung war schon immer ein Erholungsgebiet. Auch früher war Nida schon das Zentrum der Nehrung.
Ein Reisebericht von Bernd Galoci
Nida Bernsteingallerie
Am Haus angebaut ist noch eine kleine Show-Werkstatt. Kommt man vom Haff auf das Gelände, erahnt man schon was einen erwartet. In dem Haus am Eingang bietet Kazimieras Mizgiris jungen Künstlern die Möglichkeit zu
arbeiten. Im folgenden gibt es im Garten noch einige Exponate die sich alle mit Bernstein befassen.
Im Haus selbst erfährt man dann viel Wissenswertes über die Entstehung und Bearbeitung des Bernsteins.
Von Bernd Galoci
Ausflugziel Memeldelta
Eine Schiffsfahrt ins Memeldelta und ein Besuch der Vogelwarte in Ventes Ragas
Eine Schiffsfahrt ins Memeldelta und der Besuch der Vogelwarte ist auch schön, wenn die Sonne mal nicht scheint und gehört für mich einfach zu einem Urlaub in Nida dazu.
Im Hafen von Nida liegen mehrere Schiffe für die verschiedensten Ausflüge. Auf den Aufstellern vor diesen Schiffen kann sich jeder informieren, wann welche Ausflüge geplant sind.
Die Anmeldung kann persönlich oder telefonisch erfolgen.
Bernsteinmuseum Mizgiris Nida
In Nida hat sich im Laufe der letzten Jahre viel verändert.
In Folge des zunehmenden Tourismus wurden Straßen, Gehwege, Wanderwege sowie touristische Sehenswürdigkeiten erweitert, bzw. neu geschaffen. Neben den bereits bestehenden Museen entstand im Zentrum von Nida ein weiteres Museum. In den 1928 erbautem Haus, das zwischenzeitlich als Jugendherberge genutzt wurde, öffnete am 10. Juli 2021 das Mizgirių Gintaro Muziejus (Mizgiris Bernsteinmuseum).
Reise im letzten Kurenkahn
Die Geschichte der „Kuršis“ - von Eduardas Jonušas bis Aurelijus Armonavičius und seiner Frau Sofija.
Die Kurenkähne entstanden gegen 1400 unserer Zeitrechnung. Ihre Blütezeit hatten sie ca. von 1850 bis zum Ende des 2. Weltkrieges. Sie wurden hauptsächlich durch ostpreußische Fischer als Fischerei- und Transportboote genutzt.
Schwarzort Gartenlaube
Die "Gartenlaube" ist ein deutscher Vorläufer der heutigen Illustrierten. Meine Oma hat die gebundenen Ausgaben gesammelt und darin habe ich zufällig einen Artikel von 1888 über das Dorf Schwarzort, heute Juodkrante, gefunden. Da die Texterkennung wegen der altdeutschen Schrift sehr beschwerlich war, ergab eine Suche bei "Wikisource": es gab den Text schon online. Interessant ist die Schilderung der kommerziellen Bernsteinförderung und des noch ausbleibenden Tourismus. Neben Vilnius und Kaunas ist die Kurische Nehrung mit Nida, Preila, Pervalka und eben Juodkrante (als Ostpreussen noch zu Deutschland gehörte, hieß das Dorf Schwarzort). Dort lebt auch das Elenthier ;-)
Silute Übersicht
Šilute ist eine kleine Stadt am Flüsschen Sysa, im westlichen Litauen, an der Grenze zum Kaliningrader Gebiet gelegen und nicht weit von der Kurischen Nehrung entfernt. Nach Klaipeda (Memel) sind es etwa 50 km.
Bis 1923 gehörte Šilute zu Deutschland. 1918 wurde das Memelland laut Versailler Vertrag unter die Verwaltung des Völkerbundes gestellt. 1920 übernahm Frankreich die Verwaltung.
Rusne
Rusne ist ein kleines Örtchen auf einer Insel im Memeldelta.
Aus den Zeiten des Deutschen Ordens sind zwei Orte von Bedeutung hervorgetreten, an denen Befestigungsanlagen und Kirchen standen.
Nachdem die Burg an der Windenburger Ecke (Ventes Ragas) von den Fluten des Haffs weggespült wurde (und vielleicht heute eine der dortigen Untiefen ist), blieb die Befestigungsanlage im Memel Delta (bei Rusne)über und entwickelte sich wegen seiner exponierten Lage (im Flusssystem von Atmath, Pokallna und Skirvieth) ständig weiter.
Ventes Ragas
Wohl der schönste Ort in der Umgebung von Šilute liegt an der Küste vom Kurischen Haff im Nemunas Delta und heißt Ventes Ragas. Vom Landungssteg oder vom Leuchtturm sieht man auf der anderen Seite des Kurischen Haffs die Dünen der Nehrung
Vydunas Museum
Das Vydunas Museum ist ein Geschichtsdenkmal des 18. Jahrhunderts und in der ehemaligen Grundschule der Gemeinde Kintai untergebracht. Kintai liegt direkt neben Ventes Ragas.
Vydūnas war ein bekannter preußisch-litauischer Lehrer, Philosoph, Kulturaktivist und Pädagoge. In Kintai war er 1888-92 als Lehrer tätig. Hier hat er seine Lebensgewohnheiten geändert, die dazu beigetragen haben seine Lungentuberkulose zu überwinden. 1891 hat er in der Kirche von Kintai die Verwandte des Schulpraecentors (Schulleiters) Klara Füllhase geheiratet und ist nach Tilsit umgezogen (heute Sowetsk, Region Kaliningrad). Er hatte klare Ziele: für die Stärkung der litauischen Kultur und des Geistes zu arbeiten. Vydunas hat mehr als 60 Bücher veröffentlicht.
HugoScheu Museum
Die Geschichte des Hugo Scheu Museums in Silute fängt am Ende des 19. Jahrhunderts an, als der Gutsbesitzer Hugo Scheu aus Memel den alten Gutshof in Heydekrug gekauft hat. Er war ein sehr bekannter Mann aus dem Kreis Memel, der sehr aktiv im wirtschaftlichen und kulturellen Bereich von Ostpreußen auftrat. H. Scheu sah, dass die Traditionen und Unternehmen nach der industriellen Revolution sehr schnell verschwanden.
Astravas Gedenkstätte
Am 26. Juli 1941 ordneten die städtischen Behörden an, dass alle Juden in das Ghetto umziehen mussten, wofür sie mehrere kleine Straßen in der Nähe der Synagoge bestimmt hatten.
Dort befindet sich heute noch das jüdische Altenheim sowie zwei Synagogen und das jüdische Waschhaus.
Alle Litauer, die in diesem Gebiet lebten, wurden ebenfalls zum Auszug gezwungen und tauschten ihre Häuser mit den zugezogenen Juden. Stacheldraht umgab das Gebiet und bewaffnete litauische Polizisten bewachten es. Der Mangel an Ressourcen führte zu einer großen Hungersnot im Ghetto.
Zeugenaussage Sheyne Beder
Diese Zeugenaussage steht nicht in Koniuchowsky Buch "The Lithuanian Slaughter Of Its Jews", in der 121 Aussagen Zeugenaussagen jüdischer Überlebender des Holocaust enthalten sind, sondern nur auf der Seite von Yad Vashem. Dort liegt sie handschriftlich und gedruckt auf hebräisch. Die englische Übersetzung steht auf der Webseite des Südafrikaners Grant Gochin. Verwendung mit seiner freundlichen Genehmigung. Sheyne Beder war eine Cousine von ihm
Birzai Übersicht
Birzai ist umgeben von wunderschöner Natur mit vielen Seen, Wäldern und Sehenswürdigkeiten.
Wir zeigen ihnen die interessanten Orte, die man in und um Birzai herum sehen kann.
Im Sommer ist natürlich bei gutem Wetter baden angesagt. Da bieten sich gleich mehrere Seen an. Der Sirvena (Bild unten) ist der größte (325 ha) und hat sogar einen Sandstrand, direkt hinter der Burg.
Klick das Bild.
Litauens nördlichste Burg
Neben der wunderschönen Natur ist die 1586 begonnene Burganlage die Hauptsehenswürdigkeit in Birzai. Sie gilt als besterhaltene Befestigungsanlage in Litauen. Über einen Zeitraum von 400 Jahren wurde sie in Kriegen dreimal zerstört und wieder aufgebaut. Heute ist dort das Museum Sèla und die Bücherei von Birzai untergebracht.
Heimatmuseum Sela
Das Heimatmuseum Sela ist in der wiederaufgebauten Burg von Birzai untergebracht. Es zeigt neben wechselnden Ausstellungen ein Sammelsurium an Volkskunst, aber auch antike Dinge des täglichen Bedarfs. Daneben gibt es im Museum die Bierfeier, bei der das Birzaier Bier, lokales dunkles Brot und Käse gereicht werden.
Das ganze mit Musik der Volkskunstgruppe Sela.
Das Museum ist recht schön, die Musikdarbietungen einsame Spitze, aber das Sela Museum ist eines der wenigen Museen in Litauen, die nicht in der Lage sind, die litauische Geschichte objektiv zu behandeln. Obwohl die Mehrheit der Stadtbevölkerung jüdisch war, kommen Juden im Museum nicht vor.
Bierfest Im Sela Museum
Da Birzai wegen den vielen Heimbrauern und seinen 4 Brauereien als Stadt des Bieres gilt, liegt es nahe, dass das Sela Heimatmuseum ihren Besuchern die alte Brautradition vermittelt. Die Veranstaltung muss vorher gebucht werden und kostet 15 Litas pro Person. Dafür gibts traditionelles Bier von "Birzu Alus", dunkles Brot und Käse. Da die Vorführung sehr beliebt ist, achten sie auf eine Anmeldung im Voraus. In einem alten Kellergewölbe in der Birzaier Burg ist der Tisch festlich gedeckt. Eine traditionelle Folkloretruppe begrüßt uns Besucher und wir nehmen Platz. Dann erklärt uns eine freundliche Dame die verschiedenen Prozesse der Bierherstellung und die im Gewölbe ausgestellten alten Geräte.
Karves Ola
Birzai liegt in einem Gebiet, in dem es große unterirdische Gipsvorkommen gibt. Leider wird dieser Gips mit der Zeit vom Wasser weggespült und der Boden gibt nach. Karves Ola, auf deutsch: Kuh Loch, liegt zwischen Pabirze und Birzai und ist ausgeschildert. Der Legende nach wurde die Karve Ola von einem Bauern entdeckt, nachdem seine Kuh verschwunden war.
In der 20 Meter tiefen Senke soll ein Tunnel zu einer Höhle und einem See führen. Wir haben nur den kleinen Tunnel der Fledermäuse sehen können.
Pasvalys
Von Kaunas oder Vilnius kommend, kommt kurz nach Pasvalys die Abzweigung von der Via Baltica nach Birzai und weiter auf dem Weg nach Riga kann man sich kurz nach Pasvalys in gemütlicher Atmosphäre im Restaurant 19. km (Raubonys Oak) noch einmal stärken, bevor man die lettische Grenze passiert. Hier gibt es einen rustikalen Spielplatz, einen kleinen Zoo und einen Bären. (Ein alter Braunbär aus dem Zoo in Kaunas). Litauisches Essen, rustikal gemütlich, akzeptable Preise.
Bier Birzai
In Birzai gab es nach der Unabhängigkeit vier Brauereien, in denen man das lokale Bier probieren konnte.
Früher brauten viele Birzaier ihr Landbier selber, manchmal noch heute, und es schmeckt sogar gut. Falls Sie die Gelegenheit haben dieses Bier zu probieren: machen Sie es.
Im Birzaier Schloss wird mit dem Zaldoka Bierfest an die lange Birzaier Biertradition erinnert.
Heute gibt es nur noch zwei Brauereien, Birzu Alus und Rinkuskiai.
Kirkilai Aussichtsturm
Katholische Kirche
Die katholische Kirche von Birzai wurde vom Grafen Tiškevičius gestiftet und 1857 bis 1861 gebaut. Für die Kleinstadt Birzai völlig überdimensioniert, schienen sich die polnisch-litauischen Großgrundbesitzer mit der Größe ihrer Anwesen, Herrenhäuser und Kirchen miteinander zu messen.
Noch krasser ist die Dreifaltigkeitskirche in Pabirze, einem Dorf vor Birzai. Pabirze ist wirklich ein Dorf und die Kirche ziemlich groß.
Astravas
Die Adligen der Tyszkiewicz hatten auch in Birzai am Sirvenas See ein Herrenhaus. Dieses ist heute im Besitz der Birzaier Leinenfabrik, neben dem Herrenhaus ansässig. Tyszkiewicz bekam seine Arbeiter aus Birzai. Um die Strecke zur Fabrik abzukürzen, baute man eine hölzerne Brücke durch den See.
Brücke und Herrenhaus gehören heute zu den Hauptsehenswürdigkeiten in Birzai.
Vabalninkas
Vabalninkas ist ein Dörfchen südlich von Birzai mit ca. 800 Einwohnern. Erwähnenswert ist die, wie in vielen litauischen Dörfern, völlig überdimensionierte Kirche von 1817 und der danebenstehende Glockenturm. Es gibt ein von Privatleuten gestiftetes Denkmal, einen sowjetischen Soldatenfriedhof und ein Heimatmuseum. Auch den alten Judenfriedhof kann man besichtigen.
Astravas Gedenkstätte
Am 26. Juli 1941 ordneten die städtischen Behörden an, dass alle Juden in das Ghetto umziehen mussten, wofür sie mehrere kleine Straßen in der Nähe der Synagoge bestimmt hatten.
Dort befindet sich heute noch das jüdische Altenheim sowie zwei Synagogen und das jüdische Waschhaus.
Alle Litauer, die in diesem Gebiet lebten, wurden ebenfalls zum Auszug gezwungen und tauschten ihre Häuser mit den zugezogenen Juden. Stacheldraht umgab das Gebiet und bewaffnete litauische Polizisten bewachten es. Der Mangel an Ressourcen führte zu einer großen Hungersnot im Ghetto.
Jüdischer Friedhof Birzai
Der jüdische Friedhof in Birzai ist der größte seiner Art in Litauen. Er wurde im Jahre 2011 und 2012 von der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit vom gröbsten Unkraut und Bäumen gereinigt.
Endlich konnte man wieder die Dimension dieses Friedhofs erkennen.
Jüdischer Friedhof Mikelionis
In Birzai gibt es den wohl größten jüdischen Friedhof Litauens. Lange Zeit war es sehr still um ihn, die meisten Einwohner Birzais haben ihn nicht beachtet. In den letzten Jahren sind die Bemühungen gestiegen, das geschichtliche Erbe zu pflegen.
Für mich war der Friedhof der Anlass, über die Geschichte in Litauen nachzudenken. Ein riesiger jüdischer Friedhof, aber keine Juden mehr. Daraufhin entstand diese Website.
Dank des Birzaier Journalisten Dalius Mikelionis wurde eine breitere Öffentlichkeit auf den Friedhof aufmerksam.
Judenfriedhof Pflege
Mitglieder der Gesellschaft für christlich- jüdische Zusammenarbeit und der evangelisch- reformierten Kirche Lippe aus Detmold sind am 23. August in Birzai eingetroffen, um den alten jüdischen Friedhof aufzuräumen, der als der größte jüdische Friedhof in ganz Litauen gilt.
Šiauliai Übersicht
Es gibt diesmal sehr viele Bilder aus Siauliai, aber mir fiel die Auswahl wirklich schwer. Viele Bilder sind bei meinem Besuch im Winter entstanden. Es gibt also keine Hochglanzaufnahmen. Vielleicht bekommen sie aber einen ersten Eindruck und ein paar Tipps und besichtigen die Stadt selber. Siauliai ist nämlich sehr interessant.
Zum Text bitte das Bild anklicken.
Berg der Kreuze
Das wichtigste Ziel in Siauliai ist sicherlich der Berg der Kreuze. Leider wird die Stadt Siauliai oft links liegen gelassen und as zu Unrecht. In Siaulia gibt es viele Interessante Dinge zusehen.
Siauliai Holocaust
In Siauliai gab es eine der größten Schuhfabriken des Baltikums (davor sogar von Russland). Überwiegend waren Juden beschäftigt, die die Deutschen dringend für die Stiefelproduktion brauchten. Nur wenige Juden überlebten die deutsche Besatzung.
Klaipdea Übersicht
Sollte ich in ein paar Worten die Stadt beschreiben, wäre es das Meer, der Hafen, die Schiffe und die Natur.
Klaipeda ist nicht die größte Stadt Litauens, aber sehr charmant, viel ruhiger als Vilnius, trotzdem spielt sie eine bedeutende Rolle in der Wirtschaft des Landes. Für den Zugang zum Meer war dieses Gebiet schon immer attraktiv für die anderen großen Länder, deshalb gab es in der Geschichte zahlreiche Schlachten und Kriege.
Klaipeda, Memel, Stadt der Geschichte, Kultur, der Kreuzfahrschiffe und der Zugang zur Kurischen Nehrung.
Meeresmuseum
Besonders wenn man mit Kindern nach Klaipeda oder zur Kurischen Nehrung reist, wird einen das Delfinarium mit angeschlossenem Museum wie ein Magnet anziehen. Die Delfinshow wird wohl im Baltikum einzigartig sein. Der Museumskomplex ist schön gelegen an der Nordspitze der Kurischen Nehrung im Ort Smyltene (deutsch hiess das Süderspitze), untergebracht in einem preussischen Plantagenfort, (Kopgalis = "Ende der Dünen") aus dem Jahre 1871. Das ganze besteht aus dem Fort, dem Delfinarium und dem Meeresmuseum.
Kurische Nehrung
"Es gibt ein Land, da das Schweigen Sprache ist, ein Land, das wie eine Brücke durch die Fluten des Lichts sich spannt, in dem die Berge wandern, ein Land, aus dem es keine Rückkehr gibt. Du lässt dein Herz, wenn du einmal in die Tiefe seiner Einsamkeit getaucht bist, dort und einen Teil deiner Seele... Licht und Lachen, aber auch Tod, Stürme und Finsternisse ruhen dort beieinander, so wie Haff und Meer seine schmalen Flanken benagen, so wie Sand und Wald miteinander ringen und die hohe Düne ihre Schatten reckt, über Haus und Hafen, Acker und Wiese. Es ist ein seltsames, ein zaubrisches Land." Eines der schönsten Orte Litauens.
Klaipeda-Memel kontrovers
Klaipeda ist Litauens Tor zur Ostsee und zur Kurischen Nehrung. Klaipeda ist eine schöne Stadt zwischen Kaliningrad und Palanga gelegen. Überall in Klaipeda und im gesamten Memelgebiet erinnern Details (besondere die Backsteingebäude) an die deutsche Vergangenheit. Diese Vergangenheit wird aber von litauischer Seite fast komplett ausgeblendet. Ich empfand diese Geschichtsklitterung immer als sehr sonderbar. Im Internet sah ich durch Zufall den folgenden Text von Beate Szillis-Kappelhoff über Litauens Umgang mit der deutschen Memel Vergangenheit.
Für den flüchtigen Leser, der vielleicht die anderen Texte dieser Website nicht kennt:
Ich mag Litauen, ich mag Polen.
Man kann überall hinreisen, wohnen, Immobilien kaufen- wo man möchte. Europa...herrlich.
Gasschiff Independence
Lange bevor wir Eeutsche die Notwendigkeit sahen, uns vom russischen Gas unabhängiger zu machen, haben das die Litauer getan. Der Druck aus Russland war einfach zu groß und die Preise unkalkulierbar. Deshalb bestellte Litauen 2007 ein Regasifizierungsschiff, das 2014 seinen Betrieb im Kurischen Haff vor Klaipeda aufnahm.
Druskininkai Übersicht
Der idyllisch an der Memel gelegene Ort, 130 Kilometer südwestlich von Litauens Hauptstadt Vilnius (etwas abgelegen an der polnisch - weißrussischen Grenze) überrascht mit einer Vielzahl von positiven Eindrücken. Obwohl die Gegend um Druskininkai eine sehr lange Geschichte hat (siehe z.B. Merkine) und die Stadt bereits 1596 schriftlich erwähnt wurde, bekam Druskininkai erst 1837 vom Zar Nikolaus I. die Stadtrechte verliehen.
Druskininkai gehörte in seiner Geschichte abwechselnd zu Litauen, Polen, Russland und der Sowjetunion.
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Grutas Park
Diese Statue stand bis 1990 an der Kreuzung in Kryskalnis (Autobahn Kaunas-Klaipeda) und sollte die "Sowjetischen Befreier" grüßen. Allerdings schaute die "Mutter" nach Westen und die Litauer scherzten, sie wartete wohl auf die Befreier aus dem Westen. Ob die Esel eine Metapher auf die sowjetischen Parteigenossen sind?
Ich war vom Park begeistert.
Pirciupiai
Pirčiupiai ist ein Dorf zwischen Druskininkai und Vilnius. Man sieht die Statue der Mutter von Pirčiupis und das Hinweisschild, wenn man die Stelle passiert.
Interessant ist hier der Text auf einer Tafel an der Gedenkstätte. Frei übersetzt aus dem Englischen:
"Während des II. Weltkriegs, am 3. Juni 1944, verbrannten hier die Nazi Besatzer 119 Einwohner von Pirciupiai.
Merkine Pyramide
Die Pyramide von Merkine wurde 2002 von Povilas Zekas gebaut.
Povilas hatte 1990 an dieser Stelle eine "mystische Erfahrung" (Gespräch mit seinem Schutzengel). Der Engel verkündete, dass Povilas von nun an mit Gott kommunizieren könne.
2002 bekam Povilas von Gott den Auftrag eine Pyramide im Wald von Cesukai (5 Einwohner) zu bauen. 2009 folgte die 12,5 Meter hohe und 23 Meter breite Glaskuppel.
Merkine
Nicht, weil im Reiseführer steht, dass Merkine die beliebteste Gegend im Dzukia Nationalpark ist, sondern wegen den Resten der Schüttburg an der Mündung der Stange und des Flusses Merkys in die Memel (Nemunas). Die Burg wurde schon 1359 in Dokumenten erwähnt, weil die Kreuzritter hier mal wieder gegen die Litauer kämpften. Die Burg soll damals eine der stärksten in Osteuropa gewesen sein und gehörte zum litauischen Verteidigungssystem gegen die Deutschen entlang der Memel. Der Blick bei Merkine auf die Memel (Nemunas) Schleife ist wunderschön.
Vabalninkas Übersicht
Vabalninkas ist ein Dörfchen südlich von Birzai mit ca. 800 Einwohnern. Erwähnenswert ist die, wie in vielen litauischen Dörfern, völlig überdimensionierte Kirche von 1817 und der danebenstehende Glockenturm. Es gibt ein von Privatleuten gestiftetes Denkmal, einen sowjetischen Soldatenfriedhof und ein Heimatmuseum. Auch den alten Judenfriedhof kann man besichtigen.
Als die Deutschen am 27.6.1941 Vabalninkas einnahmen, lebten dort noch 600 Juden, die im August alle in Pasvalys (knapp 30 km westlich) ermordet wurden.
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Vabalninkas Jüd. Friedhof
Jahrhundertelang begruben die Juden von Vabalninkas ihre Landsleute auf einem Grundstück außerhalb der Stadt. Auf dem Friedhof befinden sich 180-200 Grabsteine aus rosafarbenem, grauem und schwarzem Granit und Beton in verschiedenen Formen. Die meisten von ihnen tragen eingemeißelte Gedenkinschriften in hebräischer Sprache. Die ältesten erhaltenen Grabsteine stammen aus der Mitte des 19., die meisten aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Unterschiedliche Ansichten zu ihrer Geschichte. Litauer und Juden. Mit Video.
Kedainiai Übersicht
Kedainiai ist eine Stadt mit knapp 30.000 Einwohnern an der Via Baltica (zwischen Kaunas und Panevezys) und ziemlich zentral in Litauen gelegen. Die Stadt ist eines der litauischen Überraschungen, die man eher zufällig besucht, ohne viel zu erwarten und die dann enorm viel zu bieten haben.
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Kedainiai Minarett
Ein zylinderförmiges, 25 m hohes Gebäude mit 78 Stufen und einer nadelförmigen Kuppel wird von einer Mondsichel, dem Symbol des muslimischen Glaubens, vervollständigt, und der obere Teil ist von einem zarten Balkon umgeben, der mit prismenförmigen, Stalaktiten ähnlichen Ornamenten aus der Fauna verziert ist.
Für Litauen natürlich ziemlich ungewöhnlich und umso interessanter zu besuchen.
Kedainiai Shoa
Anfang 1941 lebten im Kreis Kėdainiai über 4.600 Juden – unter ihnen viele Flüchtlinge aus Polen. In der Stadt selbst lebten etwa 2.500 Juden. Bereits vor Eintreffen der Deutschen in Kėdainiai Ende Juni 1941 organisierten litauische „Aufständische“ (sogenannte Partisanen oder LAF) Übergriffe, Plünderungen und Morde unter der jüdischen Bevölkerung, denen ungefähr 100 Männer zum Opfer fielen. Zum Entsetzen der Juden wirkten bei dieser Jagd viele aus der lokalen Intelligenz mit. Arbeitsfähige wurden zur Zwangsarbeit getrieben.
Kedainiai Gurkenfest
Gurken gehören untrennbar zur Kultur von Kedainiai. Die Bürger der Stadt können den Gurken nicht entkommen: wo auch immer sie hingehen, überall werden sie gefragt, ob denn die Gurkenernte gut wäre. Niemand kann mit Sicherheit sagen, wer, wann, wo und warum mit der Gurkenzucht anfing. Glaubt man den Historikern, wurden die Gurken von den Karaiten (Karäer) nach Litauen gebracht. Nach historischen Quellen war der Anbau von Gemüse, inklusive Gurken, schon im 17. Jahrhundert weit verbreitet.
Jurbarkas Übersicht
Jurbarkas ist eine litauische Stadt an der Memel (Nemunas) mit ca. 38.000 Einwohnern. In Jurbarkas hat der Betreiber dieser Webseite das erste Mal in Litauen gerastet, als wir von Deutschland nach Silute unterwegs waren. Das war im Dezember 1992 und tatsächlich noch abendteuerlich.
Während den Kriegen zwischen den Deutschen Kreuzrittern und den Litauern standen hier und in der Umgebung Holzburgen, die immer wieder abgebrannt und aufgebaut wurden.
Vincas Grybas Museum
Vincas Grybas war ein litauischer Bildhauer, der viele große und bekannte Skulpturen in Litauen schuf. Im Militärmuseum Kaunas steht eine komplette Statue von ihm von Vytautas dem Großen, auf der Laisves aleja steht ebenfalls ein Denkmal an Vytautas, allerdings wurde das Original von den Sowjets zerstört und das heutige Monument erst nach der Unabhängigkeit aufgebaut.
Ein Besuch ist sehr zu empfehlen. Grybas Leben endete tragisch. Seine Enkelin leitet heute das Museum
Daugavpils Lettland
Zugegeben, Daugavpils- oder Dünaburg- wie die zweitgrößte lettische Stadt auf deutsch heißt, liegt nur nahe an der Grenze zu Litauen, nicht weit von anderen bisher besprochenen litauischen Städten Rokiskis und Anyksciai entfernt. Da ich noch keine eigene Spalte für Lettland habe, bitte ich die Zuordnung Daugavpils zu Litauen zu entschuldigen. Ist nicht politisch zu verstehen.
Die Stadt selber hat mit nicht so gefallen, die Zitadelle umso mehr!
Daugavpils Zitadelle
Die Zitadelle von Daugavpils ist eine sehr gut erhaltene Verteidigungsanlage des damaligen Zarenreiches als Verteidigung gegen den Westen. Die ganzen Anlagen (siehe Kaunas) haben viel gekostet aber wenig gebracht. Hier wurden im 2. Weltkrieg die Juden von Daugavpils ermordet. Der besuch ist wegen der geschichte der Zitadelle soowie der interessanten Architektur empfehlenswert!
Bauska und Rundale
Lohnenswerte Ausflugsziele in der Umgebung von Nordlitauen und Birzai sind die Ordenburg in Bauska und das an Versailles erinnernde Schloss Rundale kurz hinter der Grenze in Lettland.
Dieser kurze Weg über die litauische Landesgrenze nach Lettland lohnt sich, aber sehen Sie selbst! Da Lettland auch den Euro eingeführt hat und die Grenzen (EU Binnengrenze) offen sind, ist der Abstecher ohne Probleme machbar.
Klick aufs Bild zum Bericht!
Oldtimermuseum Bauska
In Bauska gibt es ein kleines nettes Oldtimermuseum, in dem russische, deutsche Autos und Motorräder ausgestellt sind.
Das Museum ist total neu und aufwendig renoviert und wirkt etwas deplaziert für die kleine Stadt Bauska. Wahrscheinlich sind hier auch EU-Gelder geflossen.
Der Besuch lohnte sich für uns, die Oldtimer waren interessant.
Kaunas Überblick
Kaunas (russisch Kowno, deutsch Kauen) ist die zweitgrößte Stadt Litauens mit ca. 320.000 Einwohnern. 1441 wurde sie als einzige Stadt Litauens Mitglied der Hanse. Ein Hansekontor wurde eröffnet. Nach der litauischen Unabhängigkeit 1992 wurde Kaunas erneut Hansestadt. 2011 wurden die Hansetage initiiert.
Wir stellen hier alle Ziele in und um Kaunas vor.
Bitte auf die Bilder klicken.
Militärmuseum Kaunas
Das Vytautas des Großen Militärmuseum, auch Kriegsmuseum genannt, ist eines der ältesten Museen in Litauen und hat eine wechselhafte Geschichte hinter sich. Wechselhaft wegen der Besetzung durch die Nazis und der Sowjets. Besonders die letzteren legten Wert auf eine andere Geschichtsbetrachtung. Das Museum ist zugegeben nicht unbedingt ein Highlight für den zivilen Kaunas Besucher, der ist wahrscheinlich besser auf der Vilnius Straße und der Laisves Ielas aufgehoben.
Besucher, die sich für litauische Geschichte interessieren, könnten aber Gefallen am Kriegsmuseum finden. Ganz nebenbei sind das Teufelsmuseum, das Ciurlionis Kunstmuseum und der Funikulierius (der Schrägaufzug) nebenan.
Ciurlionis Museum
Bekanntlich war Čiurlionis der bekannteste und wichtigste Komponist und Maler Litauens. Er schuf 200 Gemälde und 80 Grafiken sowie Orchesterwerke, Vokalmusik, Kammermusik, Klavier und Orgelwerke.
Im Čiurlionis Museum befinden sich viele seiner Gemälde und Drucke. Es gibt eine Video Dokumentation zu seinem Leben und zu seinen Bildern. Čiurlionis hat seine Bilder auch vertont. In der Videovorführung kann der Besucher die Bilder und die dazugehörende Musik auf sich einwirken lassen. Mir gefallen einige Bilder von Čiurlionis sehr gut. Viele Bilder in dieser Ausstellung sind leider, weil es eben der Stil Čiurlionis war, sehr blass. Für Kunstliebhaber ist der Besuch dieses 1921 gegründeten Museums sicher sehr wichtig.
Kloster Pazaislis
Vielleicht eienes der schönsten Orte in Kaunas, das Kloster Pazaislis.
Diese Tour durch Kaunas wurde für uns von der Kaunasser Reiseführerin Diana Valenskaite-Dubatauskiene organisiert. Neben dem Kloster Pažaislis hat sie uns auf unseren speziellen Wunsch hin das V. Fort mit seinen vielen dunklen Gängen gezeigt. Es war für alle Reisenden ein sehr schöner Tag und Diana wirklich zu empfehlen.Das Kloster Pažaislis liegt am Kaunasser Meer und beherbergt eine der schönsten Barockkirchen Litauens. Durch die Lage in der Natur und am zum "Meer" aufgestauten Nemunas (Memel), hebt es sich von den eingezwängten Sehenswürdigkeiten der Stadt wohltuend ab. Laut booking - com sind die Übernachtungspreise sogar erschwinglich.
Botanischer Garten
Der Botanische Garten der Vytautas Magnus Universität in Kaunas (lat.: Hortus Botanicus Universitati Vytauti Magni) – universitätischer botanischer Garten, befindet sich in Kaunas, in der Hohen Freda, Ž. E. Žilibero Str. 4. Er umfasst eine Fläche von 62,5 ha und stellt für die Öffentlichkeit etwa 30 ha aus. Der Garten ist das ganze Jahr über für Besucher geöffnet und ist der zweitgrößte in Litauen.
4. Fort Kaunas
Der russische Zar ließ aus Angst vor Invasionen aus dem Westen einen riesigen Festungskomplex an Russlands Westgrenze errichten. (Zum Beispiel die Festung Dünaburg). Eine riesige Verteidigungsanlage entstand von 1883 bis 1903 in Kaunas. Ein Kommandant der Anlage meinte, es gäbe keine Stadt Kaunas, es gäbe nur die Festung Kaunas.Neun Festungen wurden gebaut, die zehnte Festung war zu Beginn des I. Weltkriegs noch nicht fertig. Besichtigt wird heute meist das IX. Fort, in der auch ein Museum untergebracht ist (und die meisten Menschen beim litauischen Holocaust starben).
9. Fort Kaunas
Das "Neunte Fort" (litauisch: Devintas Fortas) liegt am westlichen Stadtrand von Kaunas an der A1 und ist schon von weitem an der monumentalen Skulptur "Kampf, Sieg und Leid des Widerstandes" zu erkennen.
Hier wurden die meisten der in Kaunas lebenden Juden im Jahre 1941 ermordet. Aber das 9. Fort ist auch architektonisch einen Besuch wert!
Standseilbahn Aleksotas
Die Standseilbahn Aleksotas ist eine der ältesten noch in Betrieb befindlichen Schrägseilbahnen in Europa und Kaunas ist die einzige Stadt im Baltikum, die noch Fahrten in diesen einzigartigen historischen Waggons ermöglicht. Die Bahn in Kaunas Ortsteil Aleksotas wird von den Busbetrieben Kaunas betrieben, während der andere Schrägaufzug von Kaunas in Žaliakalnas (eröffnet 1931) von Kaunas Liftai unterhalten wird und sehr lange wegen Reparaturen außer Betrieb war.
Vom Aussichtspunkt oben an der Standseilbahn hat man einen tollen Blick auf die Stadt und auf die Memel.
Standseilbahn Zaliakalnis
Die Standseilbahn von Kaunas ist eines der markantesten und originellsten Zeichen für die Modernisierung der Infrastruktur von Kaunas aus den 1930er Jahren, die den Prozess des schnellen Wachstums der Stadt bezeugt.
Mit etwas Glück dürfen sie vielleicht den Maschinenraums der Seilbahn besichtigen. In der Nähe der Zaliakalnis Bahn befinden sich viele Sehenswürdigkeiten. Die Christi Auferstehungskirche, Teufelmuseum, Ciurlionis Museum und Militärmuseum.
Mit einer Fahrt tragen sie zum Erhalt der Bahn bei.
Kaunas Choral Synagoge
Die „Ohel Jaakov“ Choral Synagoge (Choral, denn über dem “aron kodesh“ (Toraschrein) war Platz für den Chor, der den Gottesdienst begleitete) ist die bekannteste der ehemals 25 Synagogen und Bethäuser in Kaunas.
Gebaut wurde sie 1871/72 im neubarocken Stil. Zu dieser Zeit war mehr als die Hälfte der Bevölkerung von Kaunas Juden.
Sie ist neben der Choral Synagoge in Vilnius die einzige praktizierende Choral Synagoge in Litauen.
Die Choral Synagoge soll einen der schönsten Toraschreine in der jüdischen Welt haben.
Im zweiten Stock der Synagoge ist das Jüdische Museum Kaunas untergebracht, in dem eine einzigartige Sammlung von Rabbinerporträts ausgestellt ist.
Christi Auferstehungskirche
Die imposante weiße Christi Auferstehungskirche in Kaunas bemerkt der Besucher von Kaunas Altstadt immer aus dem Augenwinkel und unbewusst denkt man, was ist das wohl für eine riesige Kirche, so untypisch für Litauen.
Tatsächlich ist die Auferstehungskirche im Gegensatz zu vielen anderen Kirchen in Litauen (in Vilnius wird es wohl nur polnische Kirchen geben) eine echte litauische Kirche und die größte in den baltischen Staaten. Entstanden ist sie aus der Idee, die litauische Unabhängigkeit zu betonen und vielleicht auch den Polen, die die eigentliche litauische Hauptstadt Vilnius besetzt hielten, den eigenen Machtanspruch zu demonstrieren.
Besuchen sie die Aussichtsplattform. Schöner Blick auf die Stadt!
Sugihara Museum
Das Sugihara Museum in Kaunas befindet sich im Haus des ehemaligen japanischen Konsulats in Kaunas. Das in privater Regie geführte Museum (keine Unterstützung vom Staat) erinnert an den japanischen Vizekonsul Chiune Sugihara und den kommissarischen Konsul der Niederlande, Jan Zwartendijk.
Sugihara hat 1941 Juden mit ausgestellten Visen die Ausreise ermöglicht und sie so vor dem sicheren Tod gerettet.
Besuch empfehlenswert!
Salomeja Neris Museum
Salomėja Neris wurde als Salomėja Bačinskaitė-Bučienė am 17. November 1904 in Kiršai, damals Russland, heute wieder Litauen, geboren. Sie studierte litauische und deutsche Sprache, Psychologie, Theologie, Pädagogik und Literatur an der litauischen Universität in Kaunas.
Ich denke, sie ist die wichtigste Schriftstellerin Litauens. Umstritten, weil sie 1940 mit einer Delegation.....
Kaunas Moschee
Die recht schmucke Moschee von Kaunas liegt nicht weit vom Sugihara Museum im Ramybes Park.
Sie ist eine von nur vier Moscheen im Baltikum und die einzige aus Ziegelsteinen.
Ihre Geschichte spiegelt auch die Änderungen in Litauen wider. Die ersten Moslems siedelten sich im Großfürstentum Litauen im 15. Jahrhundert an. Wahrscheinlich waren sie Soldaten oder Wachen der Herrschenden. Litauen hatte damals eine Ausdehnung bis zum Schwarzen Meer.
Litauische Nationalbank Kaunas
Das historische Gebäude in Kaunas, ein wichtiges Stück neoklassizistischer Architektur in Litauen und in der Geschichte des Bankwesens, wurde Ende der 1928er Jahre erbaut. In dem eigens für die Bank von Litauen errichteten Gebäude können Sie das authentische Interieur des Bankgebäudes und atemberaubende Gemälde von Künstlern der Kaunas School of Art aus der Zwischenkriegszeit bewundern sowie den Konferenzsaal des Rates und des Vorstandes der Bank von Litauen besuchen, wo noch heute Sessel mit Monogrammen der Bank von Litauen stehen, die Wohnung mit der acht Meter hohen Kuppel von Premierminister Augustinas Voldemaras besuchen, einen der ältesten noch funktionierenden Aufzüge in Kaunas und Tresortüren mit einem Gewicht von drei Tonnen besichtigen und die Ausstellung Geldmuseum der Bank von Litauen besuchen.
Hauptpost Kaunas
Das Gebäude der ehemaligen litauischen Hauptpost in Kaunas wurde 1930 gebaut und zählt zur bekannten litauischen Zwischenkriegsarchitekur. Kaunas war nach der Besetzung von Vilnius durch Polen lange Zeit provisorische Hauptstadt Litauen. Welcher Architekturstil schöner ist (es gibt 44 Gebäude der litauischen Zwischenkriegszeit auf der Liste der EU Weltkulturerbestätten), der vor oder nach 1914/18, darüber kann man sicher streiten. Unbestritten unterscheidet sich der litauische Stil der Jahre nach 1918 vom bisherigen.
Zusammenfluss Nemunas Neris
Etwas westlich von Kaunas, aber fußläufig von der Kaunas Burg zu erreichen, liegt der Zusammenfluss der Flüße Nemunas und Neris. Der Nemunas kommt aus dem Kaunas Meer, einem Stausee zur Stromgewinnung und im weiteren Verlauf aus Druskininkai und Belarus.
Ein wunderschöner magischer Ort. Ähnlich wie in Passau.
St. Georg Kaunas
Im Jahr 1468 spendete Hofmarschall Stanislovas Sendzivojevičius Land am Rande von Kaunas um dort neben der Burg eine Hozklirche zu bauen, die den Bernhardinermönchen gewidmet war, die sich in der Stadt niedergelassen hatten. Im Jahr 1471 wurde eine Steinkirche errichtet. Es ist nicht genau bekannt, wann sie fertiggestellt wurde, aber sie war bereits 1503 in Gebrauch. Architekt war der Danziger Michael Enkinger. Kaunas war ja Hansestadt.
Die Kirche ist direkt neben der Burg von Kaunas.
Kaunas Burg
Die Burg von Kaunas stammt aus dem 14. Jahrhundert und wurde im gothischen Stil am Zusammenfluss der Flüße Nemunas und Neris gebaut.
Historiker sind der Meinung, dass es sich um die älteste Mauerburg Litauens handelt, die besonders für ihre Größe, Stabilität und Modernität zur damaligen Zeit berühmt war, denn sie verfügte über zwei Festungsmauern. Die Burg versperrten dem Deutschen Orden den Weg ins Landesinnere und nach Vilnius. Die Burg bildet auch den Grundstein für die Stadt Kaunas. 1362 wurde sie, obwohl von 400 litauischen Soldaten verteidigt, nach 21 tägiger Belagerung aber schon vom Deutschen Orden eingenommen. 1384 wurde sie erneut vom Deutschen Orden eingenommen. Die sich nun hier festsetzten und die Burg weiter ausbauten und sie Marienwerder nannten. Nach der Schlacht von Tannberg/Grunwald waren die Deutschen nicht mehr in der Lage die Burg in Kaunas anzugreifen (interessant hier, inwieweit die Allianz von Jogaila mit Polen hier eine Rolle spielte).
In der Burg ist ein schönes Museum. Der Besuch ist empfehlenswert!
St. Peter und Paul Kaunas
Die St. Peter und Paul Kathedrale in Kaunas ist seit 1926 der Bischofssitz des Bistums Kaunas. Der Bau der Kirche wurde um 1410 begonnen Der Grundriss der heutigen Kirche wahrscheinlich erst um 1600, und im Laufe der Zeit mehrfach verändert, zerstört und wieder aufgebaut. Die Kirche ist der größte gotische Bau Litauens.
An der Peter und Paul Kirche kommte jeder Kaunas Besucher vorbei, wenn er von der Burg und Rathaus zur Laisves Aleja geht.
Maironis Museum
Das Maironis Museum ist das zentrale Literaturmuseum von Litauen. Es ist seit 1936 in Maironis schmuckem Haus aus dem 18. Jahrhundert, neben dem Rathaus von Kaunas untergebracht und sammelt litauische Literatur von ihren Anfängen bis zur Gegenwart. Ein Besuch im Museum lohnt sich in kultureller und architektonischer Hinsicht.
St. Gertrud
Die St. Gertrud Kirche befindet sich in Kaunas etwas versteckt am Übergang der Vilnius gatve zur Laisves aleja und ist eine der ältesten gotischen Backsteinkirchen und Gebäuden von Litauen. Sie ist ähnlich gebaut wie die alte Kirche am Nemunas in Zapyskis.
Floros Simfonija
Ein Höhepunkt jedes Kaunas Besuches ist die Einkehr im Restaurant Floros Simfonija. Werr diese Seite etwas kennt, ist unser Lieblingslokal ein Valgykla in Birzai. Deftige liitauische Küche. Aber es gibt halt auch schöne Restaurants, und wie hier in Kaunas das Floros Simfonija sopgar mit gutem Essen.
Rumsiskes
Im Dorf Rumsiskes (bei Kaunas) wurde seit 1966 eines der größten Freilichtmuseen Europas aufgebaut. Es beherbergt auf einer Fläche von 195 ha mehr als 180 alte Gebäude, die überall in Litauen ab- und in Rumsiskes wieder aufgebaut wurden. Es ist das einzige derartige Museum in Litauen und zeigt Gebäude aus allen litauischen Landesteilen, Aukstaitija, Zemaitija, Dzukija, Suvalkija und den litauischen Häusern aus Kleinlitauen, dem ehemaligen Memelgebiet aus der Zeit des 18. bis Mitte des 20. Jahrhunderts.
Stadtführung in Vilnius
Ich heisse Teresa Golovenkova und liebe unheimlich meine Stadt Vilnius. Mein Traum ist es, die Touristen mit meiner Heimatstadt und Umgebung zu verzaubern.
Seit 2006 arbeite ich als lizenzierte Stadtführerin. Vilnius ist eine ganz besondere Stadt, die jedoch jeden Besucher mit alter Architektur verzaubern wird. In keiner anderen Region Litauens wie in Vilnius und in seiner Region ist eine reiche Vielfalt von Nationen zu finden: hier wohnen Litauer, Polen, Russen, Belorussen, Ukrainer, Juden, Roma, Karaiten und Tataren.
Alle Nationen haben auf diesem sehr buntem Land ihre bedeutenden Spuren hinterlassen.
Indem wir durch die alte Stadt spazieren gehen, lernen wir die Geschichte Vilnius kennen. Sehen Sie die schönsten Sehenswürdigkeiten Litauens!Wie ist am besten diese Stadt kennen zu lernen? Zu Fuss, aber nicht nur!!! Es besteht die Möglichkeit Fahrräder auszuleihen und die Stadt zu erradeln oder auch unsere Troleybusse zu benutzen...
Ihre Wünsche werden wir gemeinsam erfüllen.
Vilnius ist eine sehr interessante Stadt. Besonders die historische Altstadt bietet architektonische Kostbarkeiten aus vielen Jahrhunderten, bis in die Gegenwart. Bei einer Führung erfahren sie einiges aus der Vergangenheit und der Gegenwart, verknüpft mit Legenden und Geschichten. Nach erfolgreichem Fremdenführerkursus und erhaltener Lizenz kann Ich Ihnen einen Rundgang durch die Altstadt von Vilnius anbieten. Ein Standardrundgang dauert 2,5-3 Stunden. Natürlich passe ich gern den Zeitraum und die Route Ihren Wünschen an. Es gibt in der näheren Umgebung von Vilnius weitere sehenswerte Orte, zu denen ich Sie auch gern begleite.
Vilnius-Überblick & Infos
Vilnius ist Litauens Hauptstadt und eines der interessantesten Ziele jeder Baltikumreise! Vilnius (litauisch), Wilne (jiddisch), Wilna (deutsch), Wilno (polnisch), Wilnja, (weißrussisch), Wilnjus (russisch) — ist aber keine reine litauische Stadt. Vilnius ist eine internationale Stadt, mit starken polnischen und jüdischen Einflüssen. Damit unterscheidet Vilnius sich von den anderen baltischen Hauptstädten Riga und Tallinn.
Warum das so ist, können Sie hier nachlesen. Alle Ziele in Vilnius stehen im Hauptmenü unter Vilnius.
Litauens Hauptstadt ist eines der Hauptziele jeder Baltikumreise! Und sie könnte auch die schönste, interessanteste Stadt der baltischen Länder sein. Vilnius war im Gegensatz zu Kaunas keine Hansestadt und wurde nicht von Deutschen gegründet.
Klick das Bild für mehr Infos!!
Ausros Vartai
Das Tor der Morgenröte, auf litauisch Aušros Vartai, ist das letzte noch erhaltene Stadttor von Vilnius.
Es wird auch Medininku Tor genannt, weil alle Leute, die in die Richtung Medininkai (an der weißrussischen Grenze, dort gibt es eine Burgruine) oder Minsk wollten, die Stadt über dieses Tor verlassen mussten. Oben im Tor befindet sich die Schwarze Madonna, eine der Hauptsehenswürdigkeiten von Vilnius.
Die Schwarze Madonna ist ein Wunder vollbringendes Heiligtum, veehrt genauso von Litauern und Polen. Der Besuch in dem kleinen Raum wo das Bild der Madonna zu sehen ist, gehört zu einem Rundgang in Vilnius unbedingt dazu.
Kathedrale Vilnius
Die Kathedrale ist die größte katholische Kirche in Vilnius und heißt eigentlich "Vilniaus Šv. Stanislovo ir Šv. Vladislovo arkikatedra bazilika", also etwa Kathedrale des Hl. Ladislaus und Hl. Stanislaus, weil sie diesen beiden Heiligen gewidmet ist.
Neben der Piliessstraße und dem Gediminas Turm ist die Kathedrale eines der wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Vilnius.
Neben der Kathedrale kann ich empfehlen den Glockenturm zu besichtigen. Unter der Kathedrale bieten sich die Katakomben mit Gräbern von Königen und Adligen an, sowie für ganz Verwegene, die Extreme Tunnel Tour.
St. Anna & Bernhardinu Kirche
Auch eines der Highlights jeder Vilnius Stadtbesichting. Nicht nur, weil Napolen angeblich von den Kirchen heschwärmt hat.
Die Bernhardiner Kirche (eigentlich Kirche des Heiligen Franziskus und des Heiligen Bernhard) steht imposant, aber trotzdem etwas versteckt hinter seiner berühmten Nachbarin, der St. Anna Kirche. Die Bernhardiner Kirche wurde 1516 im Stil der Spätgotik gebaut. Das Baumaterial war, wie bei St. Anna auch, gebrannte rote Tonziegel. Als die Bernhardinermönche auf Bitten des litauischen Großfürsten und polnischen Königs Kasimir IV. nach Vilnius gelangten, bauten sie erst eine Holzkirche und danach, Ende des 15. Jahrhunderts eine Backsteinkirche. Im 16. Jahrhundert wurde sie, wahrscheinlich mit Hilfe eines Danziger Baumeisters, umgebaut und in die Verteidigungsmauer von Vilnius integriert
Botanischer Garten Vilnius
Wer nach einem ausgiebigen Stadtbummel Ruhe sucht, der ist im botanischen Garten der Universität Vilnius gut aufgehoben. Auf einer Fläche von knapp 200 ha werden 9.000 Pflanzenarten gezüchtet, die meist aus der baltischen Region stammen. Teiche, Brücken, alte Gebäude und ein kleines Cafe runden den Besuch ab.
Viele Einwohner von Vilnius besuchen den Park um schöne Fotos zu machen.
Glockenturm Vilnius
Der Glockenturm der Kathedrale von Vilnius steht frei neben der Kathedrale auf dem Kathedralen Platz.
Von Aussen kann man gut die unterschiedlichen Segmente sehen, die aus verschiedenen Zeiten stammen, wobei die älteste aus dem 13. Jahrhundert kommt. Da der Turm in früheren kriegerischen Zeiten als Teil der damaligen Stadtmauer der Verteidigung der Unteren Burg diente, kann man heute noch die für einen Glockenturm unüblichen Schießscharten sehen.
Die Mauer war damals einen Kilometer lang und hatte vier Tore. 1522 wandelte der Architekt Annus den Turm in einen Glockenturm um. Der jüngste Teil des Glockenturms stammt aus dem Jahre 1803, da wurde die obere Etage für die Uhr gebaut.
Uno Park Kletterpark Vilnius
Zugegeben, Kletterparks gibts überall und wären mir nicht unbedingt einen Bericht wert. Dieser Kletterpark in Vilnius hat es aber in sich. Neben den normalen Parcours mit unterschiedlichern Schwierigkeitsgraden kann man hier über den Fluß Neris schwingen. Und das ist schon eine schöne Sache.
Nachdem ich aber beim letzten besuch auf der "Todesroute" stecken geblieben bin und abgeseilt werden musste, habe ich Kletterparks aufgegeben.
Zu dick und zu alt, leider ;-)
Obwohl...die Fahrt über den Fluss würde ich gerne wieder machen.
Katakomben Vilnius
Unter der St. Stanislaus und St. Ladislaus Kathedrale, der ältesten und größten Kirche Litauens, gibt es einige Krypten, die man besichtigen kann. Bis heute hat man 27 Krypten unterschiedlicher Größe gefunden, wovon man einige besichtigen kann. Die kleinsten dieser Kammern sind einfache Einlasse in den Kirchenboden, in die die Särge abgelassen und mit Erde aufgefüllt wurden. Darauf kam dann wieder der Fußboden. So befinden sich hier im Untergrund die ältesten Mauern eines Tempels aus dem 14. Jahrhundert (Ziegelsteine, die wirkliche Bedeutung kann man heute nicht mehr bestimmen) . Wichtige litauisch/polnische Persönlichkeiten sind hier im Untergrund beerdigt worden. Neben Vytautas dem Großen und seiner Ehefrau Ona wurde hier als einziger polnischer (zur polnischen Problematik) König und litauischer Grossfürst Alexander beerdigt. Vom polnischen König Wladislaw Wasa (der in Merkine gestorben ist), sind in den Katakomben Herz und Eingeweide bestattet. Wasas Wille war, dass nur das Herz nach Vilnius, der restliche Körper in Krakau zur Ruhe kommt. Es gab aber wohl bei der Umsetzung Probleme und so hat man dem Armen alle Organe entnommen und in Vilnius war man überrascht.
Wassermühle Belmontas
Die Belmontas Wassermühle ist einer der schönsten Orte in Vilnius. Etwa 5 km von der Vilniuser Altstadt entfernt, liegt die ehemalige französische Wassermühle am Flüsschen Vilnele und bietet mit seinem Außencafe / Restaurant eine ideale Entspannung nach einer Besichtigung in Vilnius.
Auch Kinder kommen wegen den Fontänen und dem Spielplatz nicht zu kurz. Besonders ein Besuch im Sommer, wenn die Aussengastronomie besetzt ist, ist ein Besuch zu empfehlen. Nach dem Schlendern durch die wunderschöne Anlage kann man sich an die Holztische direkt am Flüßchen setzen und das Leben genießen. Ein gern besuchtes Ziel, nicht nur für Touristen - auch viele Einheimische gehen hier gerne essen.
KGB Museum
Das sogenannte Museum der Opfer des Genozids, gerne auch nur KGB Museum von Vilnius genannte Gebäude, liegt am Gedimino Prospekt, der Hauptachse im Zentrum von Vilnius. Hier gibt es Theater, Restaurants und einige Hotels. Vergleichbar ist die Straße - (sie hieß bisher, je nach momentaner Herrschaft: ulica Mickiewicza (poln.), Adolf Hitler und Lenin Straße) vielleicht mit der Königsallee. Geht man am KGB Museum vorbei, gelangt man zum litauischen Parlament und zur Neris.Das Museum diente nach der Unabhängigkeit 1990 alleine als Erinnerung der Verbrechen der Sowjets. Bis 2011 gab es hier keinerlei Erinnerung an die Verbrechen der Nazis, obwohl hier das Gestapo Hauptquartier von 1941 bis 1944 untergebracht war. Im litauischen Holocaust, von den Deutschen organisiert und verantwortet und mit den Litauern vollzogen, kamen 200.000 litauische Juden ums Leben.
(Der Holocaust wurde wahrscheinlich erst nach internationalem Druck erwähnt!).
Republik Uzupis
Läuft man vom Kathedralenplatz nicht die Pilies Gatve hoch, sondern folgt dem Verlauf der Sventaragio Gatve - B. Radvilaites Gatve - Maironio Gatve kommt man zur St. Anna Kirche. Napoleon soll über sie gesagt haben, dass er sie am liebsten mit nach Frankreich genommen hätte. (Er hätte mal besser alle seine Soldaten wieder mitgenommen statt sie hier 1812 verhungern zu lassen, aber das ist eine andere Geschichte). Der Stadtteil Uzupis wird vom Fluss Vilnia umgeben (nur im Osten gibts kein Wasser). Der Zugang aus Richtung Altstadt erfolgt über Brücken.
Uzupis war früher das verrufene, verwahrloste Viertel von Vilnius. Heute hat es sich zu einem hippen Ort der Künstler und Cafees entwickelt. Sehr beliebt bei den Touristen, Die Uzupio Kavine ist die "Regierungsbehörde" von Uzupis. Die Miet und Kaufpreise in Uzupis haben sich in den letzten Jahren enorm erhöht. Ein Bummel zum Posaunenengel steht wahrscheinlich bei jedem Besucher auf dem Programm.
Choral Synagoge
Ihr Name kommt von dem Chor der Synagoge, der für die damalige Zeit in Litauen revolutionär war. Gottesdienste mit Chor gab es öfters in deutschen Synagogen.
Gab es in Vilnius vor dem deutschen Einmarsch 1941 noch über 100 Synagogen (um 1900 war die Hälfte der Bevölkerung jüdischen Glaubens), hat nur die Choral Synagoge der deutschen und anschließenden sowjetischen Besatzung standgehalten. Die deutschen Besatzer nutzen das Haus, weshalb es den Krieg überdauerte.
Nach dem Krieg wurde in der Synagoge ein Metall verarbeitender Betrieb untergebracht. Die Vibrationen der Maschinen haben den Backsteinmauern im Laufe der Zeit starken Schaden zugefügt.
Lukiskes Gefaengnis
Das Lukiskes Gefängnis liegt direkt neben dem Parlament am Gedimino Prospekt am Rand der Vilniuser Altstadt.
Es wurde in der Zarenzeit 1904 an Stelle eines kleineren Gefängnisses gebaut und bis 2019 benutzt. Das russische System der Bestrafung sah weniger den Aufenthalt im Gefängnis vor, als die Deportation in entlegene russische Gebiete oder sofort den Galgen.
Dieses Gefängnis war mal das modernste im russischen Zarenreich. Die Fäkalien sind in Rinnen auf dem Fußboden weggeschwommen. Das heutige KGB Museum machte in den 1940 Jahren regen Gebrauch vom Lukishes Gefängnis. Das Lukishkes Gefängnis ist wahrscheinlich nichts für jeden. Ich fand es aber sehr interessant und empfehle den Besuch ausdrücklich!
St. Peter und Paul Kirche
Die Kirche St. Peter und Paul in Antakalnis, erbaut 1668–1675 nach Plänen des polnischen Architekten Jan Zaor. Sie ist vielleicht die schönste Kirche von Vilnius, zumindest wenn es auf das Gips Innendekor ankommt. Beeindruckend sind die ganz in Weiß gehaltenen Stuckaturen und Plastiken im Inneren, mit deren einzigartiger Fülle und künstlerischem Ausdruck sich nur wenige Kirchen in Europa messen können. Sie wurden 1676 bis 1684 von den Tessinern Pietro Perti und Giovanni Maria Galli ausgeführt.
Im ausgehenden 17. Jahrhundert änderte sich das Aussehen des damaligen Vororts Antakalnis, heute ein nobles Quartier, ganz entscheidend. Hatten bislang Holzhäuser die Straße gesäumt, entstanden unter Anleitung von Tessiner Architekten, Stuckateuren und Künstlern Kirchen, Klöster und Paläste. Die beiden aus dem Mendrisiotto stammenden Giovanni Pietro Perti (*1648 in Muggio, †1714 in Vilnius) und Giovanni Maria Galli (Lebensdaten unbekannt) wurden direkt aus Mailand engagiert.
Vilnius Rathauskeller
Die Gewölbe unter dem alten Rathaus in Vilnius sind für Besucher geöffnet. Zugang wird in der regel aber nur nach Rservierung oder mit einem Guide gewährt. Wie schon der Untergrund unter der Kathedrale (die Katakomben, oder gar die Extreme Tunnel Tour), erlebt der interessierte Besucher unter dem "Vilnius Rotuse" Einblicke in die Vergangenheit von Vilnius. Der Rathauskeller gilt als eines der ältesten Keller in Vilnius. Sehr interessant und zu empfehlen!
MMo Museum
Am 18. Oktober 2018 wurde das Museum für Moderne Kunst (MO) in Anwesenheit des amerikanischen Stararchitekten Daniel Libeskind, dem Bürgermeister von Vilnius Simasius und den Stiftern des Museums und seiner Sammlung, Danguole und Viktoras Butkus, feierlich eröffnet.Der von Libeskind geplante Museumsbau hat eine Fläche von fast 3.500 qm und stellt in wechselnden Ausstellungen immer einen Teil der gut 5.000 vorhandenen Kunstwerke aus. Geplant sich zwei wechselnde Ausstellungen pro Jahr. Die Bilder stammen aus den Jahren 1950 bis heute und viele sind schon im Katalog "Lithuanian Paintings" vorgestellt worden. Der Besucher sollte dabei bedenken, welche Veränderungen Litauen und seine Einwohner in diesen Jahren erlebten. 1950 war der Krieg zwar schon fünf Jahre zu Ende, der Partisanenkrieg hielt aber noch an. Die sowjetische Okkupation machte es den Litauern nicht gerade leicht. Nach der Stagnation der Breschnew Ära, kam mit der Perestroika durch die litauische Unabhängigkeitsbewegung Sajudis wieder Freiheit nach Litauen. Viele der ausgestellten Bilder darf man auch als Protest gegen die sowjetischen Besatzer sehen, alleine, in dem die Künstler einfache Dinge des Alltags beschreiben.
Juedisches Vilnius
Viele Besucher vom heutigen Vilnius wissen nicht, dass die Stadt vor dem II. Weltkrieg eine ganz andere Zusammensetzung hatte, wie heute. Kurz vor dem Einmarsch der Deutschen am 22.6.1941 lebten 55.000 Juden in Vilnius, was etwa 28% der Bevölkerung entsprach. Die meisten Einwohner von Vilnius waren Polen, ethnische Litauer gab es nur wenige Prozent.
Am Ende des Krieges waren fast alle Vilniuser Juden in Paneriai ermordet worden und die polnische Bevölkerung wurde vertrieben. Was blieb, war die polnisch-jüdische Architektur, die engen Gassen, die zusammen mit den Schilderungen von Arnold Zweig in "Das Ostjüdische Antlitz" von 1919, eine kleine Vorstellung über das jüdische Vilnius von vor dem Holocaust geben können.
Neben den Beschilderungen der ehemaligen jüdischen Ghettos, kann man das Vilnius Gaon Museum und das "Grüne Haus" besichtigen.
National Museum Litauen
Das Litauische Nationalmuseum verspricht mit seinem interessanten Eingang, der großen Statue von König Mindaugas und der Lage unter dem Gedimino Turm vielleicht etwas mehr, als es halten kann. Ich fand den Besuch zwar durchaus interessant, ordne die "Besucher-Priorität" im Vergleich zu den vielen anderen interessanten Orten in Vilnius aber nicht soo hoch ein. Das Museum liegt direkt neben der Kathedrale von Vilnius.
Der Vorläufer des heutigen Nationalmuseums war das Museum für Antquitäten, welches von dem Historiker Graf Eustachy Tyszkiewicz (ein polnischer Adliger, der für die russische Regierung arbeitete) gegründet wurde. Das Museum startete mit Exponaten aus dem persönlichen Besitz des Grafen. am 11. Mai 1855 gegründet wurde. Eröffnet wurde das Museum für Antiquitäten am 29. April 1856 in den Räumlichkeiten der Universität von Vilnius, die wegen den polnischen Aufständen gegen den Zaren 1831 den Lehrbetrieb einstellen musste.
Grossfürstlicher Palast
Der Großfürstliche Palast unter der Burg und neben der Kathedrale von Vilnius ist eine Erinnerung an alte glorreiche litauische Zeiten - denn - es ist ein kompletter Neubau. Begonnen wurde der Wiederaufbau, in Litauen stark kontrovers diskutiert (auch wegen der hohen Baukosten), im Mai 2002 und 2009 wurde er fertiggestellt.
Ein Besuch ist unbedingt zu empfehlen! Die Litauer haben ein hervorragendes Museum gezaubert und konnten auf Ausgrabungen zurückgreifen, die mit Glasbrücken begangen werden können. Ein sehr schönes, interessantes Museum!
Universitaet Vilnius
Die schöne alte Universität von Vilnius liegt mitten in der Altstadt und ist die älteste Universität des Baltikums und eine der ältesten Universitäten in Nordeuropa.
Am interessantesten sind die Johanneskirche, die Innenhöfe, von denen schonTomas Venclova schwärmte und die 1976-84 enstandenen Deckenfresken im Stile eines Hieronymus Bosch. Faszinierend. Zugang zu den Fresken nur mit Reservierung oder Guide.
Gegründet wurde sie 1579 als Jesuiten Akademie durch Stefan Bathory, Großfürst von Litauen und König von Polen. Der Adel bat die Jesuiten um Hilfe bei der Gründung einer höheren Lehranstalt. Die Universität Vilnius ist somit fast 200 Jahre älter als die in Moskau, was durchaus zu Spannungen führte, als die UdSSR noch existierte.
Kathedrale Tunnel Tour
Seit dem 18. Oktober 2019 stehen den Besuchern in den Krypten der Kathedrale von Vilnius neue Routen zur Verfügung. Die Krypten sind einer der historisch und kulturell interessantesten und wertvollsten Orte Litauens (vielleicht ähnlich alt wie der Rathauskeller von Vilnius) und ein Zeugnis der Geschichte des Landes vom 14. Jahrhundert bis heute und ziehen jedes Jahr Zehntausende von Besuchern an. Zuvor war der für Besucher zugängliche Bereich auf etwas mehr als ein Drittel der unterirdischen Grundfläche der Kathedrale begrenzt. Die neu eröffneten Wege - der nördliche Teil der Domkrypten - bieten den Besuchern die Möglichkeit, Räume kennen zu lernen und zu sehen, die jahrelang buchstäblich unzugänglich, zugemauert und verschlossen waren.
Wer spannende Sachen mag...das war eine super interessante Tour!
Bastion Vilnius
Eine der einzigartigsten Abteilungen des Litauischen Nationalmuseums ist die Bastei der Vilniuser Verteidigungsmauer, ein Ort, der sowohl durch seine Hufeisenform als auch durch seine Geschichte bemerkenswert ist. Das Museum liegt am Rande der Altstadt und wird leider nicht von jedem Touristen gefunden. Das ist schade. Die Anlage ist von außen sehr imposant und innerhalb der Mauern wunderschön renoviert.
Haus der Geschichten
Das Haus der Geschichte(n) ist die neueste und modernste Außenstelle des Nationalmuseums von Litauen. Fußläufig von der Kathedrale und dem Gedimino Turm zu erreichen. Im Erdgeschoss und ersten Stock des Gebäudes sind Ausstellungsräume untergebracht, während das Untergeschoss als Lager dient. Zu sehen sind alte Bilder, Bernstein, Funde von Ausgrabungen und ein paar Bilder über die früheren jüdischen Einwohner von Vilnius. Im Obergeschoss gibt es wechselnde Ausstellungen.
Für Geschichtsinteressierte besonders interessant: die Fragmente aus Kazimierz Sakowicz Augenzeugenbericht über Paneriai, den Massenmordplatz der Juden von Vilnius.
Vilnius Gemäldegalerie
Das Museum befindet sich auf der Didžioji gatve (der Großen Straße), eine Verlängerung der Pilies gatve im ehemaligen Chodkeviciai-Palast aus dem frühen 17. Jahrhundert.
Also mitten im Zentrum der Altstadt. Wenn man etwas Zeit hat, lohnt sich der Besuch auf jeden Fall.
Der Palast wurde ständig erweitert und umgebaut. Es finden sich dort Mauerspuren aus dem 15. Jahrhundert. Wahrscheinlich geht hier jeder Tourist vorbei. Der Museumseingang ist sehr unscheinbar und man sollte auf den Palasthof gehen, um die Pracht des Gebäudes zu erahnen.
Es finden Wechselausstellungen statt.
Detention Center Museum
Die Ausstellung in der ehemaligen Haftanstalt (Detention Center) handelt vom Leben in Litauen von 1965 bis 1993.
Obwohl Litauen schon 1990 unabhängig wurde, begann die wirkliche Freiheit erst mit dem Abzug der letzten sowjetischen Soldaten 1993.
Ausgestellt sind profane Dinge des täglichen Lebens, die wahrscheinlich alle Bürger der Sowjetunion kennen.
Untergebracht in den ehemaligen Häftlingszellen. Spannend!
Nationale Kunstgalerie
Die Nationale Kunstgallerie thront auf der, vom Stadtzentrum gesehenen anderen Seite der Neris neben dem Radisson Blue. Schön und imposant die Statue "Erste Schwalben" von 1964.
Es gibt in Vilnius einige Kunstausstellungen, die Nationalgallerie hat micht fasziniert wegen seiner Architektur, wegen der Dame vor der Tür und seinem Umgang mit der Geschichte von Vilnius. Ich glaube, keine anderes Museum thematisiert die Stadtheschichte überhaupt. Tolles Museum!
Energie Technik Museum
Das Energie und Technik Museum von Vilnius liegt zentral an der Innenstadt von Vilnius. Es ist das größte Technik Museum in Litauen und wurde 2003 eröffnet. Geht man von der Kathedrale über die Neris (König Mindaugas Brücke), liegt zu linker Hand das nicht zu übersehende Energie und Technik Museum. Auf dem Dach ist die wunderschöne Statue "Elektra" rekonstruiert 1995 von Petras Mazuras nach dem Original von B. Balzukevicius (1879-1935).
Schöner Blick auf den Gedimias Turm! Es gibt auch ein Cafe.
Signataru namai
Das Gebäude (heute Signatarų namai oder auf Deutsch Signatarierhaus) wurde erstmals 1645 schriftlich erwähnt. Es wechselte im 17. und 18. Jahrhundert mehrmals den Besitzer, und nach großen Bränden im 18. Jahrhundert wurde es umgebaut und das dritte Stockwerk errichtet. Auch architektonisch ist es interesant, innen sind teilweise Eisentreppen eingebaut. Ende des 19. Jahrhunderts renovierte Kazimierz Sztral das Gebäude im Neorenaissancestil nach einem Projekt des russischen Architekten Alexiey Polozov. An der Fassade im zweiten Stockwerk befinden sich dekorative Skulpturen, die Landwirtschaft und Fischerei symbolisieren. Das dritte Stockwerk erhielt zwei männliche Büsten. Hier wurden 1918 die Unterschriften zu Litauens Unabhängigkeitserklärung geleistet. Zentral auf der Pileies gatve...jeder Vilnius Besucher kommt hier vorbei. Architektonisch sowie natürlich geschichtlich interessant!
Sapieha Palast
Der aus den Ruinen wiederauferstandene Sapieha-Palast soll ein lebendiger Ort auf der kulturellen Landkarte von Vilnius werden, der alle Mitglieder der Gesellschaft inspiriert, erzieht und ihnen die Möglichkeit gibt, ihren kulturellen Horizont in einer einzigartigen Umgebung zu erweitern. Durch verschiedene Aktivitäten, wie Wechselausstellungen, Konzerte und andere Veranstaltungen soll der Palast mit Leben gefüllt werden.
Aus diesem Grund werden die Räume des Palastes nicht nur für die Ausstellung von Kunst und Artefakten, sondern auch für verschiedene Veranstaltungen und das Alltagsleben der Einwohner von Vilnius genutzt. Es gibt ein Café und einen Lesesaal, und das Erdgeschoss kann jederzeit (bis auf Dienstags) besichtigt werden.
Bernhardiner Kirche
Die Bernhardiner Kirche (eigentlich Kirche des Heiligen Franziskus und des Heiligen Bernhard) steht imposant, aber trotzdem etwas versteckt hinter seiner berühmten Nachbarin, der St. Anna Kirche. Die Bernhardiner Kirche wurde 1516 im Stil der Spätgotik gebaut. Das Baumaterial war, wie bei St. Anna auch, gebrannte rote Tonziegel. Als die Bernhardinermönche auf Bitten des litauischen Großfürsten und polnischen Königs Kasimir IV. nach Vilnius gelangten, bauten sie erst eine Holzkirche und danach, Ende des 15. Jahrhunderts eine Backsteinkirche. Im 16. Jahrhundert wurde sie, wahrscheinlich mit Hilfe eines Danziger Baumeisters, umgebaut und in die Verteidigungsmauer von Vilnius integriert.
Marienkathedrale
Die orthodoxe Kathedrale der Gesegneten Mutter Gottes, auch Marienkathedrale genannt, ist eine der ältesten und größten Kirchen in Vilnius.
Sie wurde in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts unter Großfürst Algirdas gebaut. Anfang des 15. Jahrhunderts wurde sie zu einer Metropolitan Kathedrale und war eines der wichtigsten orthodoxen Heiligtümer des Großfürstentums Litauen. Als die Kuppel einstürzte, wurde eine neue Gotisch-Byzantinische Kirche gebaut. Beim Kościuszko-Aufstand wurde die Kirche zerstört und 1808 an die Universität Vilnius verkauft und umgebaut. Bei den Umbauarbeiten wurde sie in zwei Stockwerke geteilt und bekam einen Anatomiesaal und ein Auditorium.
Paneriai
Vilnius war Anfang des 20. Jahrhunderts eine polnisch-jüdische Stadt. Litauer gab es kaum. Mit dem 2. Werltkrieg wurde das Schicksal der Vilniuser Juden in Paneriai (Ponary auf Polnisch) besiegelt.
In Paneriai wurden zwischen 1941 und 1944 an die 100.000 Juden, Polen und russische Kriegsgefangene von den Deutschen und ihren litauischen Helfern ermordet und verscharrt. Die Sowjets hatten vor dem deutschen Einmarsch hier Gruben ausgehoben, um Öltanks zu installieren. Trotz der Lage mitten im Wald, gab es Zeugen, die ziemlich gut mitbekamen , was hier im Wald geschah.
Christina Eckert beschreibt (im Buch "Holocaust in Litauen" den Ort Paneriai bei Vilnius, bei dem der größte Teil der litauischen Juden in noch von den Sowjets ausgehobenen Gruben ermordet wurden (waren für Öltanks gedacht). Bis zu 70.000 Juden, 20.000 Polen sowie Russen und Roma wurden getötet. Davon "viele, wenn nicht die überwältigende Mehrheit der jüdischen Opfer in Litauen unter Beihilfe oder direkt von Litauern".
Rasos Friedhof
Was der Père Lachaise für Paris ist der Rasos Friedhof für Vilnius. Viele litauische und polnische Persönlichkeiten sind hier beerdigt. Auf seinen Wunsch hin wurde auch das Herz des ehemaligen polnischen Präsidenten Pilsudski neben dem Rasos Friedhof beigesetzt. Pilsudski stammt aus der Gegend von Vilnius.
Kirchen in Vilnius
In Vilnius gibt es Kirchen wie Moscheen in Istanbul. Fast zumindest. Alle Kirchen wird man kaum jemals beuchen können. Aber mir war es zu schade die entstandenen Bilder von besuchten Kirchen zu verwerfen, also stelle ich alle Kirche, die wir besucht haben, hier vor.
Guides in Vilnius
Nicht jeder möchte oder kann Vilnius auf eigene Faust entdecken. Dafür stelle ich ihnen zwei Reiseführer für Litauens Hauptstadt vor. ich bin nicht an ihren Einnahmen beteilgt und ihre Führungen können sie individuell nach ihren Bedürfnissen anpassen. Falls sie den Rathauskeller oder die Fresken der Universität besichtigen wollen, klären sie das bitte vor der Buchung mit den Guides ab.
Kathedrale Vilnius
Kathedrale Vilnius
Die Kathedrale ist die größte katholische Kirche in Vilnius und heißt eigentlich "Vilniaus Šv. Stanislovo ir Šv. Vladislovo arkikatedra bazilika", also etwa Kathedrale des Hl. Ladislaus und Hl. Stanislaus, weil sie diesen beiden Heiligen gewidmet ist.
Kathedrale Vilnius Haupteingang
Die älteste heute noch erhaltene Bausubstanz stammt von 1429. Litauens Großfürst Vytautas ließ in Erwartung seiner Königskrönung eine gotische Hallenkirche errichten. Ihre heutige Form erhielt sie aber erst 1801. Bevor Vytautas seine Kröungskirche baute, gab es an dieser Stelle erst heidnische Tempel und später Holzkirchen von König Mindaugas und Jogaila. Man fand Spuren von Jogailas Kirche unter der Kathedrale. Bei einer Führung durch das Tunnelsystem unter der Kathedrale sagte man uns, dass wir, obwohl schon tief unter dem Fußboden der Kathedrale, immer noch 3 Meter über dem Fundament der Kirche Jogailas wären. Bei jedem Bau einer neuen Kirche ging es hoch (wie das mit dem Grundwasser und den Überschwemmungen funktionierte, verstehe ich allerdings nicht ganz).
Kathedrale Vilnius Haupteingang und Glockenturm
Die Kathedrale wurde während ihrer langen Jahre durch alle durchziehenden Truppen beschädigt und geplündert. Und immer wieder repariert und umgewandelt. Heute hat die Kirche ein klassizistisches Aussehen und ist innen wieder reich geschmückt. Im Inneren hat die Kathedrale 11 Kapellen.
Kathedrale Vilnius Innenraum und Altar
Kathedrale Vilnius Seitenschiff
Hervorzuheben ist die Šv. Vladislovo koplyčia, also die Kapelle des Heiligen Ladislaus links neben dem Eingang. Sie wurde erst vor ein paar Jahren für die Besucher freigegeben. Ich finde sie ist die schönste der 11 Kapellen. Berühmt ist auch die Kasimir Kapelle, hinten rechts. Sie ist dem Heiligen Kasimir geweiht, der dort auch in einem Silbersarg liegt. Kasimir war ein Enkel von Jogaila (Jogaila=Großfürst von Litauen und König von Polen) der als König ungeeignet war. Von schwacher Gesundheit und der Frauenwelt nicht zugetan, widmete er sich dem Glauben und betete viel. 1484 wurde er in Grodno auf der Treppe einer Kirche tot aufgefunden.
Kathedrale Vilnius Kasimir Kapelle
Da die Katholische Kirche unbedingt Heilige brauchte um den Glauben der Litauer zu stärken (und sich gegen die Orthodoxie zu behaupten...siehe zu Kasimir auch die Texte von Laimonis Briedis), dichtete man Kasimir allerlei Wundertaten an und das Volk verehrte ihn.
Kasimir Kapelle Kuppel
Kapelle des Heiligen Ladislaus
1931 kam es zu verheerenden Überschwemmungen, die große Zerstörungen an der Kirche anrichtete. Um einen Einsturz zu verhindern, wurden die Außenmauern abgestützt. Unter der Kirche tauschte man Holzpfähle mit Betonstützen aus und verstärkte den kompletten Untergrund mit Beton. Diese Betonarbeiten wurden leider ohne große Rücksicht auf archäologische Aspekte durchgeführt, so dass viele alte Spuren vernichtet wurden.
Besichtigen kann man heute die normale Kirche, was keinen Eintritt kostet.
Kathedrale Vilnius Blick auf die Orgel
Dann kann man eine Etage tiefer die Krypta besichtigen, in denen einige litauische Persönlichkeiten beerdigt sind. Zum Beispiel Barbara Radvilaite, Ehefrau von Sigismund II. August und das Herz von Wladislaw IV. Wasa, der sich die Beerdigung in Krakau wünschte, sein Herz aber in Vilnius haben wollte (wie übrigens wie der polnische Präsident Josef Pilsudski, der aus der Gegend von Vilnius kam, und sein Herz auf dem Rasa Friedhof in Vilnius bestatten ließ). Bei der großen Flut 1931 wurden die Gräber in der Krypta stark beschädigt und die Skelette teils weggespült.
Bilder gibt es im Bericht über den Besuch in der Krypta.
Wenn einen die Tiefe nicht scheut: mit der "Extreme Tunnel Tour" geht es noch eine Etage tiefer und der Besucher klettert durch enge Tunnel und Löcher unter der Kathedrale rum und sieht die Überbleibsel alter Zeiten, aber auch die Betonarbeiten der 1930 er Jahre.
Beide Touren kann man buchen. Tickets dafür gibt es im Glockenturm (den man auch besichtigen kann) und der früher mal ein Verteidigungsturm der oberen Burg war. Man kann noch die Schießscharten sehen. Ich fand alle drei Touren (also Krypta, Extreme Tunnel und Glockenturm) äußerst interessant.
Die drei Figuren über dem Eingang der Kathedrale stammen aus dem Jahr 1792 und wurden von den Sowjets 1950 zerstört. 1997 wurden (von links) der Hl. Stanislaus, die Hl. Helena mit Kreuz und der Schutzpatron von Litauen, der Hl. Kasimir erneuert. Sie verkörpern Polen (Stanislaus), Litauen (Kasimir) und das wahre Kreuz (Helena).
Während der sowjetischen Besatzung wurde die Kirche als Kunstgalerie genutzt. Die Kirchenschätze hatte man vor dem Einmarsch der "Befreier" in eine Nische im Treppenhaus eingemauert. Bilder davon gibt es im Bericht über die "Extreme Tunnel Tour". Als Litauen unabhängig wurde, musste man in Krakau nachfragen, wo denn der Kirchenschatz war. Warum? Weil 1930 kaum Litauer in Vilnius waren und die dortigen Polen von den Nazis und Sowjets vertrieben wurden. Der Schatz ist heute ausgestellt und Bilder von dieser Nische findet man im Bericht über die "Extreme Tunnel Tour".
1989 wurde die Kirche wieder an die Katholische Kirche zurückgegeben. Vor dem Haupteingang der Kathedrale gibt es einen Wunschstein "Stebuklas". Einfach den Fuß drauf und sich etwas wünschen.
Stebuklas - Wünsch dir was
Vydunas Museum
Vydunas Museum Haupthaus
Das Vydunas Museum ist ein Geschichtsdenkmal des 18. Jahrhunderts und in der ehemaligen Grundschule der Gemeinde Kintai untergebracht. Kintai liegt direkt neben Ventes Ragas.
Vydūnas war ein bekannter preußisch-litauischer Lehrer, Philosoph, Kulturaktivist und Pädagoge. In Kintai war er 1888-92 als Lehrer tätig. Hier hat er seine Lebensgewohnheiten geändert, die dazu beigetragen haben seine Lungentuberkulose zu überwinden. 1891 hat er in der Kirche von Kintai die Verwandte des Schulpraecentors (Schulleiters) Klara Füllhase geheiratet und ist nach Tilsit umgezogen (heute Sowetsk, Region Kaliningrad). Er hatte klare Ziele: für die Stärkung der litauischen Kultur und des Geistes zu arbeiten. Vydunas hat mehr als 60 Bücher veröffentlicht.
Im 1
Vydunas Museum - Haus für Keramikarbeiten
Im 17. Jahrhundert gab es im ganzen Territorium Ostpreußens nur 20 Schulen. 1738 wurde das Gesetz der allgemeinen Grundschulpflicht verabschiedet. Im Rahmen der damaligen Gesetze gehörten alle Schulen zu den Kirchen. Die Schulen wurden in zentrale und ländliche Gemeindeschulen aufgeteilt. Das erste Gebäude der Schule war aus Holz, deswegen ist es niedergebrannt. Aus diesem Grund hat man das neue Schulgebäude aus weniger brennbaren Materialien - aus Lehm gebaut. Das Gebäude bestand aus zwei Teilen: aus einem Klassenraum und aus einem Wohnraum. Die Aufteilung des Wohnteiles ist bis zu heutigen Tagen fast unverändert geblieben. 1888 — 1892 hat in dieser Schule Vydūnas gearbeitet und gewohnt.
Während der Nachkriegszeit hat die Grundschule weitergearbeitet und ist 1949—1960 zur siebenjährigen Schule, 1960—1969 zur achtjährigen Schule, ab 1969 — zur Mittelschule geworden. 1971 ist die Mittelschule in ein neues Gebäude umgezogen. Das renovierte Landwirtschaftsgebäude, in dem sich heute die Keramikwerkstatt befindet, ist neben der Schule 1910—1912 gebaut worden.
Wilhelm Storost "VYDŪNAS" (1868-1953)
1994 wurde aus staatlichen Mitteln das Hauptgebäude renoviert und die Filiale des Museums Šilutė—das Vydünas-Museum gegründet. 1997 wurde das Museum zum Vydünas- Kulturzentrum in Kintai reorganisiert.
Totenmaske von Vydunas
Im Vydünas-Museum wird das authentische Musikinstrument des Schriftstellers gezeigt— die Harfe und die Kollektion aller Schriftwerke, die er geschrieben hat, auch die Fotos und Briefe. Es wurde eine nachgebaute Schulklasse eröffnet sowie eine ethnographische Ausstellung über die Küstendörfer (Wetterfahnen).
In der ehemaligen Schulklasse ist 1994 die Abteilungen für Kunst und Musik der Kinderkunstschule des Kreises Šilutė gegründet worden. Diese Schule besuchen die Kinder aus der Gegend Kintai. ,
2011 ist aus den Mitteln der EU das ehemalige Landwirtschaftsgebäude der Schule renoviert worden. Die Räume wurden den Künstlerwerkstätten angepasst, hier wurde eine Kunstgalerie, Erholungs- und Kunststudios für die Gastkünstler eingerichtet.
Vydunas Museum Vydunas Harfe
Vydunas Museum Künstlerwerkstätten
Der Besuch des Vydunas Museums bietet sich an, da es mit einem sehenswerten Restaurant an den Fischteichen (und Hotel) Melynasis karpis (Blauer Karpfen) und der Landspitze und Leuchtturm Ventes Ragas nahe beieinander liegt. Uns hat das Museum gut gefallen. Leider sind die Beschreibungen der Ausstellung nur auf Litauisch. Ich finde das nicht wirklich modern. Dafür gibt es Audio Guides, die dem Besucher die Ausstellung erklären. An der Kasse kann man einige seiner Bücher kaufen.
Über den Künstler Vydunas: https://alles-ueber-litauen.de/litauen-kultur/vydunas
Über sein Hauptwerk: 700 Jahre deutsch-litauischer Beziehungen: https://alles-ueber-litauen.de/litauen-kultur/vydunas/vydunas-sieben-hundert-jahre
Bisherige Rezensionen seines Werks: https://alles-ueber-litauen.de/litauen-buecher/vydunas
Vydunas
Wilhelm Storost,
der sich selber Vydunas nannte, war ein preussisch-litauischer Lehrer, Dichter, Philosoph und Verleger. Er wurde 1868 im Kreis Heydekrug (Silute) geboren und starb 1953 in Detmold. Nach seiner Ausbildung zum Lehrer war Storost in Kintai (neben Silute am Kurischen Haff gelegen) angestellt, wo es heute das Vydunas Museum zu seinen Ehren gibt.
Vydunas Wikipedia
Jurbarkas
Jurbarkas ist eine litauische Stadt an der Memel (Nemunas) mit ca. 38.000 Einwohnern. In Jurbarkas hat der Betreiber dieser Webseite das erste Mal in Litauen gerastet, als wir von Deutschland nach Silute unterwegs waren. Das war im Dezember 1992 und tatsächlich noch abendteuerlich. Auch interessant: das Vincas Grybas Museum
Während den Kriegen zwischen den Deutschen Kreuzrittern und den Litauern standen hier und in der Umgebung Holzburgen, die immer wieder abgebrannt und aufgebaut wurden.
Jurbarkas Dreifaltigkeitskirche
Erst mit dem Frieden von Melnosee, bei dem sich der Deutsche Orden und Litauen auf eine feste Grenze einigten (die zweitlängst haltende Grenze Europas), entstand eine litauische Grenzstadt, die sich wegen dem Handel auf dem Nemunas (Memel) gut entwickeln konnte.
Dreifaltigkeitskirche Innenraum
Jurbarkas Dreifaltigkeitskirche Orgel
Wie alle litauischen Städte hatte auch Jurbarkas einen hohen Anteil jüdischer Bevölkerung. Als der 2. Weltkrieg begann, wurden alle Juden in Jurbarkas von den Deutschen und den Litauern ermordet. Dabei war auch ein berühmter litauischer Künstler, Vincas Grybas. Niemand weiß genau, warum ihn seine Landsleute auf die Todesliste gesetzt haben (mehr über Vincas Grybas im Bericht über das Grybas Museum).
Jurbarkas Evangelische Kirche (und Glaskreuz von Rasa Grybaite)
Evangelische Kirche
In Jurbarkas gibt es die katholische Dreifaltigkeitskirche von 1907, eine evangelische Kirche mit einem Glaskreuz der Enkelin des erwähnten Bildhauers (und Museumsleiterin) Rasa Grybaite. Und ein Museum für den berühmten Sohn der Stadt (und paradoxerweise von seinen Landsleuten auf die Todesliste gesetzt) Vincas Grybas.
Vincas Grybas Museum
Im Jahre 2018 wurden im ehemaligen jüdischen Viertel von Jurbarkas mehrere Gedenksteine als Erinnerung an die vergangene jüdische Kultur eingeweiht.
Jurbarkas Juedisches Viertel Gedenksteine
Juden lebten in Jurbarkas seit dem 15. Jahrhundert. Die erste Holzsynagoge wurde 1648-50 gebaut. Nachdem diese niederbrannte, folgte 1786 eine neue Holzsynagoge. Genau einhundert Jahre später eine aus Stein. Während Litauens Unabhängigkeit 1918 beteiligten sich die Jurbarkaser Juden politisch aktiv in der Gemeinde. Genauer gesagt, der jüdische Anteil im Rat betrug 50 %. Juden eröffneten das erste Elektrizitätswerk, das erste Hotel, betrieben die ersten Busse, die Wassermühle und das Sägewerk. Es gab auch ein Kino, Büchergeschäfte und eine Druckerei. 1941 verbrannten die Nazis die Synagoge. Heute ist hier am Synagogenplatz ein Denkmal.
Altes Holzhaus Jüdisches Viertel
Lena Grigileit beschreibt als Augenzeugin die Ermordung der Jurbakaser Juden
Vincas Grybas Museum
Vincas Grybas Museum
Vincas Grybas war ein litauischer Bildhauer, der viele große und bekannte Skulpturen in Litauen schuf. Im Militärmuseum Kaunas steht eine komplette Statue von ihm von Vytautas dem Großen, auf der Laisves aleja steht ebenfalls ein Denkmal an Vytautas, allerdings wurde das Original von den Sowjets zerstört und das heutige Monument erst nach der Unabhängigkeit aufgebaut.
Statue von Vytautas, Kaunas Militärmuseum
Das Vincas Grybas Museum in Jurbarkas besteht aus zwei Abteilungen. Einmal sind im Haupthaus Erinnerungen und Bilder vom Künstler selber ausgestellt. In der gegenüberliegenden Werkstatt sind seine Figuren zu sehen. Das Museum wird von seiner Enkelin Rasa Grybaite geführt, die uns Besucher durch das Museum führt. Bei unserem Besuch bin ich ins Fettnäpfchen getreten, als ich Rasa Grybaite fragte (ich wusste nicht, dass sie die Enkelin des Künstlers ist und wollte unbedingt wissen, warum Grybas 1941 zusammen mit den Juden von Jurbarkas erschossen wurde), ob Vincas Grybas schwul war. Erst war sie erstaunt, schnell war der Grund der Frage aber geklärt und wir diskutierten über die damaligen Umstände. Wahrscheinlich war Grybas von einem ehemaligen Mitarbeiter angeschwärzt worden und in die Todesliste aufgenommen worden. Rasa Grybaite ist ebenfalls eine bekannte Künstlerin. Sie hat zum Beispiel das gläserne Kreuz der evangelischen Kirche in Jurbarkas kreiert.
Der Besuch des Vincas Grybas Museums ist empfehlenswert!
Leiterin des Vincas Grybas Museums und Enkelin des Künstlers, Rasa Grybaite
Geschichte des Museums
Im alten Park von Jurbarkas stehen noch einige Gebäude - Verwaltung, Schmiede, Sauna - des verlassenen Gutshofes von Herzog I. Vasilchikov als im Herbst 1928 Vincas Grybas, der Pionier monumentaler Bildhauerei und einer der besten Künstler Litauens in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, eintrifft, um hier zu leben und zu arbeiten.
Vincas Grybas wurde am 3. Oktober 1890 in dem Dörfchen Peleniai der Pfarrei Lukšiai im Bezirk Šakiai geboren. Seine Eltern Jurgis Grybas und Marijona Grybienė waren vorbildliche und arbeitsame Landwirte, die sechs Kinder großzogen. Vincas war das Jüngste. Sein erster Lehrer war der Vater, der ihn Russisch und Litauisch lesen lehrte. Vincas Mutter war eine begabte Weberin. In der Familie wird überliefert, dass Grybas sein künstlerisches Talent von seiner Mutter vererbt wurde.
Im Alter von sechs Jahren trat Vincas in die Grundschule von Lukšiai ein. Diese berühmte Schule wurde 1839 von dem Pädagogen, Schriftsteller und Priester Antanas Tatarė (1805 -1889) gegründet.
Vincas verbrachte seine Kindheit im Land der Bücherschmuggler. (1865 wurden vom russischen Gouverneur das lateinische Alphabet und der Druck litauischer Bücher und Zeitschriften verboten. Die Knygešiai - etwa: Bücherträger - übernahmen die gefahrvolle Aufgabe in Kleinlitauen (Ostpreußen) in litauischer Sprache gedruckte Bücher und Zeitschriften über die Grenze nach Litauen zu schmuggeln. Erst 1904 wurde dieses Verbot aufgehoben.)
Juras und Barkas, die Namensgeber von Jurbarkas
Nach zweijährigem Schulbesuch und erfolgreichem Abschluss verließ Vincas die Schule, und weil ein weiterführender Schulbesuch nicht möglich war, arbeitete er als Hirte. Während dieser Zeit formte er Figuren aus Ton, den er bei seiner Weidearbeit fand, und mit einem Messer, das er zu diesem Zweck von seiner Tante bekam, schnitzte er Skulpturen aus Hob. Die glücklichsten Tage verbrachte er in der Kirche, wo er sich in Skulpturen und andere Kunstwerke vertiefen konnte.
Zu verschiedenen Anlässen verschenkte er seine geschnitzten Figuren an Nachbarn, Verwandte und Besucher. Seine gestalterischen Fähigkeiten beeindruckten viele Menschen.
Auf einer seiner Reisen durch das Land wurde der Gutsbesitzer von Zypliai, Graf Tomas Potocki (gest. 1913) auf den schnitzenden Viehhirten aufmerksam und lud Vincas mit seinem Vater auf sein Gut ein. Nachdem er sich genauer mit den Arbeiten von Vincas vertraut gemacht hatte, versprach er, den Jungen bei weiteren Studien zu unterstützen. So kam der 14-jährige Vincas im Jahr 1904 nach Warschau in den Palast des Herzogs Woronecki, eines Verwandten des Grafen Potocki. Die Herzogin verbot ihrem Zögling mit Bediensteten und einfachen Leuten zu sprechen und erwartete, dass er Polnisch und gutes Benehmen leme. Intrigen, Luxus und Müßiggang irritierten den jungen Grybas und er fühlte sich unwohl in dieser ihm ungewohnten Umgebung.
1908 begann Vincas Grybas eine Lehre in der Bildhauerwerkstatt des akademischen Künstlers Pius Welonski. Dort lernte er auch den Bildhauer Petras Rimša kennen, mit dem ihn eine lebenslange Freundschaft verband. Rimšas Werke waren Inspiration für Grybas und Rimša seinerseits nahm lebhaften Anteil an der Entwicklung des jungen Künstlers Vincas Grybas.
Aus dieser Warschauer Zeit sind die von Vincas geschaffenen Büsten seiner Mutter und seines Vaters erhalten.
Seine Diplomarbeit „Kampf“ (1914) wurde mit einem ersten Preis ausgezeichnet. Von einer Fortsetzung seiner Studien konnte er aber nicht einmal träumen. Mit Beginn des I. Wehkriegs wurde er als Sanitäter in ein Frontlazarett der zaristischen Armee verpflichtet.
Nach dem Zusammenbruch der zaristischen Armee sammelten sich litauische Offiziere und Soldaten an der Westfront in Komitees und bildeten eine unabhängige litauische militärische Organisation. Grybas wurde zur Anwerbung litauischer Soldaten an die Westfront abgeordnet und geriet in deutsche Gefangenschaft, aus der er nach zwei Monaten entfliehen konnte. 1918 erreichte er zu Fuß seine Heimat.
Vincas Grybas Museum Ausstellungsräume
Von 1918 - 22 war Grybas in politischen und öffentlichen Ämtern aktiv. In der Gemeinde Lukšiai wurde er in den Bezirksrat gewählt, ab 1920 war er Vorsitzender des Kreisrats von Šakiai 1921 begann er jedoch über seinen Rückzug aus der Politik nachzudenken, um sich wieder seinen künstlerischen Neigungen zu widmen. Er wollte Kunst in München studieren, aber sein Antrag auf ein Stipendium wurde abschlägig beschieden.
Vincas Grybas war populär, hatte Charme, war ein guter Redner und sprach mehrere Fremdsprachen. Deshalb wurde er 1922 m die litauische Genossenschaftsvereinigung berufen und leitete dort die Import-Export-Abteilung. Seine Sehnsucht nach künstlerischer Arbeit konnte Grybas in diesen langen Jahren nicht stillen, und so schrieb er sich 1923 in der Kunstakademie Kaunas ein. Die Akademie erkannte seine Warschauer Studien an und er wurde in ein höheres Semester eingestuft. Anfänglich war er der einzige Student der Bildhauerei, später stieß noch Robertas Antinis, ein Schüler von Kajetonas Šklėrius hinzu.
Vincas Grybas Museum Ausstellungsräume und Figuren
1924/25 schuf Grybas zwei dekorative Pegasus-Skulpturen, die die Gartenpforte des Staatstheaters und den Eingang der Kunstakademie schmücken sollten. In Gips entworfen, fehlte Grybas aber die Zeit, die Skulpturen an den vorgesehenen Plätzen endgültig in Zement auszuführen.
1925 wurde Vincas Grybas durch einen Beschluss des zuständigen Ministeriums für ein Jahr zu weiterführenden Studien nach Frankreich entsandt
Er ging nach Paris, der damaligen Hauptstadt der künstlerischen Welt. Junge Talente aus der ganzen Welt waren hier versammelt Einer der anerkanntesten Bildhauer jener Zeit war Emile Antoine Bourdelle. Grybas Phantasie wurde durch die formale Kraft von Bourdelles monumentalen Arbeiten entzündet Er zögerte nicht, in die Academic de la Grand Chaunnere einzutreten, die zu Anfang des 20 Jahrhunderts von Bourdelle gegründet worden war. Es war eine private Kunstschule, an der sich Schüler aus der ganzen Welt zusammenfanden: Amerikaner, Briten. Deutsche, Rumänen, Russen, Letten u. v. a. Grybas war der erste Litauer an dieser Schule.
Vincas Grybas Museum Ausstellung im Haupthaus
Bourdelle Überzeugung war, dass ein Bildhauer zuallererst Architekt zu sein hat, um sein Werk korrekt zu entwerfen, dann auch Maler, um die Lichtverhältnisse bestimmen zu können, aber auch Juwelier, um die Details perfekt zu schneiden. Die Zeichnung aber war ihm der Schlüssel zu allen bildenden Künsten.
Das Leben in Paris war nicht einfach, und obwohl Grybas sehr sparsam lebte, litt er ständig an Geldnot.
In Paris studierte er nicht nur Bildhauerei, er beschäftigte sich auch mit Keramik am Konservatorium für Kunstgewerbe und besuchte künstlerische Klassen an der Sorbonne. Eine gute Schule waren ihm auch die zahlreichen Museen der Stadt, in denen er viel Zeit verbrachte.
Nach drei Jahren machte er seinen Abschluss bei Bourdelle und nach anschließenden Reisen durch Frankreich, Italien, die Schweiz, die Tschechische Republik und Deutschland kehrte er im Sommer 1928 nach Litauen zurück.
Vincas Grybas Museum Ausstellungsräume und Figuren Ausstellung Haupthaus
Nach seiner erfolgreichen Qualifikation in Frankreich war er voller Enthusiasmus, seiner Heimat einen ähnlichen Rang durch seine künstlerische Arbeit zu verschaffen, der dem Frankreichs. Italiens oder Deutschlands ebenbürtig war.
Zurück an der Akademie in Kaunas hoffte er auf eine berufliche Anerkennung seiner neuerworbenen Qualifikation, aber auf Grund der veränderten politischen Lage und seiner ihm mm negativ zugerechneten früheren politischen Aktivitäten wurde ihm kein angemessener Rang in der Fakultät zuerkannt Das Angebot, seine ehemalige Position in der Gießerei wieder einzunehmen, demütigte ihn. Die Hoffnung hinter sich lassend, als akademischer Lehrer in Kaunas zu unterrichten, begann er mit seiner ganzen Kraft ein Leben als freischaffender Künstler.
Schnell erhielt er einige Aufträge. In Papilė sollte ein Monument für S. Daukantas entstehen. Des Weiteren ergab sich die Aufgabe einen Sarkophag für den Großherzog von Litauen, Vvtautas. Dringend benötigte er für diese Arbeiten ein Atelier. Da es nicht möglich war, wie Rimša vorgeschlagen hatte, entsprechende Räumlichkeiten in Kaunas zu finden, kam Grybas im Herbst 1928 nach Jurbarkas und übernahm die verlassenen Gebäude des ehemaligen Gutes von Vasilchikov. Hier richtete er sich Wohnung und Atelier ein und blieb bis zu seinem Lebensende.
Als Litauen 1918 seine Unabhängigkeit erklärte, wurden patriotische Gefühle gestärkt und der natürliche Wunsch erwachte, die eigenen Helden in Monumenten zu verewigen. Unglücklicherweise war Litauen nach dem langen Krieg deutlich geschwächt und staatliche Gelder für den Bau von Monumenten nicht vorhanden. Aus diesem Grund wurden Komitees gebildet, die dafür Zuwendungen sammelten, Ausschreibungen veranstalteten und für die Erfordernisse der Künstler warben.
Statue von Vincas Kudirka, litauischer Universalgelehrter und Dichter der litauischen Nationalhymne (Kudirkos Naumiestyje)
Aus der überlieferten Korrespondenz mit Auftraggebern geht hervor, dass billige Lösungen für Monumente gefragt waren. Der Bildhauer war vornehmlich mit Materialfragen und Lieferkosten beschäftigt.
Vincas Grybas Ausbildung zum Architekten und Bildhauer bot beste Voraussetzungen für die künstlerische Einheit monumentaler Skulpturen. Sie sind integraler Bestandteil des Raumes Sein Ziel war es, eine organische Einheit von Skulptur und Raum zu erreichen, verstanden als lebendige Einheit von Strukturen, wie sie in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts verstanden wurden.
Das erste Denkmal wurde von Vincas Grybas 1928 für Simonas Daukantas entworfen und 1930 in Papilė realisiert Zur selben Zeit entwarf Grybas den Sarkophag für Großberzog Vytautas. 1930 war ein Gedenkjahr für Vytautas den Großen. Die Vytautas-Stiftung wurde gegründet und ein nationales Komitee hatte in allen Städten Abteilungen.
Denkmal für Großfürst Vytatautas auf der Laisves aleja in Kaunas
Das original Monument von Vincas Grybas wurde 1932 in Kaunas aufgestellt. Es solte die Größe Litauens darstellen. Dafür wurde Vytautas hoch auf das Denkmal gestellt, über die von den Vytautas und seinen Truppen geschlagenen Feinden, den Deutschen, Tataren, Polen und Russen. Während der Biennale in Kaunas wurde das Konzept von Macht und Sieg über seine Feinde in Frage gestellt. Aber ich glaube nicht an einen Abbau des Denkmals, obwohl man in Litauen nie so genau weiß.
Grybas hatte den Auftrag für ein Vytautas-Denkmal in Jurbarkas erhalten. Der Bildhauer schuf das Porträt eines energiegeladenen und selbstbewussten Mannes, der positiv in Litauens Zukunft blickt.
Im selben Jahr erfolgte die Ausschreibung für ein Vytautas-Denkmal in Kaunas. 1932 wurde dieses Monument als erste Bronzeguss-Skulptur in Litauen von Vincas Grybas ausgeführt.
1931 beschloss die Bezirksverwaltung von Raseiniai ein Denkmal für die litauische Unabhängigkeit in Auftrag zu geben. 1934 wurde das Žemaitis-Denkmal in Erinnerung an die große Vergangenheit Samogetiens und an das besondere Verhältnis von Mensch und Heimat in Raseiniai von Grybas ausgefühlt
Statue von Simonas Daukantas in Papile
Eine Gesellschaft in Šakiai-Neustadt beauftragte Grybas ebenfalls damit, ein Unabhängigkeitsdenkmal zu entwerfen. Grybas schlug ein Denkmal für Vincas Kurdika. den Verfasser der litauischen Nationalhymne, vor. Das Denkmal wurde 1934 enthüllt. Dieses Denkmal spielte im Leben von Vincas Grybas eine entscheidende Rolle. Existentielle finanzielle Probleme und Schulden waren die Folge dieses Auftrags und führten dazu, dass der Bildhauer keine weiteren Monumente mehr schaffen wollte. Ohne Mittel, um Arbeitskräfte einzustellen, wäre Grybas gezwungen gewesen, alle handwerklichen und körperlichen Arbeiten selbst zu verrichten. Sein Assistent P. Mikutaitis hatte ihn aus Unzufriedenheit über zu geringe Verdienste verlassen.
Die Tatsache, dass ihn das Ministerium für Bildung nicht bei dem Kauf seines Wohnhauses und Ateliers unterstützte, deprimierten Grybas. Für seine Monumentalkunst benötigte er große und helle Räume. So entschloss er sich, künftig in der Lehre eine neue Existenzform zu finden. Zu diesem Zweck bereitete er mit dem Ingenieur Feliksas Vizbaras ein Studio-Projekt für Skulpturen vor. Der Holzkauf für die aufwendige Konstruktion dieses Projekts erschöpften die Ressourcen von Grybas. Als er daraufhin die Miete für seine Räume nicht mehr aufbringen konnte, beschlagnahmt und öffentlich versteigert.
1936 wurde Grybas eingeladen, einen großen Altar für die Kirche in Sintautai zu schaffen. Der Bildhauer begann das Werk mit großer Inspiration. Es wurde ein eindrucksvoller Altar mit Anleihen an den in Litauen weit verbreiteten Barockstil.
Dieser Altar in Sintautai war sein letztes vollendetes Werk, sein Schwanengesang.
Viele Aufträge hatte Vincas Grybas erhalten. Nicht alle konnten auch realisiert werden, vorwiegend aus finanziellen Gründen.
In seinem provinziellen Dasein hatte Grybas nur wenige Freunde. Gelegentlich fuhr er nach Kaunas, um befreundete Künstler zu treffen: Šlapelis, Kalpokas, Zikaras, Žmuidzinavičius, Galdikas, Puzinas, Buračas, Antinis, Mikėnas und sehr oft Petras Rimša. Er lud auch alle nach Jurbarkas ein.
Der Alltag von Vincas Grybas war hart und anstrengend. Lange lebte er einsam. Erst mit 46 Jahren heiratete er die zwölf Jahre jüngere Kunigunda. Ihren kleinen Sohn Gediminas liebten sie sehr, aber unglücklicherweise konnte Vincas Grybas seinen Sohn nicht aufwachsen sehen. Vincas Grybas wurde ermordet, als sein Sohn vier Jahre alt war.
Der gewaltsame Tod des Monumentalbildhauers ist eines der großen Rätsel im kulturellen Leben Litauens. Der Künstler, der ausdrucksvolle, patriotische Monumente geschaffen hat, wird wie ein Staatsfeind in der Blüte seiner kreativen Kraft getötet - ohne Gerichtsverfahren und verlässliche Beweise. Auch die Deutschen waren perplex, als sie herausfanden, wen sie im Zuge einer Massenhinrichtung erschossen hatten. Ungeklärt ist bis heute, wie Vincas Grybas auf die Namenslisten kam, die von der lokalen Bevölkerung willfährig an die Deutschen für deren Ausrottungspolitik übergeben wurden. Lange schon lag Grybas Beteiligung am politischen Leben Litauens zurück, und so traf ihn sein tragisches Schicksal unvorbereitet.
Am 3. Juli 1941wurde er gemeinsam mit einer großen Anzahl vorwiegend jüdischer Mitbürger in Jurbarkas zum Opfer des völkermordenden deutschen Faschismus.
Kurzer virtueller Rundgang durchs Museum und ein paar angehängte Bilder:
Adresse:
Vydūno g. 31, LT-01143, Jurbarkas
Website: https://vgrybomuziejus.lt/
Quellen der Infos auf dieser Seite: Vincas Grybas Museum
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Hugo Scheu Museum
Hugo Scheu Museum von vorne
Die Geschichte des Hugo Scheu Museums in Silute fängt am Ende des 19. Jahrhunderts an, als der Gutsbesitzer Hugo Scheu aus Memel den alten Gutshof in Heydekrug gekauft hat. Er war ein sehr bekannter Mann aus dem Kreis Memel, der sehr aktiv im wirtschaftlichen und kulturellen Bereich von Ostpreußen auftrat. H. Scheu sah, dass die Traditionen und Unternehmen nach der industriellen Revolution sehr schnell verschwanden. Deshalb hat er in zwei Zimmern seines Gutshofes die ethnographische Sammlung und Folklore des Memellandes gesammelt. Im Museum des Gutshofes gab es für die ostpreußische Ethnographie viele interessante Möbel, Kleidung, Dokumente, verschiedene Veröffentlichungen und Kartensammlungen. Es wurde besonders viel von alten litauischen Kleidungs- und Stoffmustern gesammelt. Der Hugo Scheu Gutshof war das erste Museum im Memelland. Das Museum stand nur der Intelligenz und Wissenschaftlern zur Verfügung.
Hugo Scheu Museum, Statue von Hugo Scheu vor dem Eingang
Zerstörte Exponate
Das Kulturerbe im Hof Heydekrug wurde Ende des zweiten Weltkrieges besonders beschädigt, als der Hofbesitzer Dr. Werner Scheu, Enkel von H. Scheu, mit der Familie nach Westen flüchten musste. Im Hof wurden Truppen der Sowjetarmee stationiert. Am 19. Februar 1945 bekam der Hof als Verwalter des Hofmuseums Martin Toleikis aus Memel. In seinen Aufzeichnungen stand: „Ein Großteil der Exponate lag auf dem Boden und mit dem Abfall gemischt…“. Im selben Jahr im Februar wurde das Gutshofmuseum zur Filiale der Litauischen Akademie der Wissenschaften und Martin Toleikis zum Präparator des Museums.
Das Museum wurde zum zweiten Leben erweckt
Im August 1948 wurde der Gutshof der Gartenbau- und Imkerei Schule, die vorher zu Kretinga gehörte, übertragen. Dann wurde das Museum in ein anderes Haus des Stadtzentrums Silute verlegt. Die feierliche Eröffnung fand am 7 Nov. 1949 statt, und so wurde ein Landeskundliches Museum Silute gegründet. Direktor des Museums war der Lehrer M. Jonaitis. Im Museum gab es damals 718 Exponate.
Große Aufmerksamkeit für die Erneuerung der altertümlichen Denkmäler widmete die damalige Direktorin und Archäologin (1956–1961) J. Kvilonaite. Einen großen Einfluss für die Bildung der Museumssammlung im Jahr 1961–1987 hatte die Aktivität der damaligen Direktorin D. Lukoseviciute-Narbutiene. In dieser Zeit wurden sehr aktiv viele Expeditionen organisiert, bei denen wertvolle Sammlungen von Werkzeugen aus Landwirtschaft und Fischerei und auch verschiedene Veröffentlichungen zusammengetragen wurden.
Seit 1965 gehörte das landeskundliche Museum Heydekrug zur Filiale des landeskundlichen Museums von Klaipeda. Das Interesse der Behörden ließ aber nach und als man das Museum 1972 dem Exekutivkomitee unterordnete, wurde es geschlossen.
Hugo Scheu Museum, Ethnografische Sammlung
Nach der Wiederherstellung der Unabhängigkeit
Nach der Unabhängigkeitserklärung Litauens im Jahr 1990 war Gründer des Museums Heydekrug die Stadtverwaltung Silute. Im selben Jahr begann Frau Roza Siksniene das Museum zu führen, die bis vor kurzem die Direktorin des Museums war. Das Museum bekam einen anderen Namen – Museum Silute (Heydekrug). Nach der Änderung des Namens wurden auch größere Veränderungen im Inneren des Museums durchgeführt – neue Ausstellungen vorbereitet und auch die wertvollen Exponate der Sammlung von Hugo Scheu ausgestellt. Das Museum Silute hat seinen Namen über 20 Jahre behalten. Erst am 9. April 2015 erhielt das Museum den neuen Namen: Hugo Scheu Museum Silute.
Hugo Scheu Museum Ethnografische Ausstellung
Renaissance des Museums
Das bedeutendste Datum der Museumsgeschichte ist der 30. Mai 2015. An diesem Tag wurde im Rahmen des Siluter Stadtfestes zur Eröffnung des Gutshofes feierlich das Band durchgeschnitten und den Angestellten des Museums die Schlüssel des restaurierten Gutshofes übergeben. Endlich wurde die viele Jahrzehnte erhoffte Vision wahr und das Museum bekam endgültig ein eigenes Gesicht. Selbst der ehemalige Gutsherr Dr. Hugo Scheu hat damals gesagt, dass das Museum ohne Gutshof unvorstellbar ist. Seine Vision wurde erfüllt und die Mitarbeiter des Museums freuen sich der Öffentlichkeit die vom Mäzen Hugo Scheu gesammelten restlichen Reliquien und andere historische Schätze präsentieren zu dürfen.
Zurzeit gibt es im Gutshof ein Museum, ein Restaurierungs- und ein Bildungszentrum. In der Restaurierungswerkstatt arbeiten die Restauratoren an Textil, Holz und Papier. Auch ein Bildungsraum, zum Beispiel für Schulen, steht zur Verfügung. Im Gutsmuseum gibt es eine eigene Bibliothek mit Archiv.
Im restaurierten Gutshaus gibt es auch einen Freskensaal, es werden Belichtungen für das Gastzimmer und Kabinett von Dr. H. Scheu eingerichtet. Im ersten Stock des Gutes gibt es zwei Ausstellungsräume. Im ersten Stock sind folgende Ausstellungen eingerichtet: „Die Küche und das Esszimmer des Gutshofes” und „die Geschichte der Stadt“. Im zweiten Stock gibt es die Ausstellung „Gutshaus und seine Besitzer“. Es wird ein Herbarium eingerichtet, und auch gibt es die Möglichkeit die vom Ausland mitgebrachten Souvenirs vom damaligen Besitzer des Gutshofes zu sehen.
Hugo Scheu Museum Möbel aus der alten Zeit
Im Museum und seiner Filiale gibt es zurzeit 60.150 Exponate.
Hugo Scheu Museum, Versuch der Darstellung eines Salons
Hugo Scheu Museum Arbeitszimmer (Was haben die Hochzeitskleider dort verloren?)
Hugo Scheu Museum Hochzeitskleider. Allerdings nicht von "einfachen Leuten" sondern die wurden eher von der gehobenen Gesellschaft getragen.
Der Keller des Museums
Mit die skurilsten Ausstellungsstücke. Diese beiden "Damen" sehen interessant aus und mehr Informationen über sie wäre spannend.
Mir hat das Museum ehrlich gesagt nicht sehr gefallen. Die Ausstellung kommt mir altbacken und ideenlos vor. Trotz dem Heydekrug sehr lange Deutsch war, und die Geschichte des Gutshofes ja deutsche Geschichte ist (wahrscheinlich sind auch relativ viele deutsche Touristen in Silute unterwegs), wurde die Zweisprachigkeit sehr stark vernachlässigt. Die Erklärungen im Museum müssen nicht auf Deutsch sein, aber Litauisch und Englisch wären schon ein Zeichen in der modernen Zeit angekommen zu sein.
Die meisten Informationen stammen von der Webseite des Hugo Scheu Museums.
Kelme
Kelme Herrenhaus
Kelme ist eine kleine Stadt zwischen Kryskalnis (hier steht das Partisanendenkmal) und dem schönen Siauliai. Nimmt man sich für einen Besuch etwas Zeit, kann man ein uraltes Herrenhaus, die katholische Kirche und ein Denkmal für die litauische Unabhängigkeit besichtigen.
Das Gebiet des Gutshofs Kelmė begann sich im 15. Jahrhundert zu entwickeln. Damals war Kelmė das Gut des Großfürsten von Litauen. Ende des 15. Jahrhunderts schenkte der Großfürst von Litauen, Aleksander I. das Gut Kelmė an Jonas Kontautas. Im Jahr 1591 wurde der Adelige Gruzewscy neuer Besitzer des Gutes und seine Familie besaß es 350 Jahre lang. Die Gruzewscy waren aktive Unterstützer der Reformation. Sie gründeten die evangelische Gemeinde und bauten 1622 eine Backsteinkirche in Kelmė.
Das barocke Herrenhaus wurde 1780 aus Ziegelsteinen erbaut. Der Bau wurde von dem damaligen Besitzer des Herrenhauses, Jerzy Gruzewski, begleitet. Das zweistöckige Backsteintor, das einem Turm ähnelt, ist ein charakteristisches Gebäude des Herrenhauses von Kelme. Das Tor erfüllte mehrere Funktionen: es diente als repräsentativer Eingang zum Herrenhaus, im ersten Stock befand sich das Gefängnis für die Leibeigenen und im zweiten Stock war eine Bibliothek mit einer offenen Arkade für das Orchester. Bei aller Romantik, wenn wir solche Herrenhäuser besuchen, sollte man nicht die vergessen, die für das schöne Leben der Adligen schuften mussten, die Sklaven, genannt Leibeigene.
Die Scheune des Guts Kelme ist eine der ältesten Scheunen in Litauen und wurde 1716 erbaut. Es handelt sich um ein Holzgebäude mit absolut volkstümlichen Traditionen. Die Scheune hat eine lange Geschichte. Das Gebäude wurde bis heute nicht wesentlich verändert. Die Gesamtfläche des Gutshofs Kelmė, einschließlich des Parks, beträgt 15,2 ha. Bis heute sind neun Gebäude aus der Zeit des Gutshofs erhalten geblieben.
Eingangstor des Gutshofes. Im Hintergrund ein See und man kann die Mariä-Himmelfahrts-Kirche sehen.
Mariä-Himmelfahrts-Kirche
Vor der Mariä-Himmelfahrts-Kirche wurde 2005 das Denkmal "Balade" eingeweiht. Es stammt vom Bildhauer Vladas Vildziunas und erinnert an die Wiederherstellung der litauischen Unabhängigkeit. Man kann die Kirche und das Denkmal vom Tor des Kelmeer Gutshofes sehen. Auf dem Sockel steht "Niemand kann dir den Freiheitswillen nehmen". Der Gutshof Kelme war einer der Ausgangspunkte der Aufstände gegen die russischen Besatzer.
Wie in den meisten Städten Litauens gab es in Kelme viele Juden. Von den 3900 Einwohnern waren 2700 Juden. Die meisten wurde nach dem deutschen Einmarsch im Juli 1941 ermordet.
Mariä-Himmelfahrts-Kirche Innenraum
St. Gertrud
Die St. Gertrud Kirche befindet sich in Kaunas etwas versteckt am Übergang der Vilnius gatve zur Laisves aleja und ist eine der ältesten gotischen Backsteinkirchen und Gebäuden von Litauen.
Das Erbauungsjahr der St. Gertrud Kirche ist unklar, wird aber auf das 15. Jahrhundert geschätzt. Wahrscheinlich diente es früher als Friedhofskapelle am Stadtrand von Kaunas an der Straße nach Vilnius. 1503 ernannte Alexander der Jagiellone, Großfürst von Litauen und König von Polen, die Kirche zur Pfarrkirche von Kaunas. Mitte des 16. Jahrhundert wurde ein Glockenturm angebaut.
1654-67 wurde die Kirche bei den Russisch-Polnischen Kriegen beschädigt und 1680 wieder aufgebaut. 1796 wurde die Kirche renoviert und eine Orgel sowie Unterkünfte für den Pfarrer gebaut.
Zwischenzeitlich gab es an der St. Gertrud Kirche ein hölzernes Krankenhaus sowie ein Kloster. Bei einem Brand wurde Kloster und Krankenhaus beschädigt. Nach der litauischen Staatsgründung wurde die Kirche der Kongregation der Marienväter zugeteilt. Nach der zweiten litauischen Unabhängigkeit wurde die Kirche 1992 aufwendig renoviert.
Vom Stil erinnert die St. Gertrud Kirche an die weiter unten am Nemunas gelegenen Kirche von Zapyškis (Johannes der Täufer Kirche). Wenn Sie die St. Gertrud Kirche genauso schön finden wie wir, besuchen Sie unbedingt die Kirche in Zapyškis .
Zum Artikel über die Kirche in Zapyskis.
St. Gertrud
Die St. Gertrud Kirche befindet sich in Kaunas etwas versteckt am Übergang der Vilnius gatve zur Laisves aleja und ist eine der ältesten gotischen Backsteinkirchen und Gebäuden von Litauen.
Das Erbauungsjahr der St. Gertrud Kirche ist unklar, wird aber auf das 15. Jahrhundert geschätzt. Wahrscheinlich diente es früher als Friedhofskapelle am Stadtrand von Kaunas an der Straße nach Vilnius. 1503 ernannte Alexander der Jagiellone, Großfürst von Litauen und König von Polen, die Kirche zur Pfarrkirche von Kaunas. Mitte des 16. Jahrhundert wurde ein Glockenturm angebaut.
1654-67 wurde die Kirche bei den Russisch-Polnischen Kriegen beschädigt und 1680 wieder aufgebaut. 1796 wurde die Kirche renoviert und eine Orgel sowie Unterkünfte für den Pfarrer gebaut.
Zwischenzeitlich gab es an der St. Gertrud Kirche ein hölzernes Krankenhaus sowie ein Kloster. Bei einem Brand wurde Kloster und Krankenhaus beschädigt. Nach der litauischen Staatsgründung wurde die Kirche der Kongregation der Marienväter ( 😉 ) zugeteilt. Nach der zweiten litauischen Unabhängigkeit wurde die Kirche 1992 aufwendig renoviert.
Vom Stil erinnert die St. Gertrud Kirche an die weiter unten am Nemunas gelegenen Kirche von Zapyškis (Johannes der Täufer Kirche). Wenn Sie die St. Gertrud Kirche genauso schön finden wie wir, besuchen Sie unbedingt die Kirche in Zapyškis .
Zum Artikel über die Kirche in Zapyskis.