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Die ostpreußisch-litauische Bäuerin Lena Grigoleit erzählte der Historikerin Ulla Lachauer 1992 über die Schreckenszeit in ihrer kleinlitauischen Heimat Schmalleningken (zwischen Jurbarkas und Sovetsk "Smalininkai"):

Nie im Leben werde ich das Geschrei vergessen in diesen ersten Tagen des Krieges. Ein Geschrei, ach Vater im Himmel, du konntest verrückt werden! Von jenseits der Grenze schrieen die Juden, sie schrieen, schrieen, von Jurbarkas und all den kleinen Dörfern dorten. Sie haben sie zusammengetrieben. Sie mußten selber ihre Gruben graben, und dann wurden sie lebendig reingeschmissen. Auch unsere Schmalleningker Juden, die auf der anderen Seite Quartier bezogen hatten.

Die Clara Berlowicz, von der wir das Haus gekauft hatten, war dabei. Ihre Schwester, die Frau Simon, die immer so lustig war wegen nichts. Sie hatten einen Tuchladen schräg gegenüber von uns und so ein liebes Töchterlein, Ewa. Der Simon ist ein deutscher Krieger gewesen, hat viel gespendet für das Deutsche Reich. Das hat alles nichts gezählt. Von Schmalleningken mußten etliche Beamte vom Zoll und von der Polizei mitschiessen. Die wurden gezwungen, einfach abkommandiert und fertig. Einer, der zurückkam, hat alles erzählt unter Tränen. "Ich kann aus dem Verstand gehen. Ich bin schon ganz dumm davon."  Er hatte die kleine Ewa gesehen, wie sie vor die Grube geschleppt wurde. "Lauf weg Mädchen, lauf, ich werde dich nicht sehen."- "Nein", sagte sie, "wo meine Mutter ist, bleibe ich auch." Sie haben sich umfaßt und fielen gemeinsam ins Grab.

 

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